[A-DX] ANNO 1948 ― Radiomesse in Leoben, Steiermark
Christoph RatzerSo Nov 17 13:45:49 CET 2019
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Josef Gmeinbauer hat in der Facebookgruppe "Leoben wie es früher einmal war“ einen lesenswerten Artikel zur Verfügung gestellt: Zeitgeschichte Leoben ― Technisches Kaufhaus Leoben. "Obersteirische Volkszeitung", 9. Oktober 1948. Wieder Radiomesse in Leoben Der Weltruf der österreichischen Radiofirmen, der bis zu diesem Weltkrieg ein unumstrittener war und seinen Anklang in der Welt durch einen großen Export unter Beweis gestellt hatte, beginnt sich wieder zusehends zu festigen. Die modernsten Empfänger, die auf der Wiener Radiomesse zu sehen waren, sind nun für jeden Interessenten frei zugänglich in einer Ausstellung des Technischen Kaufhauses in Leoben ebenfalls der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Von nicht weniger als 14 österreichischen Firmen sind Ausstellungs- und Verkaufsstücke vorhanden. Auf dem Besuch erklärte unserem Berichter der Inhaber des Technischen Kaufhauses, daß die heutige Technik Apparate herausgebracht hat, die weit bessere Leistungen als die Erzeugnisse vor dem Kriege aufweisen. Ein moderner Drei-Röhrenapparat bringt dieselbe Leistung wie ein früheres Gerät mit vielen Röhren. Auch die Tonqualität konnte gehoben werden. Selbstverständlich hat das Äußere durch eine moderne Formgebung sich der Zeit wieder angepaßt. Ein Fünf-Röhrenempfänger gilt heute schon als "Großsuper", der in der Preislage zwischen 1200 bis 1500 Schilling liegt. Ein Apparat mit vier Röhren kostet durchschnittlich um 1000 Schilling; ein Luxusempfänger gesteht sich auf rund 2500 Schilling. Das beweist, daß die Preise seit etwa einem Monat nach der Wiener Messe bis zu 40 Prozent gefallen sind, weshalb die Firmen mit Aufträgen überhäuft sind. Der neueste Schlager auf radiotechnischem Gebiet ist die sogenannte "Bandspreizung der Kurzwelle". Jeder Radiohörer weiß, daß es nicht leicht ist, eine Kurzwelle ohne weiteres rein zu bekommen, sondern daß bisher großes Feingefühl in der Hand nötig war, um einen sauberen Empfang der Kurzwelle zu erreichen. Durch eine große skalenmäßige und vor allem kondensatormäßige Weite ist es nun ganz leicht, die Kurzwelle wie eine gewöhnliche Welle ohne besondere Feineinstellung rein zu hören. Ohne Suchen und ohne Spezialantenne, so einfach wie ein Lokalsender, ist heute ein Weltempfang im Kurzwellenbereich möglich. Das "Magische Auge" fehlt bei keinem größeren Apparat. Die Empfangsbedingungen sind nach diesem Kriege wesentlich schlechter geworden, da die Sender noch nicht so stark und gut wie vor ihrer Zerstörung sind. Eine besondere Neuheit ist der Radione "Auto-Reisesuper" (2240 S.) mit Allwellenbereich und sechs Röhren, ein Allstromgerät von 6 bis 220 Volt, d. h. also, daß dieser Apparat sowohl an eine Autobatterie wie auch an jede gebräuchliche Spannung angeschlossen werden kann. Seine handliche Form und seine innere Ausstattung erlaubt es, ihn gleich aus dem Anto in das Hotel mitzunehmen und dort weiterspielen zu lassen. Leoben und Gmunden sind bei allen Fachleuten als die schlechtesten Empfangsstationen bekannt, weshalb fast jedes Gerät vor dem Serienbau zuerst in diesen beiden Orten aus probiert wird. Dies geschieht dann meist im Technischen Kaufhaus in Leoben, das sich die Förderung des Radiowesens durch diese Ausstellung, die das Neueste und Modernste aus diesem Gebiete zeigt, im Interesse aller musikfreudigen Hörer angelegen sein läßt. 73 Christoph -- http://ratzer.at http://remotedx.wordpress.com http://a-dx.at/facebook
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