[A-DX] Ransonware bei KQED

Jens F. Hofstadt | Bad Kreuznach
Sa Aug 26 14:46:04 CEST 2017


Vorab exclusiv für die A-DX ein Artikel, der erst nächste Woche online bei
radioszene.de erscheint (und in der Charlie-Prince-Show ab 3. Sept.):



KQED ist die National Public Radio-Station für den Großraum San Francisco.
Von einem Ransomware-Zwischenfall am 15. Juni erholt sich die Station nur
langsam. 
Trotz Antiviren-Updates und Firewalls konnte Malware ins System eindringen.
Die Angreifer forderten zur Entschlüsselung der geraubten Daten mehr als
3.000 USD pro betroffenem Computer - also insgesamt mehr als  27.000 USD. 
Am ersten Tag des Angriffs war der Onlinestream für zwölf Stunden
unterbrochen. WLAN funktionierte sogar mehrere Tage nicht. 
Der Emailserver verweigerte seine Dienste - Netzwerkgeräte wurden offline
geschaltet. Windows-User mussten zeitweise ihre Workstations verlassen, was
vielen Redakteuren wertvolle Arbeitszeit raubte. 
Aber an den Arbeitsplatz zu kommen, gelang auch nicht jedem, denn der
netzwerkgebundene Kartenleser am Eingang des TV- und Rundfunkanbieters war
außer Funktion! 
Ein Mitarbeiter sate dem San Francisco Chronicle: "Von außen gesehen haben
wir es wirklich geschafft. 
Aber was unsere Zuhörer nicht bemerkt haben, ist, dass wir mit den
verrücktesten Dingen sicherstellten, niemand bemerken zu lassen, dass etwas
nicht stimmt."
Noch immer muss die öffentlich-rechtliche Station auf manche Technik
verzichten und im Internet vorsichtig agieren. 
Die traurigen Erfahrungen sollten Warnung an weitere Radiostationen sein,
verstärkt auf Sicherheit zu achten! 
"Erstaunlich", sagte Holly Kernan, Chefredakteur von KQED, über den Angriff.

"Es hat uns nachdrücklich gezeigt, welche Änderungen wir unbedingt vornehmen
müssen. Zum Beispiel werden wir getrennte Netzwerke in verschiedenen Teilen
unserer Organisation aufbauen, damit wir alle in wirklich sichererer
Umgebung arbeiten können."



Vy 73s
Jens