Re: [A-DX] Frage zu Funkenstörungen aus Weidezaun - Ergänzung

Olaf Heinze
Sonntag, 07. Februar 2021, 13:18 Uhr


stimmt!!!


Am 07.02.2021 um 11:34 schrieb Bernhard Weiskopf:
> Hallo Thomas und Mitleser,
>
> die Elektrozaungeräte müssen bezüglich Störaussendung auch CISPR 14 
> (EN 55014-1) erfüllen, sie stören über 150 kHz in der Regel kaum, wenn 
> sie fehlerfrei sind. Die Flanken des Impulses sind entsprechend 
> abgeflacht.
>
> Ganz anders sieht es aus, wenn irgendwo ein Funken überspringt, dann 
> hat man einen Knallfunkensender mit Sende-Antenne (Zaun). Die 
> Sendeantenne ist ähnlich aufgebaut wie eine Beverage-Antenne und 
> entsprechend breitbandig.
>
> Bei der Durchschlagspannung steigt der Strom sehr schnell an und die 
> Spannung sinkt lokal. Der Funken selbst ist relativ niederohmig, 
> bildet also elektrisch fast einen Kurzschluss, und kann bis ca. 1 cm 
> überbrücken.
>
> Mit einem Rundfunk-Empfänger kann man die Funkenstrecke schwer finden, 
> weil der gesamte Zaun die Störungen abstrahlt. Wenn man den Zaun 
> abgeht und sucht, dann eher auf hohen Frequenzen prüfen.
>
> Heute werden meistens Isolatoren aus Kunststoff verwendet, obwohl sie 
> der Witterung und Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Kunststoffe werden 
> mit der Zeit spröde und der Überschlag kann im Inneren des Isolators 
> stattfinden. Schadhafte Stellen sind schwer zu finden. Die Impulse 
> sind energiearm und der Kunststoff verfärbt sich nicht immer sichtbar. 
> Wenn alle Isolatoren gleich und gleich alt sind, sind vielleicht schon 
> mehrere schadhaft.
>
> Der Zaundraht bildet eine Kapazität zur Erde, dadurch fließt ein 
> impulsförmiger Strom von Zaungerät durch den Zaun.
>
> Die Einzeldrähte im Bündel sind alle parallel geschaltet. Eine 
> einzelne Unterbrechung stört dabei noch nicht. Aber wenn im Verlauf 
> der gesamten Länge jeder Draht mal eine Unterbrechung hat, entsteht an 
> der kürzesten Unterbrechungsstelle ein Funken. Unterbrechungen müssen 
> deshalb vermieden werden. Kunststoffbänder haben meistens eine höhere 
> Dehnbarkeit als Metallbänder. Wenn das Kunststoffband mal etwas 
> gedehnt wird, reißen einzelne Drähte. Hinter den Bruchstellen ist der 
> Zaun dann nicht mehr so wirkungsvoll.
>
> Vielleicht kann man den Zaun abschnittweise in Betrieb nehmen, um die 
> schadhafte Stellen leichter zu finden. Oder man geht den Zaun bei 
> Dunkelheit ab, vielleicht sieht man irgendwo einen Funken springen. 
> Außerdem ist nachts die Umgebung meistens ruhiger als am Tag.
>
> Bei schadhaften Isolatoren und hinter Draht-Bruchstellen sind die 
> Stromimpulse beim Berühren geringer, der Zaun ist dann nicht mehr so 
> wirkungsvoll. Auch der Landwirt wird ein Interesse daran haben, dass 
> der Zaun auf der gesamten Länge als Elektrozaun gut funktioniert.
>
> Viel Erfolg bei der weiteren Suche
>
> Bernhard
>
>
> Am 2021-02-05 um 17:11 schrieb Name gelöscht:
>> ...
>> * Bewuchs scheidet aus (war neulich auch schon klar)
>> * Das Weidezaungerät ist fehlerfrei. Ich habe ca. 5-6m Draht als
>> "Weidezaun" direkt angeschlossen. Es traten keine Störungen auf.
>>   Ein Ablaufen und Abhören per Ohr ergab keine Knack- oder
>> Überschlaggeräusche. Die Störungen sind weiterhin vorhanden. Das
>> Kunststoffband hat 4 (wenn ich alle gesehen habe) eingewebte Litzen. Der
>> Landwirt hat das Kunststoffband an Isolatoren um die Abspannstäbe
>> herumgewickelt. An einigen dieser "Wickelstellen" habe ich 
>> durchgebrochene
>> Drähtchen gesehen. Ob dort ein Funke entsteht/entstehen kann, ist 
>> unklar.
>> Gehörmäßig war nichts wahrzunehmen.
>> Positive ist, dass der Landwirt sehr kooperativ ist. Er sagte sinngemäß,
>> dass er auch ein Interesse hat die schadhaften Stellen zu finden und die
>> Anlage einwandfrei zu betreiben. Wie man diese Stellen findet, ist
>> weiterhin schwierig...
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