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Re: (OT) Re: [A-DX] ...Al-Jazeera im Großteil der USA aus Kabelnetzen verbannt


  • Subject: Re: (OT) Re: [A-DX] ...Al-Jazeera im Großteil der USA aus Kabelnetzen verbannt
  • From: Martin Prochazka <prochazka_martin@xxxxxx>
  • Date: Tue, 01 Feb 2011 17:29:39 +0100

 Lieber Tom!

Nachdem Al Jazeera in den letzten Tagen immer wieder in der Liste angesprochen wurde, erschien es mir nicht uninteressant, dass der Sender in einem so großen Markt wie den USA nicht über die meisten Kabelnetze und kaum über Satellit zu empfangen ist. Das war's dann auch schon, mir ging es eher um einen Aspekt des Medienphänomens Al Jazeera und um das internationale Standing sowie die Reichweite der verschiedenen Nachrichtensender, nicht darum, irgendjemanden in irgendeiner Form zu kritisieren.

Als der Englischdienst des Senders gegründet wurde, gab es eine ziemlich aufgeschaukelte Debatte rund um die Übernahme des Senders in die Kabelnetze. Damals wurde das vorrangig unter dem Gesichtspunkt des Patriotismus, der kritischen Irak-Berichterstattung und der angeblichen Sympathien Al Jazeeras für Al Qaida etc. diskutiert. Inzwischen hat sich die Diskussion wieder beruhigt. Heute habe auch ich denselben Eindruck wie Du, nämlich dass es primär um ökonomische Motive geht, die Einspeisung des Senders würde sich schlicht nicht rechnen.

Liebe Grüße!

Martin.


Am 01.02.2011 16:19, schrieb Thomas Kamp:
Hallo Martin,

verstehe die Mail nicht. Willst Du damit auf ein kritikwürdiges Verhalten US-amerikanischer Kabelbetreiber hinweisen? Dir ist schon bewusst, dass hier Tony Burman, "head of North  American strategies for Al Jazeera English" einfach die Gunst der Stunde nutzt, um seine Interessen durchzupeitschen und sich damit gezielt an ein links-liberales Internet-Medium wendet?

Gegenüber dem Ansinnen von Mr Burman ließe sich mit guten Argumenten zum einen einwänden (neue Rechtschreibung!), dass die US-Kabelanbieter nicht öffentlich-rechtlich organisiert sind, sondern privatwirtschaftlich, d.h. ihnen liegt ein Geschäftsmodell zugrunde, denn deren Investoren verbinden mit ihrer Beteiligung ein finanzielles Interesse, sprich, die wollen Renditen und Dividenden. In so fern fragen die nicht, ob es wünschenswert wäre, etwas einzuspeisen, damit sich jeder Amerikaner ein umfassendes Bild von der Welt machen kann. Die wollen ihre Kosten eingespielt haben. Und über den Jahresdurchschnitt betrachtet ist Al Jazeera eher (aus amerikanischer und auch meiner Sicht) langweilige Kost. Dafür einen Kabelkanal zu schalten, der Geld kostet, macht also in Augen der US-Kabelnetzbetreiber wenig Sinn. Es dürfte auch kaum ein Vorteil im Wettbewerb sein, weil Kabelnetze in den USA regional nahezu monopolisiert sind. Daher auch die COMCAST-Antwort von Sprecherin Ala!
  na Davis: "We regularly examine our channel lineups and talk with a wide range of programmers to ensure that we are bringing the content that our customers want the most."

"The most" - alles andere ist nämlich nicht bezahlbar. Warum auch?
Für News-Angebote braucht es auch kein Kabel, keinen SAT und kein HD:

http://english.aljazeera.net/watch_now/

Enjoy your internet!


Tom DF5JL



P.S. I: Die HuffPost erscheint nicht in Printform - auch nicht in Ägypten, Tunesien oder Jordanien...

P.S. II: Das Streaming von Al Jazeera kostet die zzt. richtig Geld. Sparen könnten sie, wenn ein Großteil des Traffics eingespart werden könnte, bspw. wenn US-Bürger Al Jazeera nicht übers Internet, sondern ihren lokalen Kabelanbieter sehen würden. Dann könnte Al Jazeera obendrein auch Werbezeiten bei großen US-Multis akquirieren.

P.S. III: Gewinne macht die HuffPost auch nach fast sechs Jahren noch nicht, trotz 13 Mio. Lesern (vgl. NYT: fast 17 Mio.)

;-)

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