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Re: [A-DX] "Digital-Radio": Flop in der BRD, jetzt bei uns?
- Subject: Re: [A-DX] "Digital-Radio": Flop in der BRD, jetzt bei uns?
- From: Christof Proft <christof.proft@xxxxxxxxxxxxxx>
- Date: Mon, 27 Jun 2011 13:13:11 +0200
Moin,
Da wird aber Altes mit Neuem durcheinander gebracht, in der KRONEN. -- Gescheitert ist in der "BRD" (ist halt für die Überschrift schön kurz, dieses "BRD"; wurde aber in amtlichen Verlautbarungen der Bundesrepublik seit den 70ern nicht mehr verwendet) die Einführung von DAB, was vor allem an fehlenden exklusiven Inhalten lag.
"BRD" wurde nicht mehr verwendet, da dies die offizielle Bezeichnung der Bundesrepublik von Seiten der DDR war. Auch wenn es in den Siebzigern schon taute, war der Krieg noch recht kalt ;-) .
Mit der Einführung von DAB+ ab August wird die Situation ein wenig anders sein. Für mich sind allein Dradio Wissen und KlassikRadio zwei gewichtige Gründe, mir einen entsprechenden portablen Empfänger für zuhause und einen für das Auto zuzulegen.
Die Portabilität ist da das Stichwort. Über Satellit für zu Hause gibt es diese Sender schon lang. DAB+ bringt mit seinen höheren Sendeleistungen und dem Gleichwellenbetrieb für mich die Hoffnung, daß es erstmals auch wirklich funktioniert. Ich wohne ca. 20 km Luftlinie vom Sender Stolberg, von wo aus DAB mit 1 kW herüberfunzelt. In meiner Wohnung im Altbau im Innenstadtbereich nicht zu empfangen, mit der entsprechenden Dachantenne über die Hausverteilung natürlich Vollausschlag. In Aachen-Hahn, etwa gleiche Entfernung zum Sender, Richtung Eifel, geht es selbst im Garten nicht zuverlässig, hier muß man wie ein Wünschelrutengänger mit seinem RX herumrennen, um evtl. mal etwas zu empfangen. Erinnert alles an eine vorweihnachtliche Betriebsart in AM, die mit ähnlichen Krankheiten der übertragungstechnichen Art kämpft und deren seit 8 Jahren andauernder "Regelbetrieb" so langsam im Nirvana versinkt. Wenn DAB+ dafür zuverlässig funktioniert, müßte es auch möglich sein, innerhalb von 10-15 Jahren neue Empfänger zu beschaffen. Ich denke auch, daß es hier nicht nur um Technik, sondern auch um das Prinzip geht, man will sich halt nicht vorschreiben lassen, neue Empfänger zu kaufen. In der gleichen Zeit gehen anderthalb neue Generationen von "High Density" - Superbreitbierfernseher sang und klanglos durch und finden den Weg in die Haushalte, ohne daß viel rumgemeckert wird. Schließlich kommt mit der neuen Glotze die Brille von Daniel Kübelböck viel plastischer...
Was die Zwangsabschlatung für UKW (FM analog) angeht: Im jüngst vorgelegten Entwurf einer Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) wurde das bisher im Gesetz vorgesehene Abschaltdatum 2015 ersatzlos gestrichen. Ein (großzügig) zeitlich befristeter Parallelbetrieb macht ja auch Sinn.
Erst ab 2015 soll der Vollausbau mit sämtlichen DAB+ - Sendern erreicht sein. Vernünftigerweise läßt man einige Jahre Reserve für Verzögerung und einige Jahre für die "Migration" der Benutzer. 2020 bis 2025 sind realistisch.
Was ist gegen diese Einstellung einzuwenden? Nicht jeder braucht den gesamten "Content", der sich leider oftmals nur in der Reihenfolge der Songs in der "Oldieschänder"-Playlist, der Werbung und den "FlitzerBlitzer"-Meldungen unterscheidet. Es bleibt zu hoffen, daß die erweiterten Möglichkeiten zu mehr Qualität führen. Dann wird auch in der Holzkiste irgendwann DAB+ stecken. Und das Röhrenradio macht klassischen Rebroadcast über einen UKW-Kleinsender am DAB-Radio.Ansonsten würd ich sagen: Wer BRD sagt, braucht auch UKW. Und Radios aus Holz. Aber bittschön nicht mit mehr als zwei Knöpfen.
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- From: Thomas Kamp
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