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[A-DX] (SatelliFax) ZDF+Stasi-Verwicklung


  • Subject: [A-DX] (SatelliFax) ZDF+Stasi-Verwicklung
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 17 Oct 2006 11:06:06 +0200

Kein Radio-Thema, aber ich meine doch interessant zu lesen.

Herbert

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Date: Mon, 16 Oct 2006 19:31:54 +0200
From: SatelliFax <mailserver@xxxxxxxxxxxxxxx>
Subject: SatelliFax Ausgabe Montag, 16. Oktober 2006


Spiegel: ZDF bringt Dokumentation über eigene Stasi-Verwicklung

Eine brisante Dokumentationsreihe in eigener Sache hat das ZDF für den 16., 17. und 19. November ins Programm genommen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Die beiden ersten, jeweils einstündigen Filme mit dem Titel "Die Feindzentrale" thematisieren die Machenschaften des Ministeriums für Staatssicherheit der "DDR" rund um den Mainzer Sender selbst.

Mehr als zwei Jahre lang hat sich der eigens dafür freigestellte 
"Aspekte"-Vizechef Christhard Läpple auf die Suche nach Stasi-Spuren im 
eigenen Haus gemacht. Die Recherche unter dem Codenamen "Bagage" war nur 
der Führungsspitze des Hauses bekannt. Läpple und sein Team werteten rund 
350.000 Aktenseiten aus und befragten Hunderte Zeitzeugen - mit 
frappierenden Ergebnissen.

So gab es rund um das Zweite mindestens 235 IM-Vorgänge. Weniger als zehn 
davon waren den Recherchen zufolge indes ZDF-Mitarbeiter. Auf secjs Fälle 
aus diversen Bereichen der Anstalt, bis hin zum Fernsehratsmitglied, gehen 
die Dokumentationen näher ein.

Einige der Betroffenen waren bereit, sich vor der Kamera zu äußern. Das 
gilt etwa für den heutigen ZDF-Mann Dietmar Schumann, der bei der Stasi 
offenbar als IM "Basket" geführt wurde und zu dessen Fall die Chefin der 
Birthler-Behörde vor der Kamera eine deutliche Bewertung abgibt. Auch der 
amtierende Wien-Korrespondent Michael Schmitz äußert sich zu Vorwürfen, die 
sich auf seine Zeit bei "Kennzeichen D" und als späterer 
ZDF-Berichterstatter in Ost-Berlin beziehen. Schmitz bestreitet im Film 
jede bewusste IM-Tätigkeit.

Das ZDF-Justitiariat habe die Fälle im Lichte der Rechercheergebnisse 
geprüft, sagt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender auf Anfrage: "Es wird 
keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen geben." Stasi-Chef Erich Mielke 
bezeichnete das Zweite in seinen Befehlen schon mal als "Feindzentrale" - 
was dem TV-Projekt jetzt den Sendetitel gab. Richtig Stimmung kam in 
Ost-Berlin auf, als einst das "ZDF-Magazin" von Gerhard Löwenthal aus dem 
Programm flog. Den Sendeschluss für den scharfen "DDR"-Kritiker reklamierte 
die Stasi für sich - die Verantwortlichen in Ost-Berlin gönnten sich zur 
Feier gar einen Sekt.

ZDF-intern war das Rechercheprojekt alles andere als unumstritten. Die 
Ergebnisse werden den Zuschauern jetzt zu recht später Stunde serviert: 
Teil eins und zwei laufen um 23.45 und um 00.10 Uhr. Beim dritten Teil am 
19. November handelt es sich um eine Art zeitgeschichtliche Einordnung der 
Befunde von Joachim Jauer mit dem Titel "Antenne West - das Fernsehen und 
die deutsche Einheit". Die Ergebnisse der internen Aufklärungsarbeit sollen 
nun in einem schriftlichen Recherchebericht festgehalten werden. www.zdf.de 


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