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[A-DX] Lextronix E1



Hallo Liste,

Entweder Nils Schiffhauer hat eine taube Nuss erwischt, oder ich habe mich verlesen. Immerhin war der ICF 2001D von Sony um die Hälfte billiger. Und die 1600 Speicherplätze mehr dürften das kaum rechtfertighen. Im Internet fand sich noch folgender FAZ-Artikel von Nils Schiffhauer aus dem letzten Jahr:

Radio

Es gibt sie noch, die Weltempfänger

Von Nils Schiffhauer

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Das Kurzwellenradio Eton E1
16. August 2005
Weltempfänger - das meint ja nicht nur ein schnödes Kofferradio mit einladendem Kurzwellenteil, sondern ist die Verheißung von Exotik in der eigenen Wohnstube oder umgekehrt von Heimat in der Ferne. Sonys ICF-2001D gilt da als modernster und leistungsstärkster Vertreter dieser Wisperkisten, die dem geneigten Ohr Hawaii und Haiti, Neuseeland und Nepal gleich nahe bringen.Freilich kam dieser dank technischer Finessen noch leise Stimmen trennscharf wiedergebende Receiver vor exakt einem Vierteljahrhundert auf den Markt. Erst vor zwei Jahren wurde seine Produktion eingestellt, nachdem Grundigs ebenfalls erstklassige Satellit-Serie mit dem Unternehmen längst verglüht war. Ein fertig entwickelter Satellit 900 zerstob dabei zu Asche, belebte aber weiterhin die Gedankensphären der Kurzwellenhörer, da seine Auferstehung unter anderem Label immer wieder kurz bevorzustehen schien. Sinkendes Publikumsinteresse am Weltrundfunk jedoch
reduzierte den vordem vielstimmigen Chor der Marken Jahr um Jahr.

Für das nicht einmal mehr neue Angebot des digitalen Kurzwellenrundfunks gibt es bislang nur Bastellösungen. Das ist leider mit dem Eton E1 nicht anders geworden, als der nun der versprochene Satellit 900 angeboten wird (etwa 600 Euro, Info und Bezug unter Telefon 02191/80598). Annähernd drei Kilogramm wiegt diese mit vier Monozellen hörfertig bestückte Wuchtbrumme mit den Maßen 334 x 190 x 65 Millimeter, neben der ein Laptop selbst der vorvorigen Generation noch zierlich wirkt. Er läßt sich von Langwelle 100 Kilohertz bis Kurzwelle 30 Megahertz stufenlos in kleinsten Schritten von zehn Hertz abstimmen und beherrscht neben der traditionellen Demodulation klassischer Rundfunksender dank Synchrondetektor auch den problemlosen Empfang nur eines Seitenbands mit automatischer Nachstimmung, was Sprecher wie Musik förmlich aus Rauschen und Störungen zieht sowie medienbedingte Verzerrungen ("selektiver Schwund") drastisch reduziert. Einseitenband-Empfang (SSB) wird ebenfalls wiedergegeben, so daß man dem quäkenden Sound von See-, Flug- und Amateurfunk lauschen kann. Die drei Bandbreiten 7, 4 und 2,3 Kilohertz erlauben die jeweils rechte Balance zwischen Störbefreiung und Tonumfang. Zu dessen weiterer Optimierung kann der Hörer mit dem Paßbandregler dieses Fenster noch verschieben. Eigenerzeugte Störungen wie Pfeifstellen und Spiegelfrequenzen hält das Doppelsuperhet-Konzept auf Abstand. Für Hörer in Nordamerika ist als Zubehör eine Mini-Satellitenantenne erhältlich, mit der sich dort und nur dort die durch Abonnement finanzierten Hörfunkkanäle beispielsweise von XM Satellite Radio empfangen lassen. Für auch in Europa empfangbares Satellitenradio wie etwa World Space ist der Eton ebensowenig eingerichtet wie für die digitale Kurzwelle, während er UKW sogar in Stereo - aber ohne RDS - hörbar macht. Alle Funktionen bis hin zu den 1700 Speicherplätzen werden auf dem Display angezeigt, dessen Größe nur noch von seiner flauen Ablesbarkeit übertroffen wird.

Knappes Angebot an Sendern

Der Empfang schon mittelstarker Sender ist bei eingeschaltetem Vorverstärker gut, die Trennschärfe überzeugend, und der Lautsprecher klingt dank großem Resonanzraum überzeugend. Dennoch schien uns das Angebot an Sendern unziemlich verknappt. Wir holten also den alten Sony ICF-2001D wieder hervor, der mit ungleich höherer Empfindlichkeit weltweite Kurzwelle hörbar präsenter in den Raum stellte. Wo der Eton nur unverständlich murmelte, klang es aus dem Sony klar und deutlich. Daß 25 Jahre lediglich für einen Rückschritt reichten, ist schade. Doch es sollte die Entwickler ermutigen, diesem irgendwie amerikanischen Radio eine Variante für den Rest der Welt beizustellen - diese dann kleiner, leichter, mit digitaler Kurzwelle und einer Satellitenantenne, die auf möglichst viele Trabanten hört. Oder ist es doch so, daß der ICF-2001 vor einem Vierteljahrhundert Glanz- und Schlußpunkt in der seitdem versinkenden Welt der Weltempfänger
gesetzt haben sollte?

vy73 Daniel
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