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AW: [A-DX] Hoererzahlen WRN etc.


  • Subject: AW: [A-DX] Hoererzahlen WRN etc.
  • From: radio.sport@xxxxxxxxxxx (Horst K. Schmidt)
  • Date: Wed, 21 Apr 2004 10:57:23 +0200


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx]Im Auftrag von Wolf
Harranth
Gesendet: Mittwoch, 21. April 2004 09:25
An: Dietrich Hommel
Cc: liste@xxxxxxx
Betreff: Re: [A-DX] Hoererzahlen WRN etc.


>Liebe Freunde,
>da die Diskussion offenbar weiter geführt wird, möchte auch ich mich
>kurz melden...
>...mit zwei Fragen vorab:
>1/ Für die aktuellen Tagesmeldungen gibt es theoretisch Hunderte Quellen
>per Radio, TV usw. Wechselt Ihr jeden Tag bzw. je nach Anlass konsequent
>die Quelle - oder habt ihr euch einen bestimmten Sender (oder zwei,
>drei) und eine bestimmte Tageszeit (ARD/ZDF/ORF-Abendschau...) zur
>Gewohnheit gemacht?

Ich will da ganz ehrlich sein. Tagsüber höre ich Sender wie HR1,3 und 4,
Skyradio und auch mal FFH, sowie andere im Rhein-Main-Gebiet zu hörende
UKW-Stationen und selbstvertsändlich auch deren Nachrichten. Im TV schaue
ich mir die Nachrichten von ARD, ZDF oder n-tv an. Somit bin ich gut
informiert.

Das DX-Hobby habe ich nicht primär begonnen um mich zu informieren, sondern,
weil es mich gereizt hat, die verschiedendsten Rundfunkstationen, vor allem
Stationen aus den Tropen, mit ihren oft engagierten Moderationen zu hören.
Obwohl ich überwiegend auf die deutsche Sprache angewiesen bin, ist es auch
heute für mich noch sehr reizvoll, afrikanische oder lateinamerikanische
Klänge zu hören. Oder eine überaus engagierte Fußballreportage mit dem
unendlich langen "Goooooooooooooooooooool".

Natürlich höre ich auch Stationen aus den anderen Erdteilen.

Von den Stationen, die deutschsprachige Sendungen ausstrahlen, höre ich am
liebsten RAE Buenos Aires. Klar höre ich auch andere deutschsprachige
Sendungen,vor allem, wenn sie über Land und Leute berichten. Das aber auch
nicht regelmäßig, weil ich in allererster Linie DXer bin und mir es
wichtiger ist, schwache Inlandstationen oder sogar gelegentlich Baken zu
empfangen.

Über das Weltgeschehen bin ich ja durch die hier zu empfangenden
Rundfunkstationen gut unterrichtet.

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, daß unser "gemeinsames Hobby"
eigentlich aus mehreren sehr interessanten Hobbys besteht und jeder das tut,
was ihm Spaß macht. Und das ist auch gut so.


>2/ Haben nicht auch wir, die das Korsett der üblichen Konsumgewohnheiten
>sprengen, längst unser relativ bescheidenes Bukett an bevorzugten
>Stationen, unsere Lieblingssendungen? Fällt also die Hörbilanz nicht
>äußerst schwerlastig aus?

So sehe ich es auch.

>Wer beide Fragen mit "nein" beantwortet, ist untypisch: Jene Spezies von
>Freaks, Wellenjägern, Informations-Profis etc., die (wegen zahlenmäßiger
>Geringfügigkeit) den Rotstift-Schwingern immer suspekter werden.
>Bleibt also unterm Strich die alte Weisheit: Eine Station wird gehört,
>weil sie
>a/ die (hörer-subjektiv) größte Informationsdichte und die
>interessanteste Programmpalette abdeckt (z.B. BBC, DW...);
>b/ oder trotz eines weniger attraktiven Angebots aus anderen Gründen
>bevorzugt wird (persönliche/familiäre Bindungen, Übung in der
>Fremdsprachem, Verbindung mit der Heimat während eines Aufenthalts im
>Ausland...) - und
>c/ diese Bindung kann durchaus auch semi-permanent sein (vor/nach einem
>Urlaub dorthin, anlässlich eines aktuellen Ereignisses...)

Klar, als ich, bevor ich DXer wurde in Kärnten meinen Urlaub verbrachte,
habe ich vorher schon den ORF gehört. Damals hatte das mit einem Hobby
nichts im Entferntesten zu tun. Wenn ich im Ausland war, wollte ich die
Bundesligaergebnisse und die Lottozahlen wissen.Wenn ich den HR1 auf MW
empfangen konnte, wollte ich die Rundschau aus dem Hessenland hören. Auch
das hatte mit dem Hobby nichts zu tun.

Daß ich einen geeigneten Weltempfänger erst hatte, als ich das Hobby bereits
ausübte, steht auf einem anderen Blatt.

>Konsequenz: Wesentlich ist nicht, welches Medium der Konsument bevorzugt
>(KW, WRN, Internet...), sondern: wie viele Hörer man aus welchen Gründen
 > mit den vorhandenen Möglichkeiten _möglichst dauerhaft_ binden kann
>(und womit man mit dem vorhandenen Geld die größte theoretische
>Reichweite erzielt).

>Verquirlt dieses Bild mit dem Umstand, dass das Geld knapper wird und
>immer häufiger von Leuten kommt, die den Nutzen nur aus budgetärer bzw.
>politischer Perspektive sehen. Und mit der Tatsache, dass viele
>Programmangebote für den Durchschnittskonsumenten schlicht uninteressant
>sind - also nach wie vor, trotz der vielen Schließungen, ein Überangebot
>herrscht.

>Ich habe die Situation bloss andeutungsweise skizziert. Ist es da
>wirklich noch eine Schicksalsfrage, wie hoch die Einschaltquoten bei WRN
>sind?

Ich sehe es ähnlich. Natürlich ist es schade und auch etwas traurig, wenn
z.B. die deutschsprachigen Dienste von Radio Slowakei Int'l eingestellt
werden. Aber die kleine Schar von Hörern und DXern, die diese Station
regelmäßig hört, wird den Verantwortlichen wohl zu klein sein.

Ich finde es trotzdem toll, wenn sich Hobbyfreunde, die eine Sendung
besonders mögen, dafür einsetzen. Ich finde es nur etwas dreist, wenn all
diejenigen, die die Sendung noch nie gehört haben, der Station vorweinen,
was ihnen jetzt fehlen wird.

73 de Wolf

Gruß Horst


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