Re: [A-DX] Sperrkreisdipole

[Albert Kosnopfel <albert.kosnopfel@xxxxxxxxxxx>]

Die bisherigen Antworten waren aus meiner Sicht doch hilfreich und
haben gezeigt, dass eine solche Sperrkreisantenne wohl nicht die
optimale Empfangsantenne darstellt.

Zusammenfassend (nicht kurz aber erschöpfend):

1)	Hoher mechanischer Aufwand: Kelemen hat diese Probleme bestimmt im
Griff. Trotzdem ist es bezeichnend, dass sie in ihrem Sortiment
maximal Antennen mit 4 Sperrkreisen pro Dipolhälfte anbieten. Obwohl
sich Kelemen der "Leichtbauweise" rühmt, wird auch ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass das Gewicht dieser Traps ein Problem
darstellt (Durchhängen der Antenne, Zugkräfte).

2)	Aufhängung: Eine Sperrkreisantenne muss mindestens 10 m über Grund
hängen, damit die Kenndaten näherungsweise eingehalten werden. Sie
empfängt nicht in ihrer Längsachse. Man bräuchte also für Rundempfang
zwei Antennen.

3)	Preis: Sperrkreise ändern ihre Charakteristik mit der Temperatur.
Damit sie im Sommer und im Winter gehen, benötigt man teure,
temperaturkompensierte Bauteile. Für eine Vierband-Sperrkreisantenne
verlangt Kelemen schon einen Preis, für den ich mir einen Empfänger
kaufen würde. Es wäre interessant, was eine Maßanfertigung nach
Kundenwunsch kosten würde.

4)	Berechnungsprobleme: Schon  bei "Rothammel" kann man über die
Tücken dieser Antennen viel lesen: Da die Spulen der Traps jeweils
als Serieninduktivität wirken, beeinflussen sie die Längen des
nächstfolgende Drahtstücks. Es gelingt selbst bei der idealen
Anordnung der klassischen Amateurfunkbänder (80, 40, 20, 15, 10m)
nicht ohne weiteres, die Resonanz jeweils in die Mitte jeden Bandes
zu bekommen. Wie das bei den Rundfunkbändern (60, 49, 41, 31, 25, 19
?) gehen soll, weiß vielleicht Kelemen.

Warum sollte man also den Aufwand einer solchen Antenne betreiben? Um
ein niedriges SWR in Bandmitte einiger Rundfunkbänder zu bekommen?
Das ist zum Senden sinnvoll, für den Empfang aber kein wesentliches
Kriterium. Es gibt passive und aktive Antennen, die bei weniger
Aufwand und Kosten effektivere Empfangsantennen sind.

Albert


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>Sorry, aber leider bin ich dadurch immer noch nicht wirklich  
>"schlauer" geworden,
>ob es Sinn macht sich  z.B. einen speziellen 6 Band Sperrkreisdipol  
>an fertigen zu lassen.
>Die Verarbeitung der Kelemen-Antennen sind wirklich sehr gut und  
>alles ist wetterfest
>in Kunstharz eingegossen.
>Ich hatte gehofft, von einigen der vielen Technik-Freaks in dieser  
>Liste eine kurze, plausible Antwort zu bekommen.
>Doch wie sich mal wieder und wie so oft  (siehe die geistreichen  
>Postings der letzten 2 Tage) in dieser Liste gezeigt hat,
>sind andere Themen von größerem Interesse.
>Danke und 73
>Thomas
>
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>
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