Re: [A-DX] Wie gut darf DAB+ klingen? - Über die Dreiecksbeziehung von Fehlerschutz, Audiodatenrate und Programmanzahl

Roger Thauer
Freitag, 18. Februar 2022, 20:49 Uhr


Am 17.02.2022 um 21:21 schrieb Ralph Menn via groups.io:
> Tom,
>
> leider ist der Artikel alles anderes als lesens-wert, da inhaltlich an 
> diversen Stellen - sagen wir mal höflich - nicht umfassend recherchiert.

Der Artikel ist auf jeden Falls lesenswert. Er enthält zwar gewisse 
Verallgemeinerungen, aber nur, um die Masse der Leserschaft nicht zu 
überfordern.


> Absurd. Selbst der Entwickler des besten DAB+ Empfängers, den der 
> HighEnd Audio Markt kennt, Adrianus Elschott, gibt unumwunden zu, daß 
> UKW mit einem Hochleistungstuner klanglich nicht zu toppen ist. Wer 
> will, kann sich's bei mir ja gerne einmal anhören.
> Jazz-Live aus Marciac, jeden Sommer bestens übertragen auf France 
> Musique über einen meiner richtig guten UKW-Tuner.


Absurd ist, wenn man für UKW und DAB+ das gleiche NUTZUNGSVERHALTEN 
voraussetzt. Dem ist aber nicht so.

UKW wurde für den ortsfesten Empfang entwickelt, deshalb Präferenz auf 
horizontale Polarisation.
Was die Audioqualität betraf gab es keine anderen hochqualitativen 
Alternativen. Die später eingeführte Stereo-Verbreitung musste 
abwärtskompatibel sein.
Technische Eckdaten wären wohl:  30-15000 kHz,   Kanaltrennung ~30dB,  
vom Empfang und vom Empfänger abhängig.

DAB+ wurde für den mobilen Empfang entwickelt, deshalb Präferenz auf 
vertikale Polarisation.
So spielt die Mauerdurchgangsdämpfung auf den doppelt so hohen 
Frequenzen  nur eine untergeordnete Rolle.
Signifikante Dämpfung durch Biomasse gab es nur im L-Band  (~1,5 GHz) 
zur Zeit des Alt-DAB  in MP2
Die verbreitete Audioqualität eines jeden Programms ist die jeweils 
WIRTSCHAFTLICH sinnvolle bzw. machbare.
Für hochqualitative UNKOMPRIMIERTE Audiodaten gibt es @...  genug 
Alternativen, dazu braucht's kein DAB+.
Mobiler DAB+ Empfang punktet gegenüber UKW am besten:
- in bergigem Gelände und Häuserschluchten    (Multipath,  UKW: 
Verzerrungen)
- bei privaten Stationen mit "UKW-Funzeln" mit Mini-Senderketten, auf 
DAB+  meist größeres Versorgungsgebiet bei stabilen Parametern
- Programmvielfalt,  bzw. auch was die landesweite Verbreitung der 
DeutschlandRadio-Programme betrifft.


roger