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Re: [A-DX] SWL - RUFZEICHEN


  • Subject: Re: [A-DX] SWL - RUFZEICHEN
  • From: Christoph Ratzer <christoph@xxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 25 Sep 2002 22:37:40 +0200

Hallo,

Da ich neu hier bin und mich auch mit dem SWL erst seit kurzem beschäftige würde ich gerne wissen ob man für ein SWL Rufzeichen ebenfalls eine Lizenz

Hallo Markus,

Eine kurze Einführung zum Thema SWL ist auf den SWL-Seiten des DARC zu
finden, unter http://www.darc.de/swl/index.html

Hier der Text, auf der Webseite gibt´s auch noch jede Menge andere Infos für SWLs. Als Österreicher solltest Du unter http://www.oevsv.at fündig werden.

73 Christoph



Wer sind SWLs?

Historisches

In der Anfangszeit des Amateurfunks waren sendende Funkamateure glücklich
über jeden Hörbericht, den sie von einem SWL (Short Wave Listener =
Kurzwellenhörer) erhielten. Als Newcomer (Anfänger) bauten sich die
Funkamateure früher zuerst einen Empfänger, und sie hörten denen zu, die mit ihren ebenfalls selbstgebauten Sendern die ersten Sendeversuche unternahmen.
Da man die Frequenzen nicht genau bestimmen konnte, war es auch ein
Glücksfall, wenn man irgendwo gehört wurde.

So waren die SWL-Berichte in den Anfangszeiten sehr genau und umfangreich,
oftmals waren die damals gerne benutzten Postkarten vollgeschrieben mit
präzisen Amateurfunk-Beobachtungen. Solche, für den Funkamateur wertvollen Empfangsberichte, kann man bei manchem Oldtimer (alter Funkamateur) oder im
Amateurfunk-Museum heute noch bewundern. Aus diesen ersten SWL-Berichten
entstanden die heutigen QSLKarten, die Empfangsbestätigungen.

Das SWL-Kennzeichen

Auch heute ist die Tätigkeit als SWL bei vielen Anfängern und neuerdings bei
"antennengeschädigten" lizenzierten Funkamateuren sehr beliebt. Diese
Tätigkeit wird durch die Vergabe von DE-Kennzeichen (DE = Deutsche
Empfangsstation) durch den Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) e. V. an
seine Mitglieder sehr gefördert. Ebenso geben ausländische
Amateur-Radio-Clubs SWL-Kennzeichen an ihre Mitglieder aus. Mit diesen
international bekannten SWL-Kennzeichen können alle SWL-Stationen Teilnehmer
der internationalen QSL-Vermittlungen werden.

Nach der DE-Prüfung im DARC-Ortsverband kann der SWL sein DE-Kennzeichen
selbst wählen. Der DE-Antrag wird bei der Zentralen Vergabestelle
angefordert, ausgefüllt und zurückgeschickt (Anschrift, siehe CQ DL).
Funkamateure mit gültiger Amateurfunkgenehmigung können ohne jede Prüfung
ein DE-Kennzeichen beantragen. Man kann z. B. die Anfangsbuchstaben vom
Vornamen, Nachnamen und Standort oder andere Kombinationen für die letzten drei Buchstaben (Suffix) seines DE-Kennzeichens wählen. Das DE- Kennzeichen
ist einmalig weltweit wie die Rufzeichen von Funkamateuren mit gültiger
Amateurfunkgenehmigung. Jeder DE bekommt dafür vom DARC eine schöne,
mehrfarbig bedruckte Urkunde. Einige Muster von DE-Kennzeichen mit Vornamen usw.: DE1UWE, DE1HBV, DE1KSN, DE5HPE, DE7KKB.. oder mit Begriffen im Sufix:
DE1SSB, DE4SWL, DE8DIG, DE2MAN, DE1XYL...

DE-Kennzeichen mit einer Null "Ø" in der Mitte wie DEØMEG oder DEØAAA sind
DEM (Deutsche Empfangsmeister). Nach entsprechendem Nachweis bestimmter,
bestätigter SWL-Berichte vergibt der DARC diesen Titel an seine Mitglieder.
Die DEM-Ausschreibungen kann man bei der Zentralen Vergabestelle für
DE-Kennzeichen oder bei der DARC-Diplomauskunft erhalten (Anschriften, siehe
CQ DL).

