[A-DX] Re: Fwd: Fw: LW and MW listing, pre-WW II, of Neu-Isenburg old radio set exhibition. / Historische Rufzeichen

["Thomas M. Rösner" <dl8aam@xxxxxx>]

>In den Jahren 1950-1965 tauchten vor allem die Rufzeichen von Mühlacker 6030,
>Muenchen 6085 [DRM24?], und Frankfurt seelig 6190, letztere noch vom alten
>Heiligenstock Sender bei Bad Vilbel, in verschiedenen Listen und QSL Karten
>auf.
>
>BUNDESPOST Frequenzlisten-Bücher*) [und NDR Wiesmooor??] enthielten selbst um
>1970 noch für jede einzelne Juelich Frequenz ein eigenes Rufzeichen, ähnlich
>der Sender Elsmhorn, Bad Vilbel, Usingen, und Mainflingen[LW].
>
>Zeesen hatte beim Adolf für jede einzelne Frequenz die Rufzeichen DJA ... DJZ
>benutzt, Podebard bei Prag als Besatzungsender DHE2A bis DHE5C, wobei die
>Ziffer 2=49 mb, 4=25mb, 5=19 mb stand, ein System, dass die BUNDESPOST nach
>dem WWII Krieg auch benutzte, dann aber zweistellig.

Hi,

mir liegt ein Bild einer Bestätigungskarte des Reichsrundfunk für Sendungen
in alle Festungen (keine QSL!  nur eine Bestätigung, dass ein 
persönliche Gruss innerhalb einer Sendung in Richtung eingeschlossener
Festungen dann-und-dann ausgestrahlt wird, wenn der Feldpostdienst
nicht mehr möglich war), dort werden genannt:

"Abteilung Kamaradschaftsdienst:
Ihrer Bitte um Durchsage haben wir in der Sendung Kamaradschaftsdienst
am xx.xx.44 über die Kurzwellensender auf den Wellenlängen

DJP (25.26 m), DXJ (41.44 m), DXR/7 (48.23 m), oder DXX (48.86 m)

in der Zeit von 17.00-18.00, 18.00-19.00 oder 20.15-21.00 Uhr entsprochen
... gez. Reichsrundfunk Gruppe PK, Kamaradschaftsdienst, Grossdeutscher
Rundfunk"

(Quelle ist der Briefmarkensammlerkatalog 
"MICHEL Handbuch-Katalog Deutsche Feldpost 1937-1945", meine Ausgabe
ist von 1986 und nennt einen Preis von 1500,-- für die billigste Ausgabe einer 
solchen Karte; mit Querverweis auf "Funknachrichtenkarten der eingeschlossenen
Kanal- und Atlantikfestungen 1944-1945" von Karl Heimann, erschienen
in "Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde 'Rhein-Donau', Düsseldorf"

zumindest ein "interessantes" funkbezogenes Zeitdokument (...)
(DJP wurde in den Attachments auch genannt, die DX-Calls sind mir
"unbekannt")

>73 wb

>Ja, ja, mag ja sein, daß bei irgendeiner Fernmeldeverwaltung (RegTP
>oder sonstwas) in einer Datenbank dem NDR-Sender Torfhaus 92,1 MHz das
>Rufzeichen DAAA1 und dem NDR-Sender Torfhaus 98,0 MHz DAAA2 oder
>sonstwas zugeordnet ist. Nur kennt das beim NDR niemand. Und *mich*
>interessiert es auch nicht.

