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Re: [A-DX] Russland nimmt Deutsche Welle vom Sender


  • Subject: Re: [A-DX] Russland nimmt Deutsche Welle vom Sender
  • From: "Kai Ludwig" <KaiLudwig@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 22 Dec 2005 21:59:37 +0100

Wenn nun die politische Diskussion einmal im Gange ist ...


> > Das Thema ist wohl das leidliche Geld, und keine politischen
> > Diskussionen.
>
> Bei der Erhöhung der Gaspreise für die Ukraine durch die Russen um
> 400% (das wird von diesen offiziell als "Angeleichung an die
> Weltmarktpreis" genannt), während die Weißrussen ihrerseits ihre
> Rabatte weiterhin behalten, geht es auch nicht nur ums leidliche
> Geld. Bei einem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch hätte
> Putin nicht im Traume an eine solche Gaspreiserhöhung gedacht!

Was ist daran verwunderlich, daß der Ukraine kein besonderer
Freundschaftsrabatt mehr eingeräumt wird, wenn sie keine besondere
Freundschaft mit dem Lieferanten mehr wünscht?

Natürlich sind wirtschaftspolitische Prämissen eine knallharte Frage des
Geldes. Ich müßte mich mit dem Thema zunächst einmal näher befassen,
aber auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob Rußland nun eben in
Richtung Ukraine marktwirtschaftliche Prinzipien walten läßt.
Marktwirtschaft ist nicht gut? Nun ja.


> > Ich weiss nicht wo Gefahren liegen sollen, jedenfalls geht das
> > nicht aus der Meldung hervor. "Diktatur schleimt" - unmögliche
> > Beschreibung der Tatsache, dass 60 Jahre nach einem der
> > schrecklichsten Kriege ein wirklich vertrauenvolles Verhältnis mit
> > Deutschland besteht.
>
> So vertrauensvoll, dass die zahlreiche regierende Politiker hierzu-
> lande schlichtweg die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, insbe-
> sondere in Tschetschenien, ignorieren.

Denen, die wünschen, daß derlei übersehen wird, wird damit der beste
Gefallen getan, bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort mit dem
Finger Richtung Moskau zu zeigen. Mit dem Verweis darauf kann dann
nämlich auch berechtigte Kritik vom Tisch gefegt werden.


> Mit dem Wort pekuniär lässt sich da nichts bagatellisieren. Das ist
> ein rein politisches Ding.

Warum sollten eigentlich ausländische Programmanbieter in Rußland einen
Freifahrschein haben? Die MABB hat auch gerade erst den offiziellen
Auslandsrundfunk der USA wegtreten lassen. Wäre lustig gewesen, wenn man
da in Washington die große politische Bumspauke rausgeholt hätte.


> Und die kurze Pause der BBC werte ich auch
> als nichts anderes, als einen Warnschuss in Richtung Downing Street
> und Bush House.

Der sagen sollte: Beim nächsten Mal gibt es aber keine Sendezeit für den
britischen Truppenbelustigungsfunk, wie es während des Irakkriegs der
Fall war?


> @Martin Eisenkolb: Unser Hobby ist zu sehr mit dem Thema "Politik"
> verbunden, als dass dieses Thema hier komplett außen vor bleiben
> könnte.

Unpolitisch sein zu wollen ist ohnehin die deutlichste politische
Aussage, die man überhaupt treffen kann.


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