[A-DX] Ungarn + öffentlich-rechtliche Medien

Herbert Meixner
So Aug 9 07:40:56 CEST 2015


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  Ungarn bündelt öffentlich-rechtliche Medien

Die öffentlich-rechtlichen Medien in Ungarn haben eine erneute 
Konzentration erfahren: Seit Anfang des Sommers sind sie alle unter dem 
Dach eines einzigen Unternehmens, der Duna Media AG, gebündelt. Das 
betrifft das Ungarische Fernsehen (MTV), das Ungarische Radio (MR), den 
Sender Duna TV, die Nachrichtenagentur MTI sowie deren Online-Dienste.

Diese in früheren Jahrzehnten noch organisatorisch völlig eigenständigen 
Medien waren 2011, kurz nach Amtsantritt der rechtskonservativen 
Regierung von Viktor Orban, unter dem Dach der Medienholding MTVA 
vereint worden. Sie blieben allerdings in Form von vier 
Aktiengesellschaften formell eigenständige Unternehmen.

Nun wurden diese vier in die eine Duna Media AG umgewandelt. Die 
Gründung der Duna Media basiert auf einer von der rechtskonservativen 
Regierungspartei Fidesz-MPSZ angestrengten Novelle des Mediengesetzes. 
Der Generaldirektor der Duna Media, Menyhert Dobos, unterstrich auf 
APA-Anfrage eine „effektivere, transparentere und einfachere Struktur“ 
sowie geringere „administrative Aufgaben“ durch den Umbau.
Kritik von Opposition

Die ungarische Opposition kritisierte die Gründung der Duna Media. Durch 
die Auslagerung der Öffentlich-Rechtlichen in ein einziges Unternehmen 
würde nicht nur die Transparenz der Verteilung von Steuergeldern an 
externe Produktionsfirmen erschwert, sondern zugleich eine Kontrolle im 
Personalwesen erleichtert und inhaltlicher Einfluss gefördert.

Durch mehr Zentralisierung komme es zur Verringerung der publizistischen 
Autonomie innerhalb des öffentlich-rechtlichen Systems, beanstandete 
Gabor Polyak von Mertek Media Monitor.