[A-DX] QSL-Rücklauf bei Amateurfunkern

[hugotir@xxxxxxxxxxx (Hans-Jürgen Schmelzer)]

Hallo,
nachdem die Debatte langsam wieder abkühlt, will ich natürlich nicht wieder
Öl ins Feuer gießen, sondern mal meine Erfahrungen mit demQSL-Rücklauf und
mit dem QSL-Büro kurz mitteilen.

1. Es stimmt, dass der QSL-Rücklauf via Büro nicht übermäßig toll ist ( so
ca. bei 50 %; geschätzt), allerdings dauert es eben seine Zeit, bis die
SWL-Karte beim HAM angelangt, von ihm beantwortet und wieder übers Büro in
den OV gekommen ist. Meine erste QSL aus Italien bekam ich nach 2 1/2
Jahren, aus Deutschland nach ca. 6 Monaten. Deshalb muss man Geduld
mitbringen. Ich bin überzeugt, dass ich in fünf Jahren immer noch QSLs für
Berichte aus 2001 bekomme.

2. Die Rücklaufquote bei Direkt-QSLs (natürlich mit Rückporto) liegt bei mir
bei 75-80 %. Aber auch da ist mitunter Geduld angesagt. Ich bekam erst
letztes Monat eine QSL aus St. Kitts and Nevis für einen Bericht, der ca.
drei Jahre zurücklag. Vielleicht werden's mit der Zeit ja doch noch 100%,
hi.

3. Ich glaube nicht, dass die Rücklaufquote bei den HAMs wesentlich höher
liegt als bei den SWLs. Die Funkfreunde in meinem OV haben mir jedenfalls
versichert, dass Ihre Quote bei Direkt-QSLs auch nicht höher als bei 80%
liegt. Es gibt halt bei den Funkamateuren sog. $-collectors, die mit ihrer
Funkaktivität Kohle machen. Vor denen wird in den DX-Clustern immer wieder
gewarnt.

4. Am besten klappt der QSL-Rücklauf bei großen DX-Expeditionen (im
Direktversand). Da bin ich bisher noch nie enttäuscht worden.

5. Gerade bei IOTA-Aktivitäten ist der Rücklauf für SWLs in aller Regel gut.
Ich habs mittlerweile auf 250 IOTA-Nummern gebracht. Vielleicht haben die
OMs ja im Hinterkopf, dass das IOTA-Programm von einem SWL ins Leben gerufen
wurde.

6. Ich habe in den letzten drei Jahren so ca. 20 QSLs direkt von HAMs
bekommen, denen ich Berichte übers Büro geschickt hatte. Meist ein paar
freundliche Zeilen oder Fotos bzw. Ansichtskarten dazu. Das freut besonders.

7. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass eine originelle oder witzige
SWL-Karte etwas bringt. Zumindest habe ich immer wieder freundliche
Kommentare zu meiner Karte oder zu meinem SWL-Zeichen (DE3 E A R) auf den
QSL-Karten lesen können ( so nach dem Motto,wo denn mein drittes Ohr sei).

Insgesamt glaube ich nicht, dass die Rücklaufquote bei Amateurfunkern
schlechter ist als bei Rundfunkstationen (eher wesentlich besser). Aber  man
muss schon viel säen um etwas zu ernten. Ich bekomme monatlich so zwischen
50 und 100 QSL-Karten übers Büro zurück und bin ganz zufrieden damit.

Man sollte vielleicht auch bedenken, dass das Ausfüllen und Versenden von
QSL-Karten Zeit kostet. In unserer stressgeplagten Zeit kann ich jeden
Amateurfunker (bei dem das Funken nunmal ein Hobby ist) verstehen, wenn die
Antwort mal etwas länger dauert.

Viele Grüße aus Bayern
Hans-Jürgen
DE3EAR

PS: Ich habe übers DARC-Büro auch schon SWL-Karten an Clubstationen als
unzustellbar zurückbekommen. Wie das geht, frage ich mich allerdings schon.


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