[A-DX] Fwd: Digitalradio DE/ Suedtirol

Herbert Meixner
So Jan 8 10:22:58 CET 2017


-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: 	Digitalradio DE/ Suedtirol
Datum: 	Sat, 7 Jan 2017 23:50:30 +0100
An: 	Herbert Meixner <>

Link aus dem Radioforum zu einem Artikel in der "Süddeutschen":
Radio Gaga -  In Europa neigt sich die UKW-Aera ihrem Ende zu.  Der 
Empfang im DAB-Format ist aber unbeliebt - besonders bei den Deutschen.
www.sueddeutsche.de/politik/digital-technik-radio-gaga-1.3321465
73, Hubert (Kubiak)

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Ich habe den Text herauskopiert, da bei mir die Sueddeutsche-Seite bei 
einem meiner verwendeten Browser erst lesebereit gewesen waere, wenn ich 
den Adblocker ausschalte. Um anderen OMs das zu ersparen, also gleich 
hier der Text.

Frau Riehl scheint engagiert bei der Sache gewesen zu sein, einige zu 
DAB+ (fehlt hier total) "gerne vergessene" Negativpunkte fehlen aber 
auch hier. Kommen halt in den bekannten und inhaltlich immer fast gleich 
lautenden Aussendungen der Projektbetreiber und ihrer Weiterverbreiter 
nicht vor. Genuegt ja auch. Was man darueber hinaus im Netz erfahren 
kann, hat kein Gewicht.

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4. Januar 2017, 18:52 Uhr
Digital-Technik

In Europa neigt sich die UKW-Ära ihrem Ende zu. Der Empfang im 
DAB-Format ist aber unbeliebt - besonders bei den Deutschen.

Von Katharina Riehl

Dem deutschen Urlauber dürfte die Welt hinter dem Brennerpass schon bald 
deutlich leiser vorkommen. Das liegt nicht an einem neuen Tempolimit auf 
italienischen Autobahnen, sondern an einer rundfunkpolitischen 
Entscheidung der italienischen Provinz Südtirol. Ende des Jahres 2017 
sollen dort die ersten analogen Radiosendeanlagen abgeschaltet werden. 
Die Bewohner sollen bis dahin, so das Versprechen, zu nahezu 100 Prozent 
digitales Radio empfangen können. Wer aber in seinem deutschen Auto, 
ausgestattet mit einem völlig normalen Radio nach Südtirol fährt, der 
hört dann vor allem Stille. Ein UKW-Radio kann die digitalen Signale von 
DAB nicht empfangen.

Südtirol hat vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass man dort 
tatsächlich ernst macht in einer der umstrittensten Fragen der 
Medienpolitik in ganz Europa. Und die italienische Provinz ist damit 
nicht allein: Noch schneller betreibt man den Wechsel in Norwegen, dort 
wird bereits kommende Woche in einem ersten Landesteil der klassische 
UKW-Empfang abgeschaltet. Bis Ende des Jahres soll dann ganz Norwegen 
auf DAB umgestellt sein. Die Schweiz plant die komplette Umstellung für 
die Jahre von 2020 an, auch zum Beispiel in Großbritannien arbeitet man 
auf einen generellen Wechsel hin.

Unumstritten ist das digitale Radio aber auch in Norwegen nicht, obwohl 
man dort nun den Anfang macht. Kürzlich ergab eine Umfrage, dass zwei 
von drei Einwohnern gegen die Umstellung sind. Auch in Deutschland wird 
nach wie vor darüber gestritten. Die öffentlich-rechtlichen Sender, die 
gemeinsam mit der Politik für DAB werben, wollen den neuen Standard 
unbedingt. Zum einen, weil er kostengünstiger ist, aber auch, weil Radio 
keine analoge Insel in einem digitalen Medienmarkt bleiben möchte. Zudem 
gibt es quasi unbegrenzt Frequenzen. Aus diesem Grund wiederum fürchten 
die Privatradios um ihr Geschäftsmodell, wenn die Konkurrenz bei DAB 
deutlich wachsen würde. Für den Hörer bedeutet die Umstellung zunächst 
mal Mehrkosten für ein neues Gerät - und natürlich den Bruch mit lieben 
Gewohnheiten. Senderverlegungen von UKW auf DAB, wie es in Bayern den 
Sender BR Klassik erwartet, rufen regelmäßig Kritik hervor.

Die zum Teil heftig und immer wortreich geführte Debatte drängt 
allerdings ein wenig in den Hintergrund, dass das digitale Radio auch 
hierzulande Realität ist. In Deutschland gibt es zwar noch immer kein 
Abschaltdatum für UKW, und das wird es so bald wohl auch nicht geben. 
Das liegt auch daran, dass noch immer nicht genügend Menschen ein Gerät 
besitzen. Noch immer hören 93,3 Prozent der Deutschen Radio über UKW. 
Die Zuwachsraten für die DAB-Nutzung sind hierzulande allerdings enorm, 
von 2015 bis 2016 lag sie bei 89 Prozent; etwa 8,8 Millionen Geräte 
sollten Schätzungen zufolge bis Ende 2016 in deutschen Haushalten stehen.

Vor allem aber ist der politische Wille groß, hier ist DAB längst 
Chefsache. Im Herbst trafen sich die Ministerpräsidenten mit dem 
zuständigen EU-Kommissar Günther Oettinger; man möchte gerne europaweit 
regeln, dass künftig jedes zum Radioempfang geeignete Gerät DAB-Signale 
empfangen kann. Auch alle Radios in Autos. Dann wäre es auch in Südtirol 
weniger leise.

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Mit Gruss,
Herbert