[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

[A-DX] Funkverwaltungskonferenz 2006(SatelliFax)


  • Subject: [A-DX] Funkverwaltungskonferenz 2006(SatelliFax)
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 12 May 2006 08:53:49 +0200

Date: Thu, 11 May 2006 19:33:30 +0200
From: SatelliFax <mailserver@xxxxxxxxxxxxxxx>
Subject: SatelliFax Ausgabe Donnerstag, 11. Mai 2006


Funkverwaltungskonferenz 2006: "Es geht um Milliarden"

Die kommende Woche in Genf beginnende internationale Funkverwaltungskonferenz 2006 (RRC) wird mit großer Spannung erwartet. Etwa fünf Wochen lang geht es dort um nicht weniger als die internationale und nationale Verteilung von Frequenzen für den Rundfunk und die Telekommunikation in den nächsten zehn Jahren. "Es geht um sehr viel Geld, um Milliarden", sagte Alexander Tettenborn, vom Bundeswirtschaftsministerium. Frequenzen seien eine zentrale Ressource, der "entscheidende Rohstoff der Informationsgesellschaft". Tettenborn beklagte dabei, dass die Bedeutung des Themas auch in der Politik noch nicht in ausreichendem Maß erkannt worden sei.

Neue Frequenzen und "Bedeckungen", mehr Platz für mehr Programme und den Umstieg auf digitale Verbreitungswege erwarten alle Teilnehmer von der RRC gleichermaßen. Der "digitale Plan" soll endlich die lang erhoffte "digitale Dividende" von DAB, DVB-T oder DVB-H bringen. Doch die Verteilungskämpfe vor allem im nationalen Bereich beginnen erst danach, merkte RBB-Moderator Jörg Wagner unwidersprochen an. Es gehe um das "Fell des Bären", der auf der RCC aber zunächst einmal erlegt werden muss.

Bis spätestens 2009 solle die Verteilung national geklärt sein, sagte Tettenborn. Er zeigte sich überzeugt, dass es auch bei der Sendeleistung Kompromisse geben werde, wie es überhaupt nur um Kompromisse gehen könne. Besonders mit Deutschlands Nachbarländern gebe es noch Probleme. Sind diese einmal geklärt, dürften in den kommenden Jahren auch die für den Rundfunk in Deutschland zuständigen Bundesländer noch ein gewichtiges Wort mitreden.

Die Vorteile beschrieb Diplomingenieur Sebastian Artymiak vom VPRT: Digitale terrestrische Verbreitung lasse mehr Sender bei weniger Kosten für den Einzelnen zu, bei größerer Sendeleistung, was vor allem die Versorgung im Haus verbessern könne. Die trotzdem vorhandene Zurückhaltung der privaten Sender beim Thema DVB-T erklärte Artymiak mit der noch nicht absehbaren Nutzung. Es gebe bereits Kabel und Satellit als Übertragungswege. Fernsehen über Internet komme noch dazu. Ein weiterer terrestrische Weg sei daher zunächst nicht so interessant gewesen. Man habe genau gerechnet, ob sich das lohne. Auch erwarteten die Privaten nun vor allem zusätzliche Frequenzen für mobilen TV-Empfang. Dazu sei die Terrestrik schließlich auch gedacht gewesen.

Für Michael Hüther, Abteilungsleiter Sendetechnik beim Deutschlandradio, hat Terrestrik allerdings noch andere wichtige Aspekte. Den öffentlich-rechtlichen Anstalten gehe es um Unabhängigkeit von Dritten, etwa den Betreibern von Kabel oder Satellit. Daher rühre ihr Einsatz für digitale terrestrischen Übertragungswege.

Hüther hofft ebenfalls, dass die Sendeleistungsbeschränkungen beim DAB beendet werden, um dem digitalen Hörfunk zum Durchbruch zu verhelfen. Jetzt konzentriere man sich auf DAB, wobei mehr Leistung statt mehr Frequenzen für die zwei Programme, die Hüther zu verbreiten hat, im Vordergrund steht. Daneben werde weiter auch im herkömmlichen Bereich UKW um Frequenzen gerungen, was bei 300 Millionen analogen Endgeräten in Deutschland auch verständlich sei. Außerdem war auch für Hüther noch nicht klar, ob die digitale Umstellung bis 2015 geschafft sei.

Tettenborn sprach auch andere Probleme an, die von den 120 teilnehmenden Institutionen bei der RRC ausgeklammert werden. Das Militär etwa erkläre seine Besitzstände für absolut nicht diskutabel: "Über Kanal 13 wird gar nicht gesprochen", kritisierte Tettenborn. Zwar seien Sicherheitsbelange wichtig. Wenn es um mehr Leistung in Nachbarkanälen gehe, dürfe es aber keine Tabus geben. Die Militärs erklärten nicht, wofür sie den Frequenzplatz benötigten. Dabei gehe es um eminent wichtige Interessen, und Studien zeigten, dass hier mehr möglich sei, als die Militärs zuließen. www.medientreffpunkt.de


--
-----------------------------------------------------------------------
Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet.
Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM  http://www.ratzer.at
-----------------------------------------------------------------------
Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede
kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.