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AW: [A-DX] Escucha del recuerdo


  • Subject: AW: [A-DX] Escucha del recuerdo
  • From: "Erwin Duldner" <eduldner@xxxxxxx>
  • Date: Thu, 11 Dec 2008 22:53:37 +0100


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Michael
Schnitzer
Gesendet: Donnerstag, 11. Dezember 2008 17:54
An: a-dx-Liste
Betreff: [A-DX] Escucha del recuerdo

Hallo an alle,

das Wichtigste gleich vorneweg: Der folgende Beitrag ist vom Typ "gute 
alte (DX-)Zeit", und wer derartige Stories erzählt, kann nicht mehr so 
ganz jung sein. Also, genervte Nachwuchs-DXer: Bitte sofort wegklicken!

Ich bin gerade dabei, mir die Loggings aus der Frühzeit des 
Franken-DX-Camps nochmals anzusehen. Da bin ich im Jahr 1997 
hängengeblieben (ist eigentlich erst 11 Jahre her) und entdeckte 
folgenden Log:

GUATEMALA
2390.1  La Voz de Atitlán, May 4th, 0050, Spanish, folklore music from 
GTM, ID; O=2

Mit diesem Empfang verbinde ich eine besondere Erinnerung (daher der 
spanische Titel im Betreff). Da wäre in erster Linie der immense Aufwand 
zu nennen, der damals für den Antennenbau getrieben wurde. Wir hatten 
beim ersten Franken-DX-Camp im Jahre 1997 die beste Tropenband-Antenne 
aller Zeiten, nämlich eine sog. liegende V-Antenne. Die Idee dazu 
entstand nach der Lektüre des Antennenklassikers "Rothammel". Dort 
gibt's für die V-Antenne ein Diagramm, das bei einer Schenkellänge von 
fünf Lambda und einem Spreizwinkel von ca. 45° satte 7 dB Antennengewinn 
verspricht. Das überzeugt!

Das V-Antenne-Kapitel im Rothammel faszinerte mich derart, dass ich 
umgehend das örtliche Sägewerk aufsuchte und mir 20 Dachlatten auf 3m 
Länge zuschneiden ließ. Die Hölzer erhielten oben eine Kerbe zum 
Einlegen des Antennendrahts sowie auf halber Höhe ein Triplett von 
Abspannseilen. Der Transport zum Camp-Standort setzte dann noch den Kauf 
eines Dachträgers voraus.

Nach einigen Stunden Aufbauzeit, unter tatkräftiger Mithilfe unserer 
Camp-Crew, stand sie nun da. Ein erhebender Anblick für jeden 
Antennenästheten, elegant und fantástico: Eine liegende V-Antenne, 3m 
hoch, jeder Schenkel 300m lang, Spreizwinkel 45°, montiert auf 20 
Dachlatten.

Natürlich waren wir alle neugierig, was die V denn so an 
Empfangsleistungen bringen würde. Summa summarum: Sie übertraf die 
Erwartungen! Weder vorher noch danach ist es mir jemals wieder gelungen, 
eine Latino-Station auf 120m zu hören (heutzutage ist's da eh ziemlich 
leer).

Im QSL-Brief schrieb der Stationsdirektor übrigens, dass der 
überwiegende Teil des Programms von La Voz de Atitlán in der 
Maya-Sprache "Tz'utuhjiil" ausgestrahlt wird. Allerdings muss sich 
niemand zum VHS-Kurs "Tz'utuhjiil" anmelden: Die Station sendet 
inzwischen nicht mehr auf 120m.

Der V-Antenne trauere ich heute noch auf jedem Camp hinterher. Der 
Aufwand ist jedoch riesig und würde sich heute zu Zeiten des allgemeinen 
TB-Sender-Schwunds vermutlich nicht mehr lohnen.

Vielleicht regt diese "gute-alte-Zeiten-Story" den einen oder anderen 
Hobbyfreund an, auf einem DX-Camp mal etwas anderes als nur den üblichen 
Langdraht in die Bäume zu hängen.

Zurück zum Titel: Escucha del recuerdo (frei: Hörerlebnis mit besonderer 
Erinnerung). Die meisten A-DXer dürften über das eine oder andere 
besondere Hörerlebnis verfügen. Berichtet doch mal davon!



Michael Schnitzer
Latino-Freak		


Hallo Michael und alle

An den Aufbau der Antenne kann ich mich gut erinnern.
Ich war neu in der Gruppe.
Ich erinnere mich auch an ein Hörerlebnis.
Das war so:
Vor der Frühschicht schaltete ich wie immer
das Radio ein,ca 0400 UTC,auf 4825 hörte ich spanisch,ich hörte genauer hin
die sagten Radio MAM und das mehrmals.Hmm ich traute meinen Ohren nicht und
schaute in die Latinoliste,da stand tatsächlich R.MAM -GTM.
Das musste ich sofort kundtun,meinem Hobbyfreund weil das Thema am
Stammtisch zuvor besprochen wurde,wie selten diese Station zu hören ist.
Leider Hatte ich nicht den Hobbyfreund am Aparat sondern die Frau von ihm
und später erfuhr ich dass die ganze Familie aus dem Schlaf gerissen wurde.
Mir tat das natürlich leid weil ich alle "mitten in der Nacht"geweckt hatte
aber von meinem Hobbyfreund bekam ich am nächsten Stammtisch ein Freibier.
Weil er die Station auch identifizieren konnte.
Manche in der Liste kennen die Story.

Gruß Erwin


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