Mir hat in den 80/90'er ein "OPD'ler" mal gesagt, dass die "Post"
für UKW-Stationen keine "echten" Rufzeichen ausgibt. 
Die ITU-Regeln fordern diese angeblich nur für Funkstationen, 
die schädliche Störungen im Ausland hervorrufen können - 
scheinbar gab es für die "Post" keine Überreichweiten..hi
Ganz im Gegensatz zu den USA, da haben sogar die Freiwilligen Feuerwehren
noch "echte" Rufzeichen. Der EUNL meldete z.B. eine QSL der
Jerome Voluntary Fire Company (USA) mit dem Call "KYG639" für 
33.700 MHz, auch diese überbrücken hin-und-wieder den Atlantik !
(da müssen wir wohl aber erst wieder auf das Sonnenfleckenmaximum warten)
Scheinbar nennen die sogar noch diese Rufzeichen über Funk, 
zumindest sieht/hört man es noch in einigen (sogar aktuellen) 
US Spielfilmen und/oder Serien (teilweise, je nach Qualität des Films
bzw. der Übersetzung).

achh ... und ... DAAA1 geht nicht, eine 1 darf ja keinem Buchstaben folgen
(Ausnahme bei den Amateuren)   .... hi hi hi

>In anderen Ländern Europas gab es das in den Kindertagen des Rundfunks
>zwar auch (denke nur an Eddie Startz und die "Happy Station" mit dem
>Rufzeichen PCJ, die Älteren unter uns werden sich erinnern..., aber
>der Rufzeichengebrauch verschwand noch vor dem Zweiten Weltkrieg.

stimmt für Europa (mit wenigen Ausnahmen), leider :-(
Das "vor" stimmt aber nicht (s.o.)!


Naja, ich habe QSLs von span. MW-Stationen in den 90ern bekommen,
da stehen die EAJ Calls noch drauf, aber das war wohl auch nur das
letzte Aufbrauchen von Altbeständen. Obwohl eine Jubiläums-FaltQSL
(für 75 Jahre) von SER Radio Barcelona (gedruckt 1999) zeigt noch EAJ-1.
Auch steht auf meinen Radio Prag QSLs noch das Rufzeichen "OKL"
(verwendet bis in die 90er herein, bis zur Trennung der Tschechoslowakei),
QSL von BRT Belgien hat "ORU" (ORU 1 - ORU4, je nach Sender) aufgedruckt,
Radio Norway gibt "LLG2" für 9605 kHz an. 
Und ganz NEU - Die QSL-Karte von NRK Kvitsoy 1314 kHz 
(in 2002 direkt vom Sender erhalten, nicht via Osla)
hat sogar ein spezielles Feld "Callsign" mit drauf, ausgefüllt mit "LKS"
Soweit eine schnelle Sichtung von QSLs ...

Ganz so vergessen sind sie noch nicht ;-)

>Mehr oder weniger alle Stationen aus Amerika (Nord, Karibik, Mittel, 
>Süd) "verwenden" das Rufzeichen noch. Die Zeitzeichenstationen 
>weltweit verwenden ja sogar NUR das Rufzeichen, oder ?

Nicht nur dort, auch in grossen Teilen Asiens (Japan, Korea, China, 
Philippinen etc.) plus "Südsee" werden diese noch als 
Stationsnamen verwendet. 
In Australien/Neuseeland verwendet sogar noch Rufzeichen
(auch für neue Stationen) in der Form der uralten Calls aus der 
"vor ITU"-Zeit in der es noch keine Präfixe/Landeskenner gab (z.B. 2AA). 
Aber auch hier gibt es Ausnahmen vond er Regel, z.B. die Northern Territory 
"Kette" mit VL8A etc. oder die Reading Sender für Blinde (ZLXA),
die inzwischen "vollständige" Rufzeichen verwenden.



>> ----- Original Message ----- 
>> Sent: Tuesday, May 04, 2004 3:48 PM
>> Subject: [A-DX] Historische Rufzeichen
>>
>> >
>> in den Anfangszeiten des Rundfunks verwendeten manche
>> europäische Stationen Rufzeichen, ähnlich wie das heute noch bei
>> amerikanischen Stationen üblich ist. Hat jemand eine Idee, ob es
>> über diese ehemals verwendeten Rufzeichen irgendwo eine
>> Übersicht gibt?

>-- 
>Best regards,
> Martin                            mailto:name.geloescht@xxxxxxxxxxxx
>Attachment Converted: IMG_3229.jpg
>Attachment Converted: IMG_3235.jpg


Sehr interessant ! VLN VLN DK !!!

73, Tom
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