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Re: [A-DX] Tornados statt Sendemasten.


  • Subject: Re: [A-DX] Tornados statt Sendemasten.
  • From: Thomas Kamp <1step@xxxxxx>
  • Date: Tue, 06 Jan 2004 15:39:10 +0100

Liebe Liste/Erich,

die Diskussion hat einen m. E. unangemessen zynischen Level erreicht. Erinnern wir uns: Im Oktober 1970 stürzt bei Holzkirchen ein Starfighter ab, 1984 kommen hier zwei Piloten beim Absturz ihres Tornado-Kampfjets ums Leben. Erst Jahre später bestätigt das Bundesverteidigungsministerium den Zusammenhang zwischen den elektromagnetischen Feldern der IBB-Sendeanlage Holzkirchen und dem Ausfall der Flugzeugelektronik. Damit ist belegt: Ursache für den Tod der Flugzeugführer waren die EMF-Felder. Oder anders ausgedrückt: Auch Radiowellen können töten. Was mir als Funkamateur eine schmerzhafte Erkenntnis ist.

Radiowellen können aber auch krank machen. Vor ein paar Jahren war ich vor Ort und habe mit betroffenen Bürgern gesprochen, die über körperliche Beinträchtigungen klagten, die bei einem Wegzug aus den im Abstrahlbereich der Antennenanlage gelegenen bayerischen Gemeinden Oberlaindern oder Valley schlagartig verschwanden. Die Frage, ob Elektrosmog krank macht oder nicht, und die bis heute unbeantwortet ist, verkennt nämlich eines: Elektrosmog kann nachweislich zu Symptomen führen, die unsere Lebensqualität beeinflussen. Und wer möchte das schon. Andererseits kann aber auch alleine die Angst vor E-Smog krank machen, auch das ist inzwischen bewiesen. Dem, der krank wird, ist es allerdings egal, warum er heute Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen hat, und morgen die halbe Familie an Karzinomerkrankungen leidet. Psychischer Stress oder physische Ursache? - Hauptsache gesund bleiben.

Was mich damals überrascht hat: Fast alle der Betroffenen, mit denen ich sprach, zeigten großes Verständnis für die Aufgabe der IBB-Sendestelle, und sie haben immer wieder den Dialog mit den Betreibern gesucht. Stolz zeigten sie mir mit einem Weltempfänger, auf welchen Frequenzen und in welchen Sprachen die Anlage arbeitete. Und lobten das VoA-Programm als interessant und informativ. So offen waren die Beschäftigten der IBB-Anlage nicht: So wurde ich daran gehindert, die Anlage von aussen zu fotografieren. Auf das Vorzeigen meines Presseausweises hin drohten Security-Leute, mich "verhaften zu lassen" (wer sollte denn einen Haftbefehl ausstellen?) und mein Fotoapparat zu zerstören. Ein dunkles Fahrzeug mit US-Army-Kennzeichen verfolgte mich anschließend bis in mein Hotel.


Was ist jetzt schlimmer? nachweisbare Störungen des Gehörs und des
Nervensystems oder imaginäre Gesundheitsbeeinträchtigungen
HF- Strahlung?


Gruß

Erich


Ich denke, viele in Valley, Oberlaindern und Holzkirchen werden die ein, zwei Flugbewegungen am Tag weniger ängstlich beobachten als die ständige Aufrüstung der IBB-Sendeanlage in den vergangenen Jahrzehnten, das Sirren der Dachrinnen und russische Sprachfetzen, die aus einem Harrfön erklangen; die Zunahme von Krebserkrankungen und den Wegzug alter Nachbarn und Freunde aus Angst vor "dem Sender". Aber am liebsten wäre ihnen sicherlich: endlich Ruhe zu haben.


Tom, DF5JL (Köln)


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