[A-DX] R Naval auf 1510 kHz?

[Franz Süss]

Hallo Martin und Aart,

Martin hat es genau auf den Punkt gebracht: Zum Zeitpunkt, wenn der Azimut 
einer bestimmten Region einen 90° Winkel  mit der Tag-Nacht-Linie bildet, 
ist die Dämpfung der Signale aus dieser Region vermutlich am geringsten. 
D.h. auch schwache Stationen, die sonst nicht hörbar sind, haben eine 
bessere Chance empfangen zu werden. Powerhäuser an der Ostküste Nordamerikas 
z.B., die zusätzlich auch nur halb so weit entfernt sind im Vergleich zur 
Westküste Südamerikas, sind fast ganzjährig hörbar, da auch bei hoher 
Dämpfung vom kräftigen Signal noch was übrig bleibt.

Ganz wichtig ist aber, dass man die Lage des eigenen QTHs berücksichtigt. 
Auch wenn man nur den mitteleuropäischen Raum betrachet, gibt es große 
Unterschiede beim vermutlich optimalen Zeitpunkt für eine bestimmte Region. 
Wenn man z.B. Ecuador betrachtet, so ist der Azimut für diese Region 
(Bezugspunkt Quito) 271° für Salzburg (QTH Christoph) und 267,5° für Bühl 
(QTH Aart). D.h., das Maximum für Bühl tritt ca. 15 Tage später ein als in 
Salzburg. Christoph hat Radio Naval am 5. April gehört, also sollte die 
Station in Bühl um den 20. April die besten Chancen haben gehört zu werden, 
was ja zum Log von Aart passt. Dieser Unterschied ist vermutlich der Grund, 
weshalb oft ein OM einen tollen Log in der Liste meldet, OMs an anderen 
Standorten aber diese Station nicht gehört haben oder nicht in ihren 
(SDR)Aufzeichnungen finden.

Ich danke euch beiden für eure Gedanken zu diesem Thema!

Vy 73s
Franz


----- Original Message ----- 
From: "Name gelöscht" <>
Sent: Thursday, May 02, 2019 3:48 PM
Subject: Re: [A-DX] R Naval auf 1510 kHz?


>
>
>> Am 02.05.2019 um 12:21 schrieb :
>>
>> Also muss ich wohl annehmen, dass es hier R. Naval betrifft. Das bringt 
>> aber
>> die schöne neue Theorie der "Sonnenwindlinie" schon wieder 
>> durcheinander….
>
> Wieso sollte das die Theorie durcheinanderbringen? Ich finde Franz’ 
> Ausführungen hochinteressant und stimmig. Aber die Theorie, daß zu einer 
> bestimmten Jahreszeit eine bestimmte Richtung überdurchschnittlich stark 
> bevorzugt zu empfangen ist, besagt doch nicht im Umkehrschluß, daß 
> Empfänge außerhalb dieser Jahreszeit nun völlig unmöglich sind.
>
> Ich kann mich entsinnen, das ekuadorianische Zeitzeichen noch mit meinem 
> AR7030 des öfteren im Frühjahr auf 1510 kHz gehört zu haben. Ist aber 
> schon ein paar Tage her, ich meine, der Perseus kam Ende 2005 auf den 
> Markt… Muß also vorher gewesen sein.
>
> -- 
> Tschüß,
> Martin
>
> --
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