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Re: [A-DX] Chinesisches Jamming gegen RTI?


  • Subject: Re: [A-DX] Chinesisches Jamming gegen RTI?
  • From: "Wolfgang Bueschel" <BueschelW@xxxxxx>
  • Date: Thu, 10 May 2007 12:57:44 +0200

Hallo,
Ihr habt zuviel Phantasie. Ich kenne die Zeit von RT und R Peking in 1966
bis 1975 noch sehr gut. Durch meinen tagtäglichen Kontakt mit RT per e-mail
hier mein Kommentar.


----- Original Message ----- From: "Name gelöscht"
Sent: Thursday, May 10, 2007 7:26 AM
Subject: Re: [A-DX] Chinesisches Jamming gegen RTI?


Am 09.05.2007 um 22:42 schrieb Dietrich Hommel:
Heute war ab 19 UTC auf 6185 kHz nur ein "gepflegtes Jamming" statt  des
Deutschprogrammes aus Taiwan zu hören. Wundern würde es mich nicht,  wenn
die
chinesischen Kommunisten die Stimme aus Taiwan unhörbar machen wollen.

ME: "Der war gut! Sendungen Richtung China werden gejammt, aber Beijing
jammt doch nicht einen Auslandsdienst Richtung Deutschland! Da haben
die aber weiß Gott Besseres zu tun."



Dietrich, Was ist gepflegtes Jamming?
Auf 6185 habe ich in A07 noch nie Jamming - auch nicht aus China - gehört.
In den vergangenen Wochen hat sich dort auch
6185  Voice of the Revolution of Tigray, Mek'ele, Tigrinya (ex9650)
angesiedelt. Vielleicht hast Du bei guter Ausbreitung "Jamming" aus dem
Bereich ETH/ERI aufgenommen.




Da
wagen doch wirklich Leute, ihnen offen zu widersprechen. Für  Kommunisten
ist
das bis heute das schlimmste Vergehen. Mit ihren starken Sendern in
Albanien
könnten sie sogar die Spur Richtung China verwischen.

ME: "Starke Sender in Albanien? Wo sollen die denn sein? Daß Albanien eine
Großmacht auf der Kurzwelle war, der tausendstimmige Chor allüberall
mit voller Wucht die Internationale den Hörern entgegenschmetterte,
ist aber wirklich lange her. Heute haben die Albaner nichts mehr
Großartiges an Kurzwellensendern aufzubieten und der inzwischen auf
Liliput-Format geschrumpfte Auslandsdienst mit seinen zwei oder drei
verbliebenen maroden Sendern versucht krampfhaft, einen halbwegs
geregelten Betrieb aufrechtzuerhalten. Die driftenden Ungetüme auf
der Mittelwelle sind zwar noch geblieben, aber auch die waren früher
stärker."

Ooooch Leute, nun bleibt mal sachlich. Natürlich sind die Tage vom Propagandasender RT vorbei.

Das Land ist arm, z.B. hat nur die deutsche Redaktion einen (privaten) PC, die anderen Sektionen schreiben noch mit Schreibmaschine.


China hat im Jahr 2002/2003 die gesamte Sendestation Cerrik, 50 km südlich
von Tirana ganz übernommen. Es wurden die 30 Jahre alten maroden Antennen
repariert und 6 x 150 kW neue chinesische Kurzwellensender (Nachbau
Continental USA) installiert. Es steht ein grosser Park von Vorhangantennen
in alle Richtungen zur Verfügung, die bis 300 kW zusammengeschaltet werden können.
Die gesamte Technik liegt bei den Chinesen. Die Albaner sind nur
Hilfsarbeiter und kennen die Technik nicht und wurden auch nicht
unterwiesen.

Die sechs Sender sind 24 hrs ausgelastet - siehe HFCC Tabelle - , es bleibt
kein Raum für Jamming gegen Taiwan hier in Europa.

Die Sender können zu 300kW zusammen geschaltet werden. Z.B. um 0000-0200 UT
in Englisch, 0200-0400 in Mandarin, hier über Deutschland hinweg Richtung
USA, dass zerreisst fast das Display mit S=9+30 dB. Und die Audio ist auch
Klasse, vergleicht man das mit den Pannen über ISDN Leitung zwischen Taipei
und Paris/London.

Den Albanern ist die kleinere, ältere Station Shijak geblieben. Dazu wurden
die alten 50 kW Sender aus den 60zigern entsorgt und durch neue 2 x 100
kW(bis 130 kW aussteuerbar) Sender auch aus China ersetzt. Die Station
leidet aber eher durch eine fehlende Sendermatrix, von dem einen oder
anderen Sender können nicht alle 15 Antennen angesteuert werden, was dazu
führt, manchmal nur eine Rundstrahlantenne anstelle eines Richtstrahlers in
310 Grad einsetzen zu können. Und der Mieter ERF-TWR hat nun mal zur
gleichen Zeit Vorrang.

Auch hier gibt es noch 3 chinesische Berater-Techniker an der Station, die
z.B. Messungen durchführen, ob ein Sender und die passenden Antennen an den
Bandgrenzen bei 5.8, 7.5 oder 9.3 MHz eingesetzt werden können.

Hört mal Di-So um 1300-1330 UT das English Program von RT Richtung USA, das
verbiegt hier in Süddeutschland die Nadel bei S=9+30dB.

Ein anderes Thema ist die schludrige Audiozuführung aus den verschiedenen
Sprach-Studios von RT über einen Kontrollraum mit Tapes. Da kann es
passieren, dass Französisch und Serbisch sehr gut moduliert und ohne Brumm
ankommen, dafür Italienisch und Deutsch sprachlich gestört sind. das kann
sich von Tag zu Tag ändern (Balkan...).

MW - nun, das liegt auch daran, dass die Kanäle in Europa mit anderen
Pipifax Sendern zwischenzeitlich belegt sind, das sind nicht mehr die leeren
Kanäle wie weiland in 1966. Siehe Almdudler Sender auf 1395 kHz den sich die
Dutchmen bei der ITU in 1978 erstritten. Oder der 1458 Kanal, da ist
natürlich die indische Station aus London in Wolfsburg stärker aufzunehmen.
Hier in Stuttgart ist RT Fllake noch meist obenauf. Die 500 kW Station ist
für 250 bis 450 $ pro Stunde zu mieten, 1215/1395/1458, je nach Tageszeit.

mfg de Wolfgang






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