[A-DX] LORAN läuft wieder
Tom DF5JLMi Aug 5 22:07:01 CEST 2020
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Das Funknavigationssystem LORAN (Long Range Navigation) erfährt möglicherweise einen neuen Aufschwung: E-LORAN verspricht Verbesserungen der Genauigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen elektronische Angriffe. Die USA leisteten während des Zweiten Weltkriegs Pionierarbeit mit LORAN, um die Navigation auf See zu unterstützen, insbesondere für alliierte Konvois, die den Atlantik überqueren und Truppen, Material und Nachschub nach Europa bringen. Es nutzt hyperbolische Techniken, um Schiffen oder Flugzeugen Informationen über ihre Position zu liefern. Das Clevere daran ist, dass, obwohl Sender A und B ihre Impulse mit der gleichen Rate aussenden, die Impulse des Senders, von dem das Schiff am weitesten entfernt ist, länger brauchen, bis sie ankommen. Durch die Kenntnis des physischen Abstands zwischen Sender A und B und der relativen Nähe des Schiffs zu beiden Sendern kann der LORAN-Empfänger die Position des Schiffs relativ zur Küstenlinie berechnen. LORAN geriet jedoch ab Ende der 1980er Jahre allmählich in Ungnade, als die Fortschritte in der GNSS-Technologie (Global Navigation Satellite System) in den 1990er Jahren an Dynamik gewannen. Es könnte jedoch im Begriff sein, in Gestalt von Enhanced LORAN, besser bekannt als E-LORAN, einen neuen Aufschwung zu erleben. Die Vakuumröhrensender und analoge Signaltechnologie wurde durch Festkörperarchitektur und digitale Signale ersetzt. Verwendet wird weiterhin Standard-Wellenform zwischen 90 bis 100 kHz, fügt aber eine wesentliche Verbesserung der Signalqualität hinzu: Differential Correction Station (DCS). Eine DCS-Einheit hat etwa die Größe eines Kühlschranks, der autonom betrieben werden kann. Sie wird innerhalb der Reichweite des Empfängers eines Benutzers positioniert. Die DCS tastet das übertragene Signal ab und vergleicht es damit, wie das Signal eigentlich aussehen müsste. Diese Korrekturen des Signals werden dann an den E-LORAN-Sendeturm zurückgeschickt und im E-LORAN-Signal übertragen. Jeder E-LORAN-Empfänger, der sich in Reichweite des Senders befindet, empfängt die E-LORAN-Signale vom Sender und alle Korrekturen an diesem Signal, die von der DCS bereitgestellt werden. Noch existiert eine von E-LORAN benötigte Infrastruktur in Form von veralteten Sendern und Geräten an LORAN-Standorten auf der ganzen Welt. Diese müssten aufgerüstet werden. Die DCS-Stationen können überall innerhalb des von einem LORAN-Sender bereitgestellten Versorgungsbogens platziert werden, dessen Reichweite typischerweise zwischen 1.043 nm (1931 km) und 1.216 nm (2.233 km) liegt. E-LORAN weist eine gute Robustheit gegen elektronische Angriffe auf. Das Signal ist typischerweise fünf Millionen Mal stärker als die ca. 50-Watt-Signale GPS-Satelliten. Source: https://armadainternational.com/2020/08/loran-runs-again/ 73 Tom DF5JL
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