[A-DX] Antons Funkperlen: Besuch beim DARC

HJ Winkel
Mi Apr 15 06:52:38 CEST 2015


Moin,
sehr interessante EiInlassung....und in den meisten Punkten stimme ich Dir zu.
Vor allem das Thema.... Verine als Lobby muessen sien.
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Der DARC ist soweit ok... das Problem ist aber, dass nach Satzung der DARC er "nur" die Funkamateure vertritt und damit dessen QRGs. Die Kurzwelle allgemein faellt nicht unter die Satzung.
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..und damit waere eine nach aussen auftretende starke SWL Lobby schon was...
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73 HJ
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Durch den Listenbetreiber gelöscht
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-----Original-Nachricht-----
Betreff: Re: [A-DX] Antons Funkperlen: Besuch beim DARC
Datum: Tue, 14 Apr 2015 21:46:28 +0200
Von: "Thomas M. Rösner" <

> Wobei es ja grundsätzlich spannend ist dass der Vorstand des Vereins persönlich jedes einzelne Mitglied auswählt oder ablehnt. 

Das ist vollkommen normal. Ein Verein ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Gleichgesinnten, die sich gegenseitig im Sinne des jeweiligen Vereinszwecks unterstützen. Es gibt kein Recht darauf überall mitmachen zu dürfen.

In unserem Sportverein zum Beispiel beschliesst der Vorstand über jede Aufnahme, in anderen befreundeten Vereinen sogar die komplette Mitgliederversammlung (1x im Jahr) mit 2/3 Mehrheit, inklusive Vor-Ort-Befragung. Meist führt das auch erst nur zu einer 1-jährigen Probezeit. Interessanterweise sind die "am besten laufenden" Vereine auch die strengsten. Und, nein, das sind nicht immer nur die bösen Golf- und Tennisvereine.
Das nicht ohne Grund, und recht gut für jeden nun nachvollziehbar, insbesondere wenn ich hier einige Kommentare gelesen habe.

Ich kann mich da nur Ulrichs Mail anschliessen
"Gegen Vereine sind z.B. diejenigen eingestellt, die sich demokratischen Spielregeln nicht unterwerfen wollen (...)".

Es setzt aber leider in einigen Köpfen die Idee fest, dass ein Verein ein schnöder Dienstleister, wie ein Fitnessstudio, ist. Und der muss sich nach mir richten. Nicht nach der dort demokratisch gebildeten Mehrheit. Die Mehrheit ist ja dumm. Wenn der/die/das dann etwas macht, was mir nicht passt, dann pöbele ich in die Öffentlichkeit rum. Nein, ich suche mir keine neue Mehrheiten auf der nächsten Mitgliederversammlung, nein, warum auch?. Die Mehrheit ist dumm. Aber dabei wäre genau das der demokratische Weg und faire Umgang, in der Mehrheitsmeinungen respektiert und auch nach außen auch von der Minorität mitgetragen werden müssen. Das sind die demokratischen Spielregeln und nicht "wenn ihr nicht so wie ich will, dann trete ich (natürlich laut polternd) aus" (gut austreten darf man, aber sowas nennt man in diesen Zusammenhang auch 'kleinkindliches Trotzverhalten' - kommt gleich nach dem "wenn Mama mir an der Kasse meine Süßigkeiten nicht kauft, schreie ich ebenT den gesamt
 en Supermarkt zusammen"). Besonders gut sind auch die, die sich an der demokratischen Mehrheitsfindung selbst nicht beteiligen ("die machen ja eh was sie wollen") und dann noch meinen, noch meckern zu dürfen. 

Aber weil man wohl insgeheim doch genau weiss, dass man eben nicht die Mehrheit repräsentiert, puscht man sich dann fix in der selbst so bezeichneten 'kritischen Öffentlichkeit' noch gegenseitig hoch. Das ist ähnlich wie in den Leserbriefforen (zum Beispiel bei) T-ONLINE, da schreiben auch immer nur die gleichen 20-30 armen Forentrolle, bis sie irgendwann sogar selbst noch glauben, dass sie irgendwie doch die Mehrheit sein könnten und der böse Vorstand/Regierung/Weltverschörung diese nur bösartigst unterdrückt und verfolgen 'tut'. Nur sie seien der denkende Teil der Menschheit, der Rest ist ja eben nur dumm. Genau daran fühle ich mich doch sehr stark bei den DARC-Diskussionen erinnert.

Gut wobei wir wieder bei der Grundfrage "Verein notwendig, ja oder nein?" sind. Beim DARC (IARU) ist die Frage ganz einfach mit Ja zu beantworten. Wie bereits geschrieben, ist die Kernaufgabe des DARCs eben nicht der Grillabend in Kleinalmerode oder der UKW-Fieldday in Großschneen (das könnte auch jedes nicht-e.V.-Klübchen schon gut - ggf. sogar besser - ganz selbst machen), sondern die politische Lobbyarbeit und Einflußnahme auf die nationale (internationale) Gesetzgebung. Genau diese politische Lobby der "beteiligten Gruppen" ist verfassungsrechtlich bei uns in Dtld. im Rahmen der Gesetzgebung auch so gewollt (irgendwie "APO-ähnlich, oder?"...hi) , wir müssen die Chance nur aufnehmen. Dafür brauchen wir den DARC (IARU), dafür zahlen wir unseren Beitrag, nicht für die Grillkohle.

Wie notwendig eine solche Lobbyarbeit ist, erkennt man aber erst, wenn sie nicht da ist. Wo ist der starke Lobbyverband der KW-Hörer? Nicht nur PLC lässt hier grüßen! Nur ein starker, geeinter (!), gut vernetzter (!) & entsprechend "alimentierter" (!) Lobbyverband, hätte u.a. auch eine (vielleicht kleine) Chance gehabt, die polit. Entscheidungsträger beim Deutsche-Welle-Gesetz zumindest etwas zu beeinflussen. Keine Feedback-Leserbriefe auf der DW-Webseite. Möglicherweise hätte man so noch ein empfangbares Restprogramm (in Deutsch) erhalten können. 
Vielleicht..., aber auch nur ganz vielleichtst ... ;-)

Ohne so ein aktives Vereinswesen wie in Dtld., vom Kegel- und Briefmarkensammeler-, über Sport- und Lobbyverbände, wie der DOSB oder DARC, bis zum Roten Kreuz und der Freiwilligen Feuerwehr, hätten wir eben nicht unser immer noch recht gut funktionierendes Gemeinwesen. Man muss sich nur Länder anschauen, in denen soetwas nicht so tief und nachhaltig in der Gesellschaft verwurzelt ist.

73, Tom
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