SWL-Empfänger und Antenne

Die DE-Stationen haben heute sowohl noch Selbstbaugeräte als auch
hochwertige Empfangs-Geräte. Mit diesen Geräten kann der SWL z. B. die
Frequenzen in MHz bis auf drei Stellen hinter dem Komma genau digital
ablesen. Diese Geräte gestatten den Empfang aller Bänder, Sendungen in allen Betriebsarten und Bandbreiten, und diese Geräte verfügen über viele weitere
technische Details. Mancher SWL hat einen besseren Empfänger als sein
Funkfreund, dem er zuhört.

DE-Stationen verschicken Empfangsberichte nur an Funkamateure mit gültiger Amateurfunkgenehmigung. Es ist wesentlich schwieriger, einen Funkamateur mit
seiner kleinen Sendeleistung aus einem fernen Land gut zu empfangen, als
kommerzielle Kurzwellen-Radio-Stationen, die teilweise mit vielen Kilowatt
ihre Sendungen abstrahlen. Aber auch diesen Sendungen zuzuhören ist eine
beliebte Art, sich weltweit Informationen zu beschaffen. Viele neue
Empfänger haben deshalb durchgehende Empfangsbereiche von Langwelle bis 30
MHz auf Kurzwelle.

Selbst kurze Drähte, im Zimmer gespannt, Langdrähte vom Fenster in einen
Baum aufgehängt und einfache Dipole gestatten bei der hohen Empfindlichkeit heutiger Empfänger gute Empfangs-Ergebnisse. Viele SWLs bauen sich auch eine
Spezial-Antenne, eine Groundplane (Rundstrahler) oder einen Beam
(Richtantenne) auf, um beste Empfangs-Ergebnisse zu erzielen.

Der SWL-Bericht

Beim Abhören der Amateurfunkbänder kommt es darauf an, die Rufzeichen der
beiden Amateurfunkstationen exakt zu hören. Ein Empfangsbericht besteht
zuerst aus dem richtig aufgenommenen Rufzeichen, es folgen Datum, Uhrzeit in UTC (Universal Time Coordenated = Weltzeit) Frequenz, Betriebsart, Rapport und das Rufzeichen der Gegenstation. Weiter sollte die SWL-QSL-Karte darüber informieren, welchen Empfänger und welche Antenne der SWL benutzte. Viele SWLs ergänzen ihre Berichte durch weitere Angaben über das Funkwetter und ihren Standort. Nach dem Empfang der Amateurfunk-Stationen füllen die SWLs
exakt ihre Empfangsberichte aus und können dann ihre QSL-Karten über die
DARC-QSL-Vermittlung an alle Funkamateure weltweit als DARC-Mitglieder
kostenlos vermitteln lassen. Diese QSL-Karten-Vermittlung ist für alle
DARC-Mitglieder ein wichtiger Service des DARC. In den DARC- Ortsverbänden
werden die QSL-Karten, vorsortiert nach Prefix, an den örtlichen
QSL-Vermittler abgegeben, der sie weiterleitet. Auf dem gleichen Wege kommen
die QSL-Karten nach einigen Wochen zurück.

Gestaltung der SWL-QSL-Karte

Die Größe der QSL-Karte sollte gemäß DARC- und IARU- (lnternationale Amateur
Radio Union) Empfehlung 9 x 14 cm groß sein, die Kartonstärke sollte
zwischen 170 und 220 g/m2 betragen. Gennerell sollte de QSL-Karte nicht
kleiner als 8,5 x 13,5 cm und nicht größer als das deutsche Postkartenformat (DIN-A6, 10,5 x 15 cm) sein. Die Kartonstärke sollte zwischen 170 und 220
g/m2 betragen.

Die Vorderseite der SWL-QSL ist die Visitenkarte, und kann verschieden
gestaltet werden. Hier wird sehr groß das wichtige DE-Kennzeichen,
Clubzeichen, weitere Club-Mitgliedschaften und vor allem die richtige
vollständige Postanschrift eingedruckt. Oftmals würde ein lizenzierter
Funkamateure einen guten SWL-Bericht direkt per Post beantworten, aber es ist keine Anschrift auf der QSL-Karte zu finden. DE-Stationen geben weiter ihren DOK (Distrikts-Ortsverbands-Kennziffer), die WAZ-Zone 14, die ITU-Zone
28 und den internationalen Locator an. Letzteres kann man meistens im
DARC-Ortsverband erfragen oder auf der DARC-Locatorkarte heraussuchen. Auf der Vorderseite können ferner Fotos der Station, aus dem Heimatort des SWLs
Wappen oder viele andere Motive zur Gestaltung herangezogen werden.

Richtig ausgefüllte und schön gestaltete SWL-Karten werden gerne
beantwortet. Die Absender dieser QSL-Karten haben sehr gute Erfolge zu
verzeichnen.


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