[A-DX] Frage NDB & Modulation mit Musik/Sprache

Wolfgang Name gelöscht
Fr Apr 3 12:29:07 CEST 2015


Hallo zusammen,

obwohl Jürgen den nachrichtentechnischen Aspekt der Modulierbarkeit von
NDB-Sendern auf den Punkt gebracht hat (danke!), erstaunt mich die Tatsache,
dass der damalige "Bastler" es so gut geschafft haben soll, mit einem viel
zu kurzen (sehr schmalbandigen) Vertikalstrahler die 2 x 3 kHz (oder mehr)
NF sauber zu übertragen. 
Wenn dann in 100 km Entfernung noch gute Kofferradio-Feldstärke vorhanden
war, will das schon etwas heißen. In 200 km Entfernung war die Bodenwelle
auch noch passabel zu hören. Man könnte fast denken, dass die Antenne
(heimlich) verlängert und neu angepasst wurde (Lambda-Viertel immerhin fast
200 m). Andererseits, wenn ein ganzes kW benutzt wurde, ist das auch nicht
gerade sehr wenig.

Naja, ist inzwischen alles Geschichte mit diesem russischen Musiksender aus
Jüterbog. Immerhin ist diese bislang für mich offene Frage nach der Herkunft
dank eurer Informationen jetzt geklärt.

Wolfgang

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: liste [mailto:] Im Auftrag von Jürgen Martens
Gesendet: Freitag, 3. April 2015 08:18
An: 
Betreff: Re: [A-DX] Frage NDB & Modulation mit Musik/Sprache

Guten Morgen,

Roger, Du machst es komplizierter als es ist.
Ein NDB ist im Prinzip ein AM-Sender.
Nur, dass er nicht mit Sprache und Musik moduliert wird, sondern mit einem
1020 Hz Tongenerator.
Näheres hast Du schon aus Wikipedia zitiert:

generell sind    NDBs in Deutschland:     AM-Sender.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ungerichtetes_Funkfeuer

".....Ungerichtete Funkfeuer senden in der Modulationsart A0/A1 (eine
amplitudenmodulierte Trägerwelle, die für die Kennung im Morsecode
unterbrochen wird) oder A0/A2 (eine amplitudenmodulierte Trägerwelle mit
einem Hilfsträger, auf die die Kennung im Morsecode aus 2 oder 3 Buchstaben
aufmoduliert wird). Die Kennung dient der eindeutigen Identifizierung und
wird etwa alle 30 Sekunden wiederholt......."

Zum Empfang der Kennung genügt daher ein normaler AM-Empfänger.

2.) Oder "CW-Bake"   ?

Gab es auch (vielleicht auch jetzt noch in den Weiten des Putinischen
Reiches).
Daher haben ADF-Empänger in Flugzeugen auch die Schalterstellung "A1", wo
ein BFO zugeschaltet wird, um die Morsezeichen hörbar zu machen.

1.)  AM-Sender,  und einfach keine andere Modulationszuführung ?

Bei den von Thomas Zurk betreuten Sendern besteht kein Bedarf an einer
anderen Aussendung als der im Sender erzeugten Morsezeichen. Daher ist auch
keine Eingangsbuchse für eine externe Modulationsquelle vorhanden.
Wenn die Russen früher in der DDR bei ihren Flugplatz-NDB-Sender neben dem
getasteten Tongenerator auch einen Plattenspieler angeschlossen haben, so
war das deren spezielle Sache.


> In Abhängigkeit von der vorhandenen Antenne (bspw. GRZ und GBG: 50m 
> Gittermasten mit den oberen Abspannseilen als Dachkapazität) bzw. 
> deren resultierender schmaler Resonanzkurve (Anpass-Spule mit 
> Motor-bewegtem Ferritkern im Antennen-Tuner beim Antennenfuß) ist es 
> unter Umständen schon eine Herausforderung bei der 
> Anlageninstallation, die 1020 Hz Ton-Modulation (Soll-Modulationsgrad 
> 90% lt. ICAO) verzerrungsfrei zu übertragen.

Eine stark verkürzte Antenne ist auf LW halt recht schmalbandig.
Die plus/minus 1020 Hz entfernten Seitenbänder können da schon merkbar
abgeschwächt werden. Auch die Resonanzfrequenz ändert sich, z.B. mit der
Temperatur. 
Daher muss die
Anpassspule immer mal wieder nachgestimmt werden.

Schönen (C)K arfreitag
Jürgen 

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