[A-DX] Logs von heute morgen, 41 m

Nils Schiffhauer
Fr Dez 20 19:55:02 CET 2013


... ahja, danke Günter - Ascension erklärt die Sache doch deutlich besser.
Und Haussa mit Bengali zu verwechseln, unverzeihlich! Wahrscheinlich hängt
mir noch zuviel vom Hakka letzter Woche in den Ohren, zusammen mit dem
Jetlag in den Kleidern ...

Langer Weg: Da müssen jetzt alle ganz fest im Glauben sein: DEN "long path"
gibt es nicht dabei in diesem Sinne. Es handelt sich dabei praktisch immer
um eine Ausbreitung entlang der Dämmerungszone auf dem kurzen Weg, wobei Die
Wellen den Weg des geringsten Widerstandes gehen, also nicht immer den
kürzesten Weg und somit auch zum Teil um einige 10 Grad vom klassischen
"Großkreis" abweichen und gewissermaßen Haken schlagen.
Auch der Weg Burgdorf-Jakutien ist ne klassische Dämmerungssache, kurzer
Weg. Ebenfalls NSB Tokyo auf 3.925 in den Morgenstunden. Lediglich bei
manchen Australiern auf 60 m gegen 08:00 UTC wäre ich mir nicht so ganz
sicher, weil die noch weiter weg sind und der Unterschied zwischen
long/short nicht mehr so ins Gewicht fällt.

Diese Dinge muss man sich auf einem Globus ("Erde" von Columbus, falls noch
Weihnachtsgeld übrig ist) oder einer Software wie "DX-Atlas" bzw. besser
noch Proplab3.0 anschauen, wobei letztere dann auch gleich noch den vom
Großkreis abweichenden Weg zeigt ("Raytracing" - das ergibt jene Wege, die
sich in Parklandschaften als Trampelpfade zeigen ...).

"Über den Pol" ist übrigens genau so ein Phänomen, das "man" gerne
verwendet, wenn das Signal durch die deutlich breiteren Polarlichtzonen
läuft. Die jeweils aktuellen lassen sich beim DXAtlas sogar einblenden.

Feldstärken - danke, dass Du das Thema nochmals aufgreifst: Aber was im
Nahfeld alles so hübsch & einfach größenordnungsmäßig im Kopf und präziser
dann z.B. mit 4NEC berechenbar ist, funktioniert im Fernfeld nur im
statistischen Rahmen. Jedenfalls mit kostenlosen Programmen wie VoACAP, die
ja nur Monatsmittelwerte (sic!) liefern. Die Tageswerte können sich - ich
hab' das mal an mehreren China-Frequenzen auf 15 und 17 MHz vier Wochen lang
gecheckt - um rund 20 dB vom Mittel unterscheiden. Mittelt man dann die
28-31 Tage, stimmts auffallend wieder. 

Antennen? Auf dem schönen Googlefoto darf man ja wohl einerseits
Vorhangantennen annehmen, mit in diesem Frequenzbereich mindestens 12 dB
Gewinn oder aber Vertikalstrahler (? - die Radials machen das im Wüstensand
ja auch möglich). Doch 50 kW wäre schon viel Stoff, wenn man diese
Antennenkonfiguration annimmt.

So, mein VHS-Kurs Haussa beginnt ... 73 : Nils
 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: liste [mailto:] Im Auftrag von Günter Lorenz
Gesendet: Freitag, 20. Dezember 2013 18:26
An: 
Betreff: Re: [A-DX] Logs von heute morgen, 41 m

Hallo Nils,

> 7.325 kHz: nach Sendeschluss BBC Thailand in Bengali (SIO 343!) um 
> 07:00 UTC ist der Kanal zwar bis 09:24 UTC frei, aber kein Wantok-Licht,
heute.

Das war Haussa, aus Ascension. Erklärt das den SIO ?
Um 09:24 wirft man in Taiwan den Sender für das Programm von RFI an - dieses
Signal kommt dann, ebenso wie Wantok, über den "long path"?

> 7.335 kHz: Radio Natinale/Tunesien, 07:00 UTC - 08:10 UTC in Arabisch, 
> aber niemals 500 kW! SIO 344-3

In Sidi Mansour hat man lt. WRTH 2014 sogar 4 * 500 kW zur Verfügung.
Gibt es denn keine schlaue Formel, die aus maximaler Empfangsfeldstärke,
Ausbreitungsmodell und ein paar anderen Bekannten die Unbekannte, zumindest
in ihrer Größenordnung, beschreibt? Wobei eine wesentliche Einflußgröße ja
die Antenne ist. Die in Burgdorf kennen wir, aber was nutzt man in Sidi
Mansour? http://goo.gl/maps/5v9n2


73,
Günter
--
-----------------------------------------------------------------------
Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
-----------------------------------------------------------------------
Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede
kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.