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Re: [A-DX] dab
- Subject: Re: [A-DX] dab
- From: "Andreas Wohlhaupter" <andreas.wohlhaupter@xxxxxx>
- Date: Thu, 23 Jun 2005 17:22:01 +0200 (MEST)
Hallo Peter, hallo Liste, > Im Prinzip richtig, aber was studioseitig auf den Modulationsweg geht ist > häufig auch nicht mehr als die erwähnten 128 kBit/s pro Kanal. Und besser > klingt dann natürlich auch UKW nicht. Das ist das Schlimme daran. Wenn man mal hört, was z.B. die FFH-Gruppe in Hessen auf die UKW-Sender lässt, dann ist das eine Frechheit. Dumpf und voller Artefakte, ein Graus... Leider bleibt auch Soundprocessing [Klangverschlimmbesserung] kein Relikt der UKW-Ära, sondern mittlerweile gehört es einfach dazu, Dynamikkompression und künstlichen Hall auf das Signal zu legen, leider auch bei den meisten DAB Stationen. Derzeit gibt es noch einige klangliche Oasen in DAB, was aber eher daran liegt, dass DAB noch so unattraktiv ist und man ohnehin kein Massenpublikum anspricht. Hört erst mal die Masse zu, dann *muss* man einfach lauter als die anderen sein. Was nutzt einem also theoretisch CD-nahe Qualität, wenn dann dieselbe Dynamikkompressionssoße mit völlig zu knapp bemessener Bitrate und max. 15kHz im Hochtonbereich über den digital Äther geblasen wird? Richtig: nix!!! Denn dann hat schon heute die Kurzwelle auch CD-Qualität, denn die kann ich mir ja auch aufnehmen und auf CD brennen und dann anhören. Tolle CD-Qualität, spitze!!! :-( > Ein weiteres Problem von DAB ist, dass man mit dem Layer 2, der damals > natürlich Stand der Technik war, Kapazität verschenkt: mit Layer 3 könnte > man ein Monoprogramm bei 64 kBit /s immer noch sehr akzeptabel > übertragen, DAB kann das nicht. MPEG Layer 2 soll gegenüber Layer 3 Vorteile beim Fehlerschutz haben, genaueres weiß ich aber nicht. Deshalb ist es wohl trotz MP3 immer noch sinnvoll, MP2 einzusetzen. Vermutlich müsste man das Fehlerkorrektur- level bei Einsatz von MP3 um eine Stufe hochfahren, zu Ungunsten der Bitrate (64kbps MP2 <=> 56kbps MP3). Damit ergäbe sich dann doch kaum ein klanglicher Vorteil. Ist aber nur Mutmaßung von mir, beruhend auf Halbwissen. Ich tippe mal darauf, dass, sollte das mit DAB überhaupt etwas werden, man irgendwann auf MP4 AAC wechselt, was ja auch bei DRM und DMB verwendet wird. Wenn es bei DMB - was ja faktisch DAB mit TV-/ Multimediainhalt ist - Audio in AAC gibt, warum nicht gleich auch bei den Radiosendern? Die heutigen Radios kann man dann aber gleich schon wieder in die Tonne treten. Die werden dann außer den Senderkennungen nicht mehr viel von sich geben. Das gleiche gilt für den Fall, dass DRM über den Weltempfängerbereich relevant wird. Dann braucht man wieder neue Geräte, denn man will ja auch die Programme empfangen, die statt DAB DRM nutzen. Dasselbe dann nochmal paar Jahre später, wenn DRM120 standardisiert wurde und im heutigen UKW-Bereich senden wird [was die DRM-Lobby gerne tun würde]. Von Radio über DVB-T will ich gar nicht reden. In Zukunft wird man wohl desöfteren mal seine Empfänger gegen neue eintauschen müssen, und ein Empfänger wird wohl mehrere Normen können müssen. Heute mindestens DAB+UKW, irgendwann DAB+DRM+UKW, später mal DAB+DRM+DRM120... Oder es bleibt doch noch auf absehbare Zeit bei UKW. Aber was kommt dann? Der 1043. neue UKW-Sender des Deutschlandradios? Andreas -- Weitersagen: GMX DSL-Flatrates mit Tempo-Garantie! Ab 4,99 Euro/Monat: http://www.gmx.net/de/go/dsl -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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