[A-DX] 15 Jahre Listenmitgliedschaft - eine Bilanz
MISKULNIG DanielFr Jan 27 11:01:40 CET 2017
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Hallo Liste, Ich kann es selber nicht glauben, aber am Montag ist es genau 15 Jahre her, das Christoph mich in dieser Liste eingetragen hat. Zunächst gleich eine Entschuldigung an Christoph falls dieser Beitrag zu stark OT ist, aber die Liste begleitet mich fast mein halbes Leben und hat vielleicht sogar meinen beruflichen Werdegang beeinflusst. Da kann man vielleicht auch ein bißchen zurückblicken und danke sagen. Ich war natürlich nicht das erste Mitglied. Ich war die Nummer 449. Der leider viel zu früh verstorbene Anton hat damals angekündigt nach Nummer 500 würde er sich für Christoph eine Überraschung einfallen lassen. Und das hat er auch getan. Christoph bekam neben einer Beteiligung an den Serverkosten eine Mütze mit der Zahl 500. Ich hoffe er trägt sie oft, denn ich bin zirka zwei bis drei Mal pro Jahr in Salzburg statt und ein Typ mit so einer seltsamen Kopfbedeckung würde meiner Begleitung sicher auffallen ;-). Ich verrate euch auch gerne was ich dort suche: Der genetische Defekt der für meine Blindheit verantwortlich ist führt im zunehmenden Alter auch zu Taubheit. Bei meinem Listeneintritt kam ich mit schwachen Hörgeräten aus. Nun brauche ich aber schon seit einigen Jahren Hörprothesen, welche auch Cochlear Implantate genannt werden. Das Klinikum Salzburg ist hierfür eine der besten adressen in Europa und dafür mitverantwortlich, das ich im Alltag und auch beim Radiohören keinerlei Probleme habe obwohl ich medizinisch mittlerweile als taub gelte. Ich fahre immer zur Kontrolle nach Salzburg ob noch alle Einstellungen passen. Ich hatte damals von Tuten und Blasen keine Ahnung. Ich wußte weder, warum man Mails nicht in HTML abschicken sollte noch warum in einer DX-Liste, wenn es ein paar OMS interessiert, nicht auch mal über Backrezepte oder Diskusfische diskutiert werden kann. Ich bin auch in manches Fettnäpfchen getreten. Beispielsweise als ich einen OM aus Lerte einen Kassettenrecorder abkaufte. Ich hatte keine ahnung wie so etwas abläuft und wollte unter keinen Umständen das er denken könnte ich wolle für mich vorteilhafte Konditionen heraushandeln, weshalb ich als Zahlungsform Nachname vorschlug, was mir im Nach hinein sehr peinlich war. Apropo privat: Sehr bereichernd waren auch die privaten Kontakte zu vielen OMS. Besonders jener zu Hagen aus Thüringen der mir auch viele Denkanstöße über weltanschauliche Themen mit auf den Weg gab. Ihn hätte ich schon vor einiger Zeit gerne wieder mal geschrieben, aber die seinerzeitige Mailadresse funktioniert leider nicht mehr. Ich habe in der Anfanfszeit sicher auch jede Menge Blödsinn gepostet, aber ich habe versucht zu lernen und glaube Schritt für Schritt dazugelernt zu haben. Und ich hatte Angst. Denn schon damals hatte das Sterben der Auslandsdienste begonnen und ich fürchtete mich davor nun eine weitere der wenigen Informationsquellen zu verlieren welche mir zur Verfügung standen. Deshalb hoffte ich nahezu fanatisch auf DRM! Die Hoffnung hat sich bekanntlich nicht erfüllt, aber das schöne daran: Ich bin nicht einmal traurig darüber, weil sich durch das Internet nun Radiolandschaften auftun welche früher undenkbar gewesen wären. Im Informationsbereich haben sich für mich nun Möglichkeiten ergeben welche vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Beispielsweise haben meine Verwandten 2001 mit viel Aufwand für mich das Weltempfängertestbuch von Nils Schiffhauer aufbereitet. Dieses Buch zu scannen wäre mit meiner heutigen software eine Arbeit von nicht einmal 3 Stunden und die Fehlerquote würde auch bei null liegen. Im April 2002 hörte ich auf der deutschen Welle, dass es ab 1.5. ein Gesetz geben würde welches in deutschland die barrierefreiheit von wEbseiten vorschreiben würde. Ich ahnte das dies vielleicht für mich eine Chance sein könnte. Es war Hobbyfreund Hendrik der mir eine Software zuschickte über welche ich mich einlesen konnte. Von da an verbrachte ich meine karge Freizeit damit auch in diesem Bereich dazuzulernen und dank eines Ferialpraktikums konnte ich gleich nach der Matura/Abitur am 19.10.2004 im EDV-Bereich meinen Job beim Land Kärnten antreten und hatte das Glück zu den Letzten zu zählen die noch pragmatisiert wurden. Nun darf ich also bis zur Pensionierung als Webfritze die von fleißigen Prozessbearbeitern verdiente Kohle verbraten. Aber immerhin können wir auch keine Autos manipulieren ;-). Ich bin zwar auf der Kurzwelle nicht mehr wirklich aktiv, aber das Mitlesen macht mir immer noch Freude, weil ich es interessant finde die Entwicklungen zu beobachten und zu sehen, das immer noch zahlreiche Stationen die Kurzwelle bevölkern. Mein Ziel war nie die schwachen stationen aus Afrika zu empfangne, sondern über die Auslandsdienste wissen und Informationen aus anderen Ländern zu erhalten. Die Spannung hat sich für mich nun verlagert. Ging es früher noch darum die deutsche Bundesliga möglichst rauschfrei zu hören ist die Herausforderung heute die britischen Stationen zu hören die eigentlich nicht gehört werden wollen und deswegen eine IP-Blockung durchführen. Ein Reiseradio habe ich aber immer mein Eigen genannt und möchte es auch weiterhin tun, weil es mir bei Urlauben einfach Spaß macht möglichst viel von der UKW-Landschaft der entsprechenden Region mitzubekommen. Ein herzliches Dankeschön an alle die mich beim Versuch dazuzulernen in den letzten 15 Jahren unterstütz haben! Ich bin definitiv älter und hoffentlich auch ein bißchen reifer geworden. Vy73 Daniel
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