[A-DX] ] Wieder eine Sendersprengung

Gerald Kallinger
Mo Feb 26 18:12:39 CET 2018


Nur die Langwellen- und Mittelwellensendungen machen nur wirklich Sinn für
das Ausland. Innerhalb Deutschlands wird wohl jeder zumindest auf UKW
schalten. 
Als in den 70-er der Sender Wien Bisamberg auf 585 kHz und 1476 kHz das
Ö1-Programm übertragen hat, gab es damals schon kaum Inlandshörer auf MW, da
die UKW-Versorgung mehr als ausreichend war. Aber in Italien, Schweden und
Griechenland konnte man das Abendjournal hören, ohne für einen
Internet-Provider zahlen zu müssen.
Und mit DAB erreicht man wegen der verwendeten Frequenzen nicht das Ausland.
Damit sind DAB-Ausstrahlungen nicht mit LW/MW-Ausstrahlungen vergleichbar
und sind vom DX-Standpunkt vollkommen uninteressant.

73,
Gerald

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: liste [mailto:] Im Auftrag von Name gelöscht
Gesendet: Montag, 26. Februar 2018 17:49
An: A-DX
Betreff: Re: [A-DX] ] Wieder eine Sendersprengung



> Am 26.02.2018 um 12:44 schrieb Wolfgang Bueschel <>:
> 
> Die starke Langwelle hatte eine Reichweite von gut 300 km, nachts bis zu
> 1000 km und mehr und konnte damit mit einem einzigen Sender eine Fläche
von
> fast 1 Million Quadratkilometern versorgen. Die Verantwortlichen
> argumentieren immer, das mit DAB+ alles viel besser und billiger geht,
> allerdings bräuchte man zur gleichen Versorgung mehr als 1000 kleine
> DAB-Sender zu je 1 - 10 kW Output.
> Das wird immer unterschlagen in der Argumentaton.

Bullshit. Die DAB-Anlagen übertragen ja auch nicht nur ein einziges
Programm! So etwas sollte man dann auch nicht mal eben so unterschlagen.

> Irgendwie können diese Herren (meistens Juristen) nicht rechnen, denn nach
> wie vor scheint die LW-Verbreitung für ein sprach-orientiertes Programm
wie
> dem DLF auch wirtschaftlich am billigsten zu sein .... aber man verkauft
ja
> neuerdings die Leute als dumm weil es ja eh keiner so genau nachrechnet
von
> den technischen Laien. DAB wird in Notfällen nicht mehr funktionieren, die
> Langwelle tat es mit ihren Diesel-Aggregat aber schon ... und auch im
Ausland konnte man alles gut hören.

Richtig daran ist allein, daß man die Sendungen auch im angrenzenden Ausland
hören konnte. Aber man sollte schon unterscheiden zwischen der technischen
Reichweite mit theoretischen Fantastilliarden Hörern und der deutlich
kleineren tatsächlichen Anzahl an Hörern. Und da waren die Hörer innerhalb
Deutschlands, die den DLF statt via DAB und UKW auf MW und LW gehört haben,
nun mal nur eine kleine Anzahl. 

Und so prickelnd ist Langwellenempfang im Sommer mit den Gewitterstörungen
ja nun auch nicht, daß man das als das Beste seit der Erfindung des
geschnittenen Brotes anpreisen könnte. 

Ich halte es für völlig richtig, daß man kein Geld mehr in stillgelegte,
obsolete Sendeanlagen steckt und den alten Proddel endlich weghaut. 

Und was den „Notfall“ angeht, wenn damit der Kriegsfall gemeint sein sollte:
Single point of failure.

-- 
Tschüß,
Martin

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