Re: [A-DX] DVB-T

["Bernhard Weiskopf" <bweiskopf@xxxxxx>]

> Wäre bei Überreichweiten eigentlich auch DVB-T-DXing möglich,
> so wie heutzutage bei analogem Fernsehen?


Hallo Christian und Mitleser,

DVB wird überwiegend im UHF-Bereich ausgestrahlt. Dort treten praktisch keine
Überreichweiten auf. Bei den wenigen VHF-Bouquets (in Band III) sind
Überreichweiten aber prinzipiell möglich. Band I wird mit der Umstellung auf
DVB für Rundfunkzwecke aufgegeben.

Man kann bei analogen Modulationsverfahren (wie beim trad. TV) bereits sehr
schwache Signale am veränderten Bild-Rauschpegel erkennen und anschließend
durch Feinabstimmung und Ausrichten der Antenne das Optimum suchen. Das ist
bei digitalen Modulationen (wie bei DVB, aber auch DAB und DRM) nicht möglich.
Bild und Ton bleiben völlig weg, bis das Signal genügend über dem Rauschpegel
liegt. Dann ist zumindest kurzzeitig das Programm zu sehen. Nur wenige
Empfänger werden die Möglichkeit bieten, die Fehlerrate der sehr robusten
Datenteile anzuzeigen, wie z. B. heute die beiden DRM-Software-Lösungen.

Fernempfang ist bei DVB also prinzipiell möglich, aber schwerer zu erkennen.
Überreichweiten treten selten auf.

Gruß Bernhard


Übrigens: Die Versorgung vieler TV-Umsetzer ist nach der Umstellung des
Hauptsenders auf DVB nach wie vor ungeklärt. Sie werden zunächst abgeschaltet.
Hier sind viele Szenarien denkbar (bleibt abgeschaltet, anderer Zuführkanal,
DVB-T-Receiver einschleifen, kompl. Umstellen auf DVB-T (SFN oder alter
Kanal), Sat-RX einschleifen,...), sie werden abhängig von den
Zuschauer-Reaktionen angegangen. Einige TVUs werden entfallen können.

In Berlin gab's dieses Problem nicht. Jetzt möchten die Sender-Betreiber
unsere (konstruktiven) Hinweise erhalten.

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