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Re: [A-DX] Frage zu SSB




Am 27.05.2005 um 10:55 schrieb Harald Kuhl:

Es gab einmal eine Idee, SSB auf Kurzwelle auch für Hörfunk einzusetzen. Einige Stationen (ex-Radio for Peace International) haben damit auch tatsächlich experimentiert bzw. tun das noch heute (Radio HCJB, Radio Habana Cuba?).

Der Grund für das HCJB-"Experiment" erklärt sich schnell beim Blick auf die Frequenz 21455 kHz: Gerade 5 kHz oberhalb eines vielbenutzten Amateurfunkbandes (21000-21450 kHz), für das Richtantennen schon recht kompakt zu bauen und deshalb weitverbreitet sind. Mit leistungsfähiger Antenne, Amateurfunktransceivern, die deutlich besser als Rundfunkhörer-Normalequipment wie ATS909 sind, ist es jedem Funkamateur möglich, die Sendungen zu hören. Und natürlich dürfte man auch darauf spekulieren, daß mal jemand ein kleines Stück zu weit dreht und dann durch Zufall bei HCJB hängenbleibt. Und einen 1 kW-Sender zu betreiben ist ja nun auch kein prohibitiver Kostenfaktor.

Das hat sich aber nicht durchgesetzt, weil zu wenige Sender den Beschluss der ITU umgesetzt haben.

Das hat sich meines Erachtens nicht durchgesetzt, weil die Empfangsqualität zu schlecht ist. In der Theorie ist es egal, ob ich nur ein Seitenband ausstrahle oder zwei redundante. Praktisch ist es doch aber so, daß ein SSB-Sender eine gegenüber AM eingeschränkte Audioqualität liefert, gerade bei Musik. Selbst auf guten Kommunikationsempfängern ist der Unterschied hörbar. Und ein DAU- inkompatibles Gefrickel, um es mal im Jargon des Heise-Forums zu sagen, ist die Abstimmung allemal.

Ist auch eine Kostenfrage, die Sender auf eine neue Technik umzubauen. Das alles wird bei DRM kaum anders sein.

Awatt. Bei DRM sollte der verringerte Energieverbrauch doch senderseitig für einen kurzfristigen Return-on-Investment sorgen, oder nicht?

Und die Empfänger, die, wie wir ja alle wissen, zur Funkausstellung in Berlin gezeigt werden und die so unglaublich preiswert sein werden, daß man sie jeder dritten McDonald's Juniortüte beilegen wird, führen dann zur explosionsartigen Verbreitung dieser neuen Technologie. Fernsehanstalten wie RTL, ARD, ZDF und Pro7 werden barmen, daß sie kaum noch Zuschauer hätten, seit die Kunden lieber die deutschen Sendungen von Radio Dnjestr International in DRM hörten.

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Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/


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