[A-DX] Zeppelinrundflug Oesterreich 12. Juli 1931

[Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>]

Auszug aus einer umfangreichen Berichterstattung in der "Neuen Freien 
Presse", Ausgabe vom 13. Juli 1931. Die "Neue Freie Presse" hat diesen 
Flug mitfinanziert.

"In der Funkkabine.

Nach 12 Uhr wanderten der Sprecher der Ravag, Herr Naumann und ich, in 
die kleine Funkkabine, um dort den Versuch zu unternehmen, den 
Oesterreichern ueber Radio Wien etwas von der Fahrt zu erzaehlen. Aber 
der Funker Speck bemuehte sich vergebens, mit Klagenfurt, Graz oder Wien 
Kontakt herzustellen. Immer wieder wurde in das Mikrophon gerufen: 
"Hallo, Hallo! Hier Radio Graf Zeppelin! Wir rufen auf Welle 1020 und 
bitten Antwort von Klagenfurt oder Wien auf Welle 516!" Rasch wurde 
umgeschaltet und der Kopfhoerer angelegt. Wir warteten. Aber es war 
nichts anderes zu hoeren als das Symphoniekonzert von Radio Wien. Wieder 
wird gerufen und um Antwort gebeten. Wir lauschen, aber die Antwort ist 
nur das Ticken der Wiener Weckeruhr. Der Funker versucht nun, auf 
telegraphischem Wege eine Verbindung herzustellen und gibt an Klagenfurt 
die Mitteilung, dass wir sprechen wollen. So geht das eine Viertelstunde 
lang hin und her, bis endlich eine Stimme ertoent, die uns mitteilt, 
dass Wien nur sehr schwachen Empfang habe. Funker Speck bastelt an 
seinen Apparaten herum, verstaerkt sie und von neuem wird gerufen: Aber 
ebenso vergeblich wie bisher. Endlich hoeren wir eine Verlautbarung von 
Radio Wien, dass Grazer starke Rueckkoppler den Empfang vom Luftschiff 
stoeren. Schliesslich geben wir als letzten Ausweg, da wir hoeren, aber 
scheinbar nicht gehoert werden, telegraphisch die Meldung an Klagenfurt, 
der Herr Landeshauptmann, der eine Ansprache halten wollte, moege 
sprechen. Und richtig, eine paar Minuten spaeter toent im Kopfhoerer die 
Ansprache des Landeshauptmannes Kernmaier, der dem Luftschiff und Dr. 
Eckener namens des Landes Kaernten und seiner Bevoelkerung treue, 
deutsche Grenzlandesgruesse uebermittelt. Dr. Eckener hatte eben in der 
Fuehrergondel mit schwierigen Boeen zu kaempfen und bat uns, in seinem 
Namen dem Landeshauptmann zu danken. Zur Sicherheit wurde dieser Dank 
auch telegraphisch abgegeben."
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Dazu ergaenzend:
http://www.g4v.info/kufe/lz_127_goesing.html
1. Österreichflug am 2. Mai 1929
Bereits 1929 war das Luftschiff LZ 127 in Österreich gewesen und hatte 
einen Rundflug durchgeführt. Es war jedoch nicht gelandet sondern via 
Rundfunk wurde die Besatzung begrüsst und Dr. Eckener sprach für alle 
Radiohörer einige Worte aus der Führerkanzel des Zeppelin. Die 
Passagiere warfen Postkarten über Wien ab. Das Flugzeug A 28 mit einem 
Reporter von Radio Wien und einem Kameramann begleitete ab Melk das 
Luftschiff und berichtete über die Fahrt.
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Mit Gruss,
Herbert


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