[A-DX] 828 Radio HCC

[Christian Milling]

Pipi-Langstrumpf sollte bekannt sein: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir
gefällt". 
Natürlich hatte 828 eine Genehmigung der BnetzA. Aber der eingesetzte Sender
war illegal.  Ob damit jemand gestört wurde oder nicht, spielt keine Rolle.

Zitat aus sämtlichen Zuteilungsurkunden der BnetzA:

Diese Frequenzzuteilung hat weder die Strahlungssicherheit noch die
elektrische und mechanische Sicherheit der Funkanlagen einschließlich der
Antennenanlagen zum Gegenstand. Die Geräte, die im Rahmen dieser
Frequenznutzung eingesetzt werden, unterliegen
den Bestimmungen des Funkanlagengesetzes (FuAG) und dem „Gesetz über die
elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln" (EMVG).

Eine Nutzung zugeteilter Frequenzen darf nur mit Funkanlagen erfolgen, die
für den Betrieb in der Bundesrepublik Deutschland vorgesehen bzw.
gekennzeichnet sind (§ 60 Abs.1 S. 3 TKG).

Beides können Eigenbaubastelsender nicht haben. Es würde auch niemand (bis
auf einige Wenige) auf die Idee kommen, nur weil er nen Führerschein hat,
mit ner selbstgebauten Karre ohne TÜV etc. durch die Gegend zu brettern.
Sobald es aber um Funktechnik geht, scheint dieses Rechtsverständnis bezogen
auf die Auflagen der Frequenzzuteilung perdu zu sein. Und das Thema zieht
sich quer durch die Szene: Selbstbaunanlagen, unzulässige Betriebsarten,
fehlende Standortbescheinigungen, fehlende medienrechtliche Genehmigungen,
Überschreitung der Bandbreite etc. Die Liste ist beliebig erweiterbar. 

Drum: spielt mit dem Selbstbau Kram im 160m Band oder wie auch immer, da
gehört er hin, aber nicht im Rundfunkband. Diese Experimente haben nix mit
der Revitalisierung des MW-Rundfunks in Deutschland zu tun. Vor allem nicht,
wenn man 2 Tage mit 100mW sendet. Das ist dann höchstens der Griff zum
Defibrillator mit Unterspannung, der den toten Patienten noch nicht mal mehr
hat zucken lassen.

Ein weiser Mensch hat neulich noch allen AM-Protagonisten in Deutschland
ins Heft diktiert: "Denken Sie bitte daran, dass es sich hier um Rundfunk
handelt , bei dem die Aufgabe und das Ziel ist, eine ganz bestimmte
Hörerschaft in einem Zielgebiet mit einem Programm über einen gewissen
Zeitraum mit einer bestimmten Nutzfeldstärke zu versorgen !!Der
terrestrische Rundfunk hat nicht die Aufgabe, einen Sender zu betreiben, in
der Hoffnung von irgendwoher Empfangsberichte zu erhalten. Dazu sind leider
nicht genügend Frequenzressourcen vorhanden."

Kann ich nur zu 100% unterschreiben. Aber ich weiß, dass die funktechnische
Krone  der Schöpfung  das stets anders sieht.