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[A-DX] Letzte Chance für DRM? Ich hätte es nicht besser schreiben können....
- Subject: [A-DX] Letzte Chance für DRM? Ich hätte es nicht besser schreiben können....
- From: Erik Kugland <erkubs@xxxxxxxx>
- Date: Tue, 21 Aug 2007 12:50:28 +0200 (CEST)
Nachfolgend ein Artikel von Markus Weidner, der auch unter http://www.xdial.de/arch/2007/kw34/s26923.html?page=2 nachzulesen ist. ---------------------------------------------------- Letzte Chance für Digitalradio auf Mittel- und Kurzwelle? Auf der IFA werden erneut Prototypen für neues Übertragungsverfahren gezeigt Inhaltsverzeichnis: 1. Letzte Chance für Digitalradio auf Mittel- und Kurzwelle? 2. Störnebel sorgt für schlechten Empfang 20.08.2007 - Schon in den 90er Jahren gab es Feldversuche für digitales Radio auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle. Seit einigen Jahres kristallisierte sich das System Digital Radio Mondiale (DRM) als weltweit einheitliches Übertragungsverfahren für derartige Sendungen heraus. Rundfunkanstalten wie die Deutsche Welle, das DeutschlandRadio, der Bayerische Rundfunk und der Westdeutsche Rundfunk, Privatsender wie RTL Radio und Truck Radio, internationale Sender wie die britische BBC, die Stimme Russlands aus Moskau und Radio Netherlands aus Hilversum und selbst religiöse Anbieter wie Radio Vatikan und Radio HCJB aus Ecuador starteten Testsendungen. Was vielversprechend begann, droht inzwischen, zum Flop zu werden. Zwar wird seit einigen Jahren immer wieder von einer Überführung der Tests in den Regelbetrieb gesprochen, Jahr für Jahr wird auf der Internationalen Funkausstellung die Verfügbarkeit von Empfangsgeräten für DRM zum jeweils nächsten Weihnachtsgeschäft gesprochen. Passiert ist seitdem nicht viel. Zwei Geräte sind inzwischen lieferbar, eines von Morphy Richards und - seit kurzem - eines von Himalaya. Beides Hersteller, die sich bislang nicht gerade einen Namen als Anbieter hochwertiger Rundfunkgeräte gemacht haben. Tests der teltarif.de-Redaktion mit beiden Receivern zeigten dann auch: Zwar sind die jeweiligen Ortssender auf UKW gut empfangbar. Für guten Empfang im DRM-Bereich sind beide Geräte aber nicht geeignet. Bisher erhältliche Empfangsgeräte enttäuschend Während mit dem Morphy-Richards-Empfänger zumindest die leistungsstarken Stationen wie Deutsche Welle, BBC und RTL nahezu ohne Störungen zu empfangen waren, empfingen wir bei einem Test in Berlin mit dem Himalaya DRM 2009 lediglich einen einzigen Sender ohne Aussetzer: den Ortssender des Deutschlandradios mit Standort Britz auf Mittelwelle 855 kHz. Die von Truck Radio genutzte, ebenfalls in Berlin stationierte Mittelwelle 1485 kHz kam nicht einmal ansatzweise herein und auch auf Kurzwelle war kein Sender ohne Störungen zu empfangen. Vor kurzem kündigte nun die deutsche Firma Starwaves eine Empfangsbox an, die als Ergänzung zu einem bestehenden Autoradio die digitalen Hörfunksignale ins Auto bringen soll. Während das Gerät beim analogen Mittel- und Kurzwellenempfang durchaus überzeugte, war der DRM-Empfang zumindest bei einem kurzen Test in den Abendstunden ebenfalls nur mit Aussetzern möglich. Der Fairness halber sei aber erwähnt, dass die für Europa sendenden DRM-Stationen derzeit vor allem tagsüber aktiv sind. Abends ist das Programmangebot sogar wieder kleiner als noch vor einigen Monaten. Selbst die Deutsche Welle - einst Vorreiter der digitalen Kurzwelle - hat ihre Sendungen für Europa inzwischen eingeschränkt, BBC und RTL ebenfalls. Auf der Ende nächster Woche in Berlin startenden Internationalen Funkausstellung soll erneut der DRM-Hörfunk beworben werden. Dabei werden neben den bereits erwähnten Empfängern auch ein Receiver von TechniSat, der Prototyp eines Blaupunkt-Autoradios mit DRM-Chip und neue Chips gezeigt, mit denen die Empfänger-Industrie ihre neuen Geräte