[A-DX] "Entwicklungen und Tendenzen des Digitalradios"

Roger
Sa Jan 2 16:31:06 CET 2016


Am 31.12.2015 um 10:34 schrieb Roger:
> http://hsmw.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/5181/file/Bachelorarbeit_OliverCrawford_MM11w2_B.pdf 
>
> Entwicklungen und Tendenzen des Digitalradios
>
> "...Ja. Die Landeszentrale fördert die Verbreitungskosten von 
> Digitalradio. Bei lokalen Angebo-
> ten übernehmen wir bei simulcast-Programmen 56 Prozent und bei 
> DAB-Only-Programmen  70
> Prozent der Verbreitungskosten. Bei landesweiten Programmen sind es 24 
> Prozent und 30 Pro-
> zent.   [BLM/Bayern]

Einerseits könnte man den DAB-Fortschritt in Bayern bejubeln, 
andererseits dies für eine subventionierte Programm-Blase halten, die 
irgendwann einmal platzt.
Bei bis zu 70% Übernahme der Verbreitungskosten kann man schnell 'mal 
ein paar "Festplattendudler" generieren, die dann Programmvielfalt 
suggerieren..
Unter'm Strich aber alles keine betriebswirtschaftlich gesunde Entwicklung.



http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Service-Funktionen/Beschlusskammern/1BK-Geschaeftszeichen-Datenbank/BK3-GZ/2015/2015_0001bis0999/BK3-15-002/BK3-15-002_Konsolidierungsentwurf_oeffentlich.pdf?__blob=publicationFile&v=5

http://tinyurl.com/jexwfrq
Nach Meinung der Beigeladenen zu 5. verkenne der Konsultationsentwurf, 
dass der UKW-
und der DAB+ - Markt zwei unabhängig voneinander zu beurteilende Märkte 
darstellten. Vor
diesem  Hintergrund  sei  es  nicht  nachvollziehbar,  weshalb  bei den  
UKW-Antennenkosten
keine  marktgerechten  –  da  historisch  kalkulierten  –  und damit  
auch  technologieneutralen
Preise angesetzt würden. Im Unterschied zum TAL-Markt bestehe hier kein 
nachgelagerter
Markt, an den die Preissenkungen unmittelbar weitergereicht würden. 
Zudem entstehe durch
DAB+ für die Radioveranstalter kein Reichweitenvorteil, so dass auch 
keine höheren Werbe­-
einnahmen zu erwarten seien. Der Finanztopf der privaten Veranstalter 
wachse also nicht.
Dennoch müssten Gelder für zwei Märkte bereitgehalten werden. Deshalb 
würden entgegen
der Annahme der Beschlusskammer erhöhte UKW-Entgelte auch nicht zum 
Umstieg beitra­-
gen, sondern diesen im Gegenteil behindern.


.....Jedes DAB+-fähige Endgerät sei zugleich auch in der Lage, UKW zu 
empfangen. Hinsicht­-
lich  der  Reichweite  stelle  sich  daher  ebenso  wenig  wie unter  
dem  Gesichtspunkt  einer
Grundversorgung mit Hörfunkprogrammen verbraucherseitig eine 
„Entweder-oder-Situation“
ein. Angesichts der bislang äußerst geringen Endgerätepenetration 
erscheine aber ein flä­-
chendeckender  Simulcast-Betrieb  weder  betriebswirtschaftlich noch  
gesamtökonomisch
sinnvoll.

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In manchen Gebieten funktioniert noch nicht einmal reiner UKW-Betrieb:
http://www.radioszene.de/85481/radio-frankfurt-oder-stellt-ende-2015-sendebetrieb-ein.html
"...Der lokale Radiosender 99.3 Radio Frankfurt/Oder stellt zum Ende des 
Jahres 2015 seinen Sendebetrieb ein und gibt die Lizenz an die 
Medienanstalt Berlin-Brandenburg zurück. „Wir haben mehr als vier Jahre 
versucht, in Frankfurt/Oder einen wirtschaftlich stabilen Sender 
aufzubauen. Leider mussten wir feststellen, dass es in der 
strukturschwachen Region nicht möglich ist, kostendeckend zu arbeiten“,

"..In Frankfurt/Oder gibt es leider zu wenige Unternehmen, welche als 
Kunden in Frage kämen. „Ich würde mir sehr wünschen, wenn Frankfurt/Oder 
wieder die Chance auf einen eigenen lokalen Radiosender bekäme, 
vielleicht findet sich ein Betreiber nach der Neuausschreibung, der über 
ein größeres finanzielles Polster verfügt. Die Mitarbeiter hätten es 
mehr als verdient, wenn es in Frankfurt/Oder weiter gehen könnte!“

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roger