[A-DX] Vgl. ALA-1530+ vs. Bonito Miniwhip

Roger
Fr Okt 24 23:06:34 CEST 2014


Allgemein zum Thema Aktivantennen eine "überraschende Entdeckung" vor 
Wochen beim Test einer KAA1000 (gegen eine Dressler ARA60) bei einem 
Bekannten in Halle/S.:

Auch mit der KAA1000 (ebenfalls E-Feld-Antenne, Strahlerlänge ca. 1m) 
war es zuerst im Bereich eines gestörten Empfangsfeldes nicht weit her - 
Radio 700 auf 6005 kHz kam einfach nicht durch den Empfangsmatsch.
Der Bekannte wohnt Parterre und hat an der Wohnung einen Balkon von der 
Art dieser nachträglich montierten Stahlbaukonstruktionen aus 
feuerverzinktem Stahl:
Beispielbild: http://tinyurl.com/pt8ga3v

Als er die KAA1000 noch in der Hand hatte aber auf das Geländer legte 
kam der große Aha-Effekt - die Störungen verschwanden und aus dem 
Rauschen tauchten dann die ganzen
deutschen Kleinsender im 49m-Band auf. Je besser er dann das Gehäuse 
(aus Alu-Spritzguss) der nachgebauten KAA100 mit dem Geländer verband 
desto besser dieser Effekt.
Es musste aber das Metallgehäuse der Aktivantenne sein, 2m weiter weg 
nur den Mantel des Koaxkabels mit dem Geländer verbinden brachte nix.

Eine Erklärung dafür ist wohl hier zu finden:
http://www.dl4zao.de/_downloads/Midiwhip_r2.pdf
PDF Seite 7/8:
"........Zur Ableitung von im Falle von Gewittern induzierten 
Überspannungsimpulsen sollte bei
einer dauerhaften Montage einer Aktivantenne der Masseanschluss des 
Verstärkers über
eine kurze Leitung mit einem Erdungsstab verbunden werden. Eine 
Erdverbindung
ausschließlich über die Fernspeiseweiche und über den Koax-Schirm bietet 
keinen
ausreichenden Schutz. "

Und besonders hier - gesamter Abschnitt:

"...Untersuchungen und Simulationen........zeigen, dass die isolierte 
Betrachtung der MidiWhip als
Kapazität, die ausschließlich in das elektrische Feld des Raumes 
koppelt, das Verhalten der
Aktivantenne nicht ausreichend abbildet. Sie zeigen, dass der Schirm der 
Koaxleitung bzw. ein
metallischer Mast als Teil der Antenne wirken. Das Empfangssignal ist 
quasi die Potentialdifferenz
der Antennenfläche und dem Koaxschirm bzw. einem leitenden Mast. Daher 
koppeln auch auf den Außenmantel
induzierte Gleichtaktsignale, die am Außenleiteranschluss der MiniWhip 
als Spannung gegen
Erde anstehen,  über die unvermeidlichen Streu-Kapazitäten auf die 
Antennenfläche und den
hochohmigen Verstärkereingang und addieren sich als Störsignal zum 
Nutzsignal. Abhängig
von der Länge der Leitung bis zur HF-Erde wirkt die MiniWhip nicht nur 
mit ihrer
Antennenfläche als E-Feld Sonde, sondern der *Außenmantel* der Leitung 
trägt ungewollt zum
Empfang bei und beeinflusst auch den Antennenfaktor.

Die meisten Störungen erreichen die MidiWhip leitungsgebunden über den 
Schirm des
Koaxkabels. Dieser ist meist über den Empfänger mit dem PE 
(Potential-Erde) der Hausverteliung verbunden.
Die Störausbreitung erfolgt überwiegend über elektrische und magnetische 
quasistatische
Nahfelder. Dies ist mit ein Grund, dass E-Feld Aktiv-Antennen wie die 
MiniWhip, bei allen
positiven Eigenschaften, meist schlechtere Störabstände liefern als 
vergleichbare passive
Drahtantennen. ...."

Es lohnt sich also, auch mit <Erdungsmaßnahmen> zu experimentieren. Hier 
geht es um Störsignalverminderung von 20, 30  dB oder mehr.
U.a. durch diesen Erdungseffekt war der KAA1000-Nachbau der ARA60 
haushoch überlegen.



roger