Re: [A-DX] DRM by Peter Senger ...

[Tom DF5JL <df5jl@xxxxxx>]

Grüße nach Wien, Wolf.

Das mit dem herhaltenden vorgeschobenen Frontmanns kann ich aus meinen 
Begegnungen mit Peter Senger so nicht bestätigen. Er hat über viele 
Jahre hinweg DRM zu seiner Sache gemacht und immer wieder begeistert die 
Videos von seinen mobilen DRM-Empfängen gezeigt. Die machte er, wenn er 
mit dem Auto in Europa unterwegs war. Und - und das sage ich hier ganz 
offen - sie haben neben vielen anderen Offiziellen, 
Kurzwellenempfangsamateuren und -Redakteuren auch mich sehr beeindruckt. 
Da beisst die Maus keinen Faden ab.

Nun mussten aber viele lernen, mich eingeschlossen, der in versch. 
Situationen mit DRM-Empfang experimentierte ("Versuch macht kluch") , 
dass der DRM-KW-Empfang in den ländlichen Weiten Südfrankreichs, in 
Darjeeling, in Kasachstan oder der inneren Mongolei etwas völlig anderes 
ist als DRM-Empfang in hochtechnisierten Metropolen. Zumal in Zeiten von 
Internet, Schaltnetzteilen, Plasmabildschirmen und billigen chinesischen 
Energiesparlampen hinsichtlich des SNR / Signal Noise Ratio. Da hat die 
Zeit gegen DRM gearbeitet.

Was den Spott ausgelöst hat, ist die Tatsache, dass vielen von uns schon 
lange klar war, dass das mit DRM in den Ballungszentren von Europa 
zumindest nichts werden kann, übrigens auch die Empfangsgerätehersteller 
betrachteten die Zukunftsfähigkeit von DRM inzwischen sehr düster, da 
trat das DRM-Konsortium noch immer optimistisch zukunftsgewand und 
freudestrahlend auf. Der innere 15-Jahresplan, der drohende 
Gesichtsverlust ließ den Agierenden kein anderes Spiel zu. Und so endete 
die Geschichte, die so hoffnungsvoll begann, für viele tragisch.

Dass aber Peter Senger heute als World Wide Distributor des chinesischen 
Herstellers 成都纽斯达电子公司 auftritt, stimmt mich dann doch sehr 
nachdenklich. Möglicherweise ist da noch immer ein Zielmarkt vorhanden, 
aber wenn, dann betrifft es eher länflich geprägte Flächenstaaten wie 
China und Indien. Letztere Bevölkerung wird schon bald zahlenmäßig die 
von China überholt haben. Aber auch hier machen sich neben Nano Tata und 
UKW-Sendern vor allem die o. g. HF-Schleudern breit.

Insofern straft die Zeit DRM. Das Projekt ist m. E. 15 Jahre zu spät 
gekommen. Möglicherweise zum Glück. Denn stabiler DRM-Empfang wäre für 
zwei Drittel der potentiellen DRM-Nutzer angesichts der beschriebenen 
Problematik heute auch schon wieder beendet.

tom df5jl


> Am 15.02.2012 09:37, schrieb Wolf Harranth:
> > Peter Senger hat gegen massivste Widerstände das
> > Projekt angestoßen und durchgesetzt, das ist - ungeachtet des
> > Ergebnisses -
> > eine großartige Leistung; und es war zuletzt seine persönliche Tragik,
> > dass
> > er als der vorgeschobene Frontmann auch dann noch herhalten musste,
> > als sich
> > alle, die am Vermurxen beteiligt waren, schon längst bequem zurückgezogen
> > hatten


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