[A-DX] MW (war Log: 972, KBS, 18.15...UC, Vn, 27.02.22)

Wolfgang Gargitter
Montag, 28. März 2022, 19:30 Uhr


Ich verstehe es auch nicht.

Ich habe selbst auch die MW lange Zeit als Stiefkind behandelt, als es 
auf KW noch eine sehr große Auswahl gab, und als noch leistungsstarke 
Giganten auf der MW die "Kleinen" platt machten.

Aber durch die neue Situation mit dem "heissen" und "kalten" Krieg in 
Europa scheint die MW eine gewisse Renaissance zu erleben.

UKRAINSKY RADIO ist bei mir seit Wochen täglicher Gast (manchmal nachts 
kurze Nx-Bulletins in Englisch, z.B. auf 1278 kHz und 657 kHz; und das 
Abspielen der bombastischen ukrainischen Hymne um 6 Uhr Kiewer Ortszeit 
jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken).

Es ist einfach genial, dass man in Österreich wenigstens die alte 
Technik in Moosbrunn bisher NICHT verschrottet hat; jetzt hat auch diese 
Anlage wieder eine wertvolle Aufgabe; vielleicht kommt es ja auch (neben 
den 3 Sendungen von Ö1) wieder zu ein paar fremdsprachigen Sendungen für 
Osteuropa, es wäre mir ein Fest. - Jedenfalls DANK an die dort 
Verantwortlichen, die die alten Schätzchen mit Herzblut warten, pflegen 
und reparieren (dank Jülich als "Organspender"...?😉).

Internet, SAT, Streams usw. haben zweifellos ihre Berechtigung und ihren 
Komfort. - Aber nur die analogen Wellen überwinden in Krisen- und 
Kriegszeiten unüberwindliche Barrieren.

Ich hoffe stark, bin eigentlich davon überzeugt, da kommt noch so 
einiges an "Renaissance" auf kurzen und vor allem mittleren Wellen.

In Zeiten wie diesen ist eine QSL von extrem untergeordneter Bedeutung. 
- Jetzt geht es einfach darum, neben allzuviel Propaganda von vielen 
Seiten auch der Wahrheit und Objektivität ein Sprachrohr zu spendieren.

Man darf gespannt sein auf die Entwicklungen in der Rundfunkszene in 
einem Europa ganz neuer Realitäten.

73s + Gruß aus Tirol,

Wolfgang G.

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Am 28.03.2022 um 18:25 schrieb Christoph Ratzer:
>> Ganz wichtig ist es, nach den ersten Versuchen nicht entmutigt aufzugeben. Nicht immer sind die Ausbreitungsbedingungen von gleicher Qualität. Aber es kommt bestimmt die Nacht, in der gleich eine Reihe von selten zu hörenden Stationen mit brauchbarer Qualität im Empfänger auftauchen.
> 2022 gleich richtig wie 1970! Den adxb-oe-Newcomer-Brief habe ich 1981 von einem gewissen Herbert M. bekommen, ein guter Mann.
>
> Eine der wichtigsten Regeln beim Mittelwellenempfang. Hören, hören, hören. Ganz egal ob man eine Station aus Italien oder Peru verfolgt, die Aufgabe ist die gleiche, die Faszination aber auch.
>
> Nur schade dass sich heute fast niemand mehr für den Fernempfang auf Mittelwelle interessiert. Dabei wird doch täglich mehr und unterschiedlicheres als seinerzeit im Tropenband geboten. Die Technik ist höchstwertig und günstig, die Informationen zeitnah und präzise verfügbar, ich versteh es nicht.
>
> 73 Christoph
>
> —
> https://ratzer.at
>
>