[A-DX] Stealth Bomber, gar nicht unsichtbar.

Tom DF5JL
So Mär 24 17:08:28 CET 2019


Die Geschichte stimmt so wohl nicht. Mil. Radaranlagen, die
normalerweise im GHz-Bereich arbeiten, lassen sich nicht auf eine
VHF-Frequenz "umschalten". Auch haben große (metallene) Objekte nicht
eine "Resonanzfrequenz".

Der Abschuss geschah mittels eines "SA-3 Goa"-SAM-Systems. Diese Einheit
ist normalerweise mit drei Radaren ausgestattet:

*    P-15 "Flat Face" bzw. P-15M(2) "Squat Eye", ein 380 kW C-Band-Radar
(Reichweite 250 km)

*    SNR-125 "Low Blow", 250 kW I/D-Band (Nahbereich bis 40 km)

*    PRV-11 "Side Net" E-Band / Höhenradar

sowie einem Feuerleitradar. Keines dieser Radare ist auf VHF umschaltbar.

Wahrscheinlicher ist, dass die Einheit auch über ein altes P-12 bzw. 
P-18 / 1RL131 Terek verfügte, dass im VHF-Bereich arbeitet (250 kW, 16
Yagi-Antennen) und dass die Innenstruktur der abgeschossenen F-117A
diese Signale im Nahbereich reflektierten. Die F-117A verfügten zwar
über Radar-Detektoren, aber nur für moderne Systeme im GHz-Bereich,
nicht aber für veraltete VHF-Anlagen. Jedoch über einen Sensor für das
Feuerleitradar. Weswegen dieses immer nur für kurze Zeit aktiviert
wurde, um einen Gegenangriff zu verhindern.

Später erzählte Zoltan Dani gerne, er habe durch ein Herunterschrauben
der Frequenz eines P-12-Radar durch Austausch von vier großen
Kondensatoren die F-117 erfassen können. Klingt wie eine Heldentat.
Zoltan Dani gab jedoch in einer TV-Dokumentation ("Nevidljiva smena" /
"Invisible Shift") zu, dass diese Geschichte ein "Marketing Trick"
gewesen sei. Letztlich wurde die Maschine wohl durch das P-12 oder P-18
geortet - und als es näher als 15 km an der SA3-Anlage herankam - durch
das Feuerleitradar erfasst.

Militärisch gesehen war der Abschuss einer F-117A dennoch eine Zäsur.

73 Tom DF5JL


Am 24.03.2019 um 15:40 schrieb Roger:

> Am 24.03.2019 um 15:01 schrieb Herbert Meixner:
>>
>> Bereits vor dem Kosovo-Krieg hatte sich der naturwissenschaftlich
>> begabte Offizier mit dem Phänomen beschäftigt, wie man selbst einen
>> Tarnkappenbomber auf dem Radarschirm sichtbar machen könnte. Jedes
>> Objekt in der Natur könne in Resonanz mit der elektromagnetischen
>> Energie kommen. Entscheidend sei dabei, auf welcher Wellenlänge sich
>> das Objekt befinde. Da das Aufklärungsradar die Luftkörper in
>> Wellenlängen erfasst, suchte Zoltan Dani solange das Wellenband ab,
>> bis er die einzige Wellenlänge fand, auf dem ein Stealth-Bomber zu
>> entdecken war:
>>     "Dann habe ich herausgefunden, dass dies etwa 139,6 Megahertz sein
>> sollte." Zoltan Dani
>
> Danke für den interessanten Artikel!
>
>
>
>
> https://en.wikipedia.org/wiki/1999_F-117A_shootdown
> "..Unknown to NATO, Yugoslav air defense operators had found they could
> detect F-117s with their "obsolete" Soviet radars after some
> modifications.[4] In 2005, Colonel Zoltán Dani confirmed this in an
> interview, suggesting that those modifications involved using long
> wavelengths, which allowed them to detect the aircraft.[5] In addition,
> the Yugoslavs had also intercepted and deciphered some NATO
> communications, and thus were able to deploy their anti-air batteries at
> positions best suited to intercept NATO warplanes.[5].."
>
>
> http://www.radartutorial.eu/07.waves/Frequenz-%20und%20Wellenbereiche.de.html
>
> A- und B- Band (HF- und VHF- Radar)
> "....Heute haben diese Frequenzbänder eine besondere militärische
> Bedeutung, da die derzeitig angewendeten Stealth- Technologien
> (sogenannte „Tarnkappenbomber”) hier nur eine sehr geringe (manchmal
> sogar entgegengesetzte) Wirkung zeigen."
>
>
> roger
>
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