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AW: [A-DX] OT -- RSGB attacked for defending radio spectrum


  • Subject: AW: [A-DX] OT -- RSGB attacked for defending radio spectrum
  • From: Günter Lorenz <glorenz@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 22 Aug 2012 14:09:51 +0200

Hallo Tom,

> Vielleicht werden auch die Rundfunk-DXer und ihre Verbände 
> und CLubs in der Sache aktiv, wäre ja zu wünschen. Gerne mit 
> einem Schreiben an Octavia Popescu ().

Das hatte ich mir auch gewünscht. Als ich dann erwachte, war ich noch verwirrter als sonst.

Der DARC fühlt sich nur für die Amateurfunkbänder zuständig: Man hält die Argumentation der RSGB für "brandgefährlich, weil unsere Frequenzen dann einen deutlich geringeren Schutz erhalten würden." Heiliger Sankt Florian! https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Florian-Prinzip

Wen hätten wir denn da an "Rundfunk-DXer und ihre Verbände und Clubs"?

Von "europäischem" Gewicht, zumindest dem Namen nach, das EDXC. War PLT radio pollution jemals auf der Agenda? Gab es jemals ein Statement dazu?

AGDX, ADDX und die Mitgliedsklubs: Zumindest ein letztes Aufbäumen in dieser Sache hätte ich mir erwartet. Eine kampflose Räumung des Feldes finde ich nicht gut. Ich weiß, wir werden nicht gewinnen können, aber jeder, der S+F, WRTH, Kurier usw. liest, sollte doch ein Interesse am ungestörten Fernempfang haben und dies auch bekunden! 
Wir fordern ja nicht die Totalverdunkelung aller Stadtgebiete, um den Orionnebel sehen zu können!

Was mir fehlt, ist die Reaktion der Rundfunkmacher. Nun gut, in Europa bzw. mit Sendungen für Europa sind es nicht mehr so viele, aber einige davon expandieren bzw. investieren in dieser Zeit doch recht ordentlich. Hat man dort keine Sorge um den immer schlechter werdenden Empfang? Vielleicht wird das 75m-Band auch ausgenotcht? Wird man einies Tages zum Empfang der Frequenzen aus Kall und Ingolstadt eine MiniWhip im Salzburger Land anmieten müssen?
Oder werden die Sender, wenn PLT flächendeckend stört, auf Frequenzen an den Rändern der Amateurfunkbänder ausweichen?

Weitere "Betroffene": Das DRM-Konsortium hat sich längst aus Europa verabschiedet, da locken andere Märkte, und die Militärs als Nutzer der Kurzwelle sind selten in Gegenden aktiv, wo PLT radio pollution droht - im Zweifel können sie ja für die Ruhe im Äther sorgen.

Vermutlich wird es auch der "Markt" nicht regeln: Die PLT-Lobby verkauft die in China billigst produzierten Geräte zu verführerisch niedrigen Preisen und stellt damit alle technisch sinnvolleren Alternativen ins Out. Ähnlich wie bei Umweltgiften im Grundwasser werden die Grenzwerte so vereinbart, daß sie durch die vorhandenen Tatsachen nicht überschritten werden.

Es bleibt nur, aus der Not eine Tugend zu machen und die Kabel-Lobby ins Feld zu bringen: EU-weiter Austausch der kompletten Elektroverkabelung durch geschirmte Leitungen (vgl. Cat7), damit noch mehr Digitales übertragen werden kann (die uns störende Abstrahlung ist doch sicher ein Verlust für das Nutzsignal?). 

In Sachen Lobby-Arbeit waren wir DXer leider selten gut. Vielleicht ist es auch besser so. Denn sonst wäre der Frequenzbereich 0-30 MHz als "Weltkulturerbe der Menschheit" längst unverbaubar geschützt - ob seiner Einzigartigkeit: Er erlaubt weltweite Kommunikation ohne verbindende Infrastruktur - die Ionosphäre macht es möglich.

73,
Günter



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