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[A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Sendersterben 2012


  • Subject: [A-DX] Re: [A-DX] Re: [A-DX] Sendersterben 2012
  • From: "Kai Ludwig" <KaiLudwig@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 29 Jun 2012 15:57:37 +0200

> > Der ERF zahlt pro Jahr beim jetzigen Ausbaustand von DAB+  über 600
> > 000 � pro Jahr, wenn DAB+ flächendeckend in D ist, sollen es
> > über 1.2 Mio sein.
> >
> > Radio Horeb wird nicht billiger davonkommen, denke ich.

Dürften sie schon, da sie weniger Kapazität nutzen. Und damit die
Qualität noch unbefriedigender ist.

Früher gab es mal das Bestreben, im Hörfunk die bestmögliche Tonqualität
zu erzielen. Heute ist zu beobachten, wie da immer stärker eine Schere
aufgeht: Musikabrufdienste im Internet richten sich inzwischen an
härtesten "High End"-Ansprüchen aus; da sind 320 kBit/s und damit
deutlich mehr, als eine transparente Übertragung braucht, schon
Standard. Auf der anderen Seite steht der Hörfunk, bei dem Magerbitraten
und synthetische Höhen mittlerweile salonfähig sind bzw. mit Macht
salonfähig gemacht werden sollen. Es sind aber offensichtlich nicht nur
die gern verspotteten "goldenen Ohren", denen das gerechnete Blech
auffällt; der Eindruck wird öfters erwähnt und dabei gern als
"Geschmirgel" beschrieben (es ist das, was beim noch magereren DRM noch
schlimmer ist; Stichwort "Cyborg-Stimmen").


> Den genannten Beträgen müsste man dann aber gegenüberstellen, was
> der ERF jährlich für die Verbreitung seiner Programme über KW und
> MW ausgab. Das dürfte doch wohl durchaus in dieser Grö�enordnung
> gelegen haben.

Roumoules 1467 kHz kostet wohl einen Schweinepreis irgendwo um die 300
Euro pro Stunde. Deshalb hatte Radio Vatikan dort auch nach fünf Jahren
wieder den Stiel aus der Birne gezogen und verzichtete auf eine
brauchbare Mittelwelle für Deutschland (seit vorletztem Jahr sind die
deutschen Sendungen ja nun auch von der 1530 runter, die man hier
sowieso vergessen kann, seit sie wegen der berüchtigten 6 V/m die
Leistung um sieben, acht Dezibel runtergedreht haben).

Bei Kurzwelle Fontbonne ist es nicht ganz so einfach zu sagen. Dort
wollte TWR eigentlich immer noch einige wenige Sendestunden pro Tag
plazieren, aber dabei, die Anlage für eine so geringe Auslastung immer
noch vorzuhalten, machte letztes Jahr dann der Betreiber nicht mehr mit.


Mainflingen ist nun noch ein anderes Thema. Die Steilstrahlantenne soll
drei Millionen Euro gekostet haben. Schon ein nettes Sümmchen, das da
verbrannt wurde. (Und bekanntermaßen nicht nur da, aus einer ebenso
hinlänglich bekannten Hoffnung heraus). 

Praktische Erfahrungen hier aus Südbrandenburg: Einige ERF-Hörer
quengelten so lange, bis ERF-Radio in die örtliche Kabelanlage auf UKW
umgesetzt wurde. Das von dieser Firma betriebene Lokalfernsehen enthält
auch ERF-Beiträge, wiederum auf Wunsch jenes Publikums. Die Mittelwelle
wurde nicht nur nicht genutzt, sondern war schlicht nicht bekannt; es
löste regelrechtes Entsetzen aus, als ich mal von diesem bescheidenen
dreiviertel Megawatt erzählte.


> Es fällt übrigens bei den in Deutschland vertretenen religiösen
> Vollprogrammen auf, dass sie sie - im Vergleich zu den groÃ?en
> Amtskirchen - deutlich konservativer aufgestellt sind. Das wird
> insbesondere bei Radio Horeb deutlich.

Welche Meinungen gibt es da zu Domradio un Radio Paradiso, die
tatsächlich von der katholischen bzw. evangelischen Kirche betrieben
werden?

Und Radio Horeb dürfte immer noch ein gutes Stück von Radio Maryja in
Polen entfernt sein.


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