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Re: [A-DX] Sender - Mischfrequenzen


  • Subject: Re: [A-DX] Sender - Mischfrequenzen
  • From: Martens.Eningen@xxxxxxxxxxx (Juergen Martens)
  • Date: Thu, 30 Dec 2004 11:34:42 +0100

Josef Rieger schrieb:
> Hallo an die Runde!
>
Hallo Josef und die Runde,

Josef fragte:

>
> "Radio Kairo, Ägypten, 
>  ungewünschte Ausstrahlung im Tropenband durch Mischfrequenz
>  (12050 kHz minus 7115 kHz = 4935 kHz) 
>  Aufnahme vom 10. Dezember 2004, 23.30 UTC auf 4.935 kHz.
>  mp3 Audiodatei, 420 kB"
>
>  Vielleicht kann mir jemand die Antwort geben, wie eine solche Mischfrequenz
>  entsteht, bzw. im vorliegenden Beispiel entstanden ist. Neben einer
>  unlinearen oder übersteuerten Eingangsstufe des eigenen Empfängers fällt mir
>  nur noch der so genannte Luxemburg-Effekt ein,..........

Nicht nur in einem Empfängereingang sind unlineare Bauteile vorhanden,
sondern auch in Sendeendstufen, z.B. die Endröhren.

Befinden sich zwei Sendeantennen räumlich dicht beeinander (was in den
großen Sendefunkstellen der Fall ist), so gelangen die Ausstrahlungen
eines Senders "von hinten" auch in die Sendeenstufe eines zweiten Senders.
Dort treffen dann beide Freqenzen aufeinander und erzeugen Summen- und
Differenzfrequenzen sowie Intermodulationen.
Die Stärke dieser unerwünschten Mischprodukte hängt ab von der Konstruktion
der Sender und dem Abstand der Sendeantennen. Natürlich spielen auch auch
die Strahlrichtungen der verwendeten Antennen eine große Rolle.
Diese Mischprodukte sind nicht zu vermeiden, sie sollten sich natürlich
nicht störend auswirken.
Das ist leicht gesagt, denn bekanntlich lassen sich auf Kurzwelle bei
guten Bedingungen auch mit Leistungen von wenigen Watt interkontinentale
Verbindungen herstellen.
Bekannt für solche Mischprodukte waren vor ca. 20 Jahren u.a. die portu-
giesischen RFE-Sender. Wenn dort 2 (oder gar 3) Sender im 13m-Band in
Betrieb waren, fielen ihre Mischprodukte (in dem Fall waren es Inter-
modulationsprodukte) oft ins darunter liegende 15m-Amateurband und 
waren dort deutlich zu hören.
Vor ca. 30 Jahren wurden auf der Ostalb einmal die Summen- und Differenz-
freqenzen der Kurz- und Mittelwellensender von Radio Bremen nachgewiesen.
Die Leistungen dürften äusserst gering gewesen sein.
Der Sendeleiter gratulierte jedenfalls zum sehr empfindlichen Empfänger.

Soweit zur Entstehen von unerwünschten Ausstrahlungen in Sendefunkstellen.


>  mit dem man nichtlineare
>  Vorgänge in der Ionosphäre bezeichnet, bei denen eine Kreuzmodulation
>  entstehen kann. Der Luxemburg-Effekt wurde erstmalig beim Sender Luxemburg
>  festgestellt.


Diese Verzerrungen passieren in der Ionosphäre und treten gerne am frühen
Abend auf der Langwelle, in geringerem Masse auch auf Mittelwelle auf.
Ist aber eine andere "Baustelle"


> Ich wünsche allerseits einen "Guten Rutsch" und ein "Glückliches Neues Jahr"
>  das uns hoffentlich noch reichlich Gelegenheit geben wird, das DX-Hobby
>  auszuüben.
>

Das wünsche ich natürlich auch!

Viele Grüße

Jürgen Martens

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