[A-DX] Remote-Station

Christoph Ratzer
Sa Jul 4 11:36:39 CEST 2015


>> Was ich
>> schreiben wollte: hast Du nicht mal Lust, eine ausführliche
>> Betriebsanleitung Deiner Remote-Station anzufertigen, Christoph? Quasi
>> als Leitfaden für den Selbstbau? Würde mich brennend interessieren, wie
>> man sowas initiiert.

Hallo Willi,

Heinrich hat das gestern ja schon (als „High-End“ Version) wunderbar zusammengefasst.

Jeder der mein Blog http://remotedx.wordpress.com kennt kann daraus sicher vieles ableiten, ich habe ganz ehrlich nicht Zeit und Lust hier einen ausführlichen Leitfaden zu erstellen, mein zeitlicher Aufwand für das Hobby den ich für die Hobbygemeinschaft betreibe ist mir schon genug, daneben sollte ja auch noch Zeit für das eigentliche Hobby sein.

Ich verstehe nicht ganz dass hier zB aus der Vereinsecke so gar nichts kommt, jeder Hörerklub der hier eine vernünftige Station aufbauen würde und seinen Mitgliedern exklusiv einen Zugang bietet hätte sicher keine Mitgliedersorgen unter den DXern. Als Gemeinschaft sollte sich doch so ein Projekt doch realisieren lassen, wenn ich das alleine hinbekomme.

 Ein paar Anmerkungen:

> 1. Es darf kein Haus mit Freileitung, am besten überhaupt keine Siedlung, keine Überlandleitung und dergl. in der Nähe sein. Du musst damit rechnen, dass selbst das letzte Haus im Dorf bereits Powerline in der Hütte hat oder andere Hf-Spielzeuge.

Jeder Bauernhof und selbst wenn dort eine Freileitung wäre ist besser als jede Stadtlage. Wenn die Antennen auch nur 50 Meter vom Hof weg sind hat man doch schon gewonnen.

> 2. Das Grundstück muss auf einem Weg mit dem Auto erreichbar sein, denn Geräte und Werkzeug dorthin kilometerweit zu Fuß zu tragen, ist nicht machbar.

Viele Bauernhöfe vermieten Zimmer, was spricht dagegen sich ein Zimmer, einen Abstellraum oder eine Garage langfristig zu mieten? Man sollte da schon etwas um die Ecke denken! Damit fallen die folgenden Punkte alle weg:

> 3. Es muss eine Möglichkeit geben, an Strom und Internet heranzukommen. Strom könnte man solar erzeugen, aber wer damit Erfahrung hat, weiß, dass das nur eine halbe Lösung ist. Mobilfunk ist gerade in vielen dörflichen Umgebungen hier nicht möglich.
> 
> 4. Es muss baurechtlich erlaubt sein, dort wenigstens eine Art Gartenhütte aufzustellen, um Server, SDR, Stromversorgung usw. unterzubringen.
> 
> 5. Das Ganze sollte noch gegen Vandalismus und Einbruch halbwegs geschützt sein. Die Antennen müssen unauffällig versteckt sein, weil sonst die Bürgerwehr des Dorfes mit Transparenten vor dir steht: "Gefährliche Krebsstrahlen aus Antennen töten Mitbürger und lassen den Schwarzstorch aussterben." (Ich weiß, Zeitlofs-Roßbach ist nicht überall, doch wenn es gerade dort ist, wo ich meine Antennen aufgestellt habe?)
> 
> 6. Alles (Grundstück, Pacht, Miete oder Kauf, samt Anschaffung von UMTS-Router usw.) muss in die Rentenkasse passen. Ich habe Grundstücke gefunden, für die musst du erst mal Kandidat bei "Wer wird Millionär?" werden.

Die Miete eines solchen Zimmers, Abstellraums oder ähnlichen sollte sich doch bezahlbar erledigen lassen. Dazu SDR, PC und Internet, alles zusammen kostet sicher nicht mehr als man früher für einen NRD Empfänger ausgegeben hat. Natürlich ist es viel Arbeit bis man dann Zuhause die ersten Signale empfängt. Aber langfristig doch die einzig sinnvolle Alternative anstatt sich mit PLC und irgendwelchen juristischen Feinheiten, Behörden und Klagsmöglichkeiten herumzuschlagen, dafür wäre mir meine Zeit zu schade!

Überlegt doch mal ob ihr nicht auch außerhalb eures Wohnbereichs einen Landwirt oder Bekannten kennt, der auch wenn es nur ein Provisorium ist mal einen SDR, PC und Mitbenützung seines Internetanschluß ermöglicht. Und langsam wächst die Sache dann, auch meine Station ist in vier Jahren entstanden und wird bis zum Herbst weiter verbessert, die Arbeit geht hier nie aus, und nochmals: Nur mit viel Geld empfängt man auch nicht mehr, aber mit viel Arbeit bei der Optimierung kann man da und dort mehr rausholen. Heute eine bessere Erdung der Beverage, morgen eine Umschaltung der Empfangsrichtung, und schon hört man wieder etwas mehr.

Wenn man die Zeit zum Abhören hat ;-) 

Also viel Erfolg mit euren ersten Ideen!

73 Christoph



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