fit für den DRM-Empfang machen können. Deutlich wird allerdings, dass sich vor allem die namhaften Hersteller von Kurzwellenradios beim Thema DRM zurückhalten. Lediglich Sangean hat sich bisher mit dem Digital-Standard beschäftigt, die Serien-Produktion eines seit mehr als zwei Jahren angekündigten Empfängers aber immer wieder nach hinten verschoben. Man ist mit der Qualität der bisherigen Empfangs-Chips nicht zufrieden, so die Begründung. Störnebel sorgt für schlechten Empfang Der bislang eher enttäuschende Empfang der digitalen Radiosignale hängt allerdings nicht nur mit den in ersten Tests enttäuschenden Receivern zusammen. Der durch elektrische Geräte verursachte Störnebel in Städten wird immer größer. PCs, Monitore, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen sind aus den meisten Haushalten nicht mehr wegzudenken. Powerline wird zur Vernetzung mehrerer Computer in einem Haus genutzt. All diese Technologien beeinträchtigen aber den Empfang von Rundfunksignalen im Bereich der Lang-, Mittel- und Kurzwelle erheblich. Es kommt dazu, dass die Rundfunkanstalten mit geringeren Sendeleistungen als zu früheren "analogen Zeiten" arbeiten. Theoretisch sollen die Empfangsergebnisse die gleichen sein. Die Praxis zeigt aber, dass die schwächeren Signale zwar unter optimalen Bedingungen ihre Empfänger erreichen, aber noch anfälliger gegen atmosphärische Störungen oder die bereits erwähnten Beeinträchtigungen sind. Mit höheren Sendeleistungen zu arbeiten, würde aber auch höhere Kosten verursachen. Ob die finanziellen Kalkulationen der Programmanbieter dann noch aufgehen, ist fraglich. DRM-Erfolg ungewiss Somit bleibt abzuwarten, ob die Lang-, Mittel- und Kurzwelle durch den digitalen Standard wirklich noch einmal wiederbelebt werden kann. Waren diese Wellenbereiche noch in den 80er und 90er Jahren oft die einzige Möglichkeit für grenzüberschreitenden Rundfunk, so gibt es heute Alternativen im Satellitenfunk und Internet. Immer mehr Hersteller produzieren Radiogeräte, die Programme aus dem Internet empfangen und sich per Netzwerkkabel oder WLAN ins heimische DSL-Netz einklinken. Mobil ist der Radioempfang über UMTS-Netze möglich. Geräte dieser Art gibt es schon zu Preisen unter 200 Euro. Für rund ein Zehnteil dieses Preises gibt es Software-Lösungen für Symbian- oder Windows-Mobile-Smartphones. Lediglich in Entwicklungsländern, in denen der Internet-Zugang noch nicht so selbstverständlich wie in Mitteleuropa ist, hat das terrestrische Radio bis heute kaum an seiner Bedeutung verloren. Dort allerdings dürften die Rundfunkanstalten mit der Umrüstung ihrer Sendeanlagen auf DRM finanziell überfordert sein und auch die potenziellen Hörer werden kaum die Möglichkeit haben, sich für 200 bis 300 Euro ein Digitalradio zu kaufen, das zudem einen größeren Stromverbrauch als das bisherige analoge Modell hat. Es sieht somit nicht gut aus für das weltumspannende terrestrische Digitalradio. Bestehende Programmangebote wurden bereits wieder reduziert, Empfänger namhafter Hersteller gibt es nicht und die bislang erhältlichen Geräte ermöglichen keinen brauchbaren Empfang. Dass sich an dieser Situation nach der diesjährigen Funkausstellung noch etwas ändert, ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. ---------------------------------------------------- Wissenswertes für Bastler und Hobby Handwerker. BE A BETTER HEIMWERKER! www.yahoo.de/clever -- ----------------------------------------------------------------------- Diese Mail wurde ueber die A-DX Mailing-Liste gesendet. Admin: Christoph Ratzer, OE2CRM http://www.ratzer.at ----------------------------------------------------------------------- Private Verwendung der A-DX Meldungen fuer Hobbyzwecke ist gestattet, jede kommerzielle Verwendung bedarf der Zustimmung des A-DX Listenbetreibers.
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