[A-DX] Fading auf LW

[tom df5jl]

Fading tritt dann auf, wenn sich die Bodenwelle mit der gebrochenen 
Raumwelle überlagert und es bei unterschiedlichen Phasenlagen zu 
(Teil-)Auslöschungen bzw- verstärkungen kommt.

Um dieses seltene Phänomen nachvollziehen zu können, hier die drei (!) 
möglichen Ausbreitungswege im Langwellenbereich:  a) direkte Welle; b) 
Bodenwelle, und c) Raumwelle.

a) Direkte Welle

Die direkte Welle verläuft geradlinig zwischen Sender und Empfänger, 
vergleichbar mit Lichtstrahlen. Deren Reichweite ist abhängig von der 
Antennenhöhe: 100 m => 36 km; 150 m => 44 km; 200 m => 51 km, 300 m => 
62 km usw.

b) Bodenwelle

Aufgrund ihrer langen Wellenlänge und durch Laufzeitunterschiede (ein 
Teil dringt in den Boden ein!) werden Radiowellen im LW-Bereich in 
Abhängigkeit von der Bodenleitfähigkeit entlang der Erdoberfläche 
gebeugt (Hauptausbreitungsweg der LW), können aber auch über Hindernisse 
wie Gebirgszüge brechen (Refraktion) und so über den Horizont hinaus 
wandern. So folgen die Radiowellen der Erdkontur.

Bodenwellen müssen vertikal polarisiert sein (das elektrische Feld ist 
vertikal, während das Magnetfeld horizontal ist), daher werden 
Monopolantennen zum Senden verwendet. (Anm.: Auch bspw. T-Antennen sind 
Vertikalstrahler mit Dachkapazität, der horizontale Anteil trägt nicht 
zur Abstrahlung der Radiowelle bei.)

Diese Ausbreitungsart über die sogenannte Grundwelle oder Bodenwelle ist 
der Hauptmodus im Langwellen- wie auch Mittelwellenband. Die Dämpfung 
der Signalstärke mit der Entfernung durch Absorption im Boden ist 
geringer als bei höheren Frequenzen und fällt mit der Frequenz ab. 
Niederfrequente Grundwellen können auf der Langwelle bis zu 2.000 
Kilometer von der Sendeantenne empfangen werden.

c) Raumwelle

Niederfrequente Wellen können gelegentlich auch lange Strecken 
zurücklegen, indem sie in der Ionosphäre gebrochen werden (= Refraktion; 
der eigentliche Mechanismus ist streng genommen keine Reflektion, wie 
fälschlicherweise oft zu lesen ist, sondern die Reflektion ist 
allenfalls eine vereinfachte Modellbeschreibung). Die Refraktion tritt 
dabei meist in der ionosphärischen E-Schicht (in etwa 150 km Höhe) auf.

Raumwellen im LW-Bereich können in Entfernungen von mehr als 300 
Kilometern von der Sendeantenne erfasst werden (in Abhängigkeit von der 
Höhe der E-Schicht).


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