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Re: AW: OT - Re: [A-DX] interessantes Gerichtsurteil


  • Subject: Re: AW: OT - Re: [A-DX] interessantes Gerichtsurteil
  • From: Nils Schiffhauer <nils.schiffhauer@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Mon, 22 Sep 2008 07:31:47 +0200

... kurz auf beide Einschriebe:
Beim Datenschutz beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Innenminister
gehen felsenfest davon aus, dass das, was sie für verboten halten (!), den
Schutz vor unbefugtem Abhören genügend sicherstellte. Ansonsten müßten sie
nämlich eine kostenträchtige Digitalisierung ihrer Funkdienste betreiben.
Und wie der erste Versuch der sogenannten "Verschleierung" (einer primitiven
"Invertierung") aussah, konnte man in Niedersachsen gut hören. Das war den
BOSlern dann hinderlich als den angeblich unbefugten Hörern, sodaß ersteres
das zügig abstreiften.
Jene BOSler wiederum, die aus taktischen Gründen ihre Kommunikation
geheimhalten müssen, verwenden (oftmals auch: private) Handys.
Den BNEtzA-Beamten nun geht ein wenig die Muffe, dass man viele von ihnen
gar nicht mehr braucht, wenn sie sich nicht in einem "Kampf gegen den
Terror" nobilitieren. Das ist also eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die,
der sie auch mit großem Eifer und unerschöpflichem Zeit- sowie Geldbudget
(der Steuerzahler zahlt ja - gewissermaßen - doppelt) nachgehen.
Erstaunlicherweise berichtet ja der "Funkamateur" beinahe monatlich und oft
detailliert mit Frequenz-, Zeit- und Inhaltsangaben über private und
staatliche Kommunikation, angesichts derer bei Anderen sofort der
Staatsanwalt auf der Matte stünde. Die Behörde scheint hier also auf einem
Auge blind zu sein. Nicht, daß ich diese Berichterstattung für verboten
hielte (im Gegenteil!), aber dieses Einäugigkeit ist schon denkenswert.
Ich vermute mal (und hätte da zumindest in mich betreffenden Fällen auch
handfeste Beweise dafür), dass die Mehrzahl dieser Verfahren durch
Denunziation von Funkamateuren inner- wie außerhalb der Behörde ingang
gesetzt werden. Diese wird also durch private "Interessen"
instrumentalisiert. Von manchen Beamten, die auf dem Dienstwege dann nicht
recht durchzudringen vermögen, auch in ihrer - angeblich - Freizeit, in der
sie Staatsanwaltschaften mit derartigen Denunziationen (erfolglos)
überziehen. Diese Dinge mit Namen öffentlich zu machen, scheint mir die
beste Gegenstrategie.
73 Nils 


Am 21.09.08 21:44 schrieb "postmaster" unter <postmasterv@xxxxxxxx>:

> Es gibt schlimmeres, um das sich die bnetza kümmern sollte, z.b. das
> ebay-angebot "WANZE-minisender-mikrofon-abhörgerät-GPS-bauplan-spy"
> 
> Für den bos-funk ist sie nur hinsichtlich der frequenzordung zuständig! Für
> datenschutzangelegenheiten gibt¹s die datenschutzbeauftragten der länder und
> die betriebsleitung liegt für ihren bereich bei den
> innenministern/-senatoren (PDV 810, Ziff. 1.3.1)
> 
> 
> 
> 
> 73
> 
> hans
> do1fwm
> 
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Im Auftrag von Tom
> DF5JL
> Gesendet: Sonntag, 21. September 2008 21:12
> An: liste@xxxxxxx
> Betreff: OT - Re: [A-DX] interessantes Gerichtsurteil
> 
> Nach 9/11 finde ich die Vorstellung ebenso hanebüchen, Terroristen
> holten sich einen SBS-1. Vor allem diese schräg-rückständige Denkweise
> in Mainz und anderswo macht mir Sorge. Aber mit aktionistischen,
> symbolischen Aktionen werden die Herren sich auch weiterhin ins rechte
> Licht zu rücken wissen.
> 
> Leider wird das, was RA Riedel für uns und die Bürgerrechte erstreitet,
> keinem ProRTLSat7-Zuschauer zu vermitteln sein, zumindest nicht solange,
> wie PREMIERE-Dekoder und Paybackkarte funktionieren.
> 
> Tom DF5JL
> 
> P.S.: Die BNetzA sollte sich mal lieber darum kümmern, dass die
> Feuerwehr nicht Patientendaten unverschlüsselt über ihren BOS-Funk in
> der Gegend umherstreut... - sagt man ;-)
> 
> 
> Nils Schiffhauer schrieb:
>> Tom - natürlich ist mir klar, dass die Damen&Herren Beamten in Mainz nicht
>> lockerlassen werden. Dazu haben sie sich viel zu sehr darin verbissen.
> Doch
>> die Begründungen (Stichwort: Terror) ist doch hanebüchen. Ein Terrorist
> wird
>> sich doch nicht sich einen SBS-1 bei WiMo holen, um nach den übermittelten
>> Daten (Vorhalt beachten!) seine Boden-Luftrakete auszurichten. Dass die
> BAZL
>> ihre Wichtigkeit mit dem Time lag dokumentiert ist ebenso nett, wie der
>> freiwillig-vorauseilende Gehorsam der Betreiber der genannten Seite (diese
>> diese Daten ja nur öffentlich für jene macht, die sich nicht das Geräte
>> kaufen können/wollen).
>> Ich hatte schon vor fast genau drei Jahren über das Ding berichtet (
>> 
> http://www.faz.net/s/Rub4C34FD0B1A7E46B88B0653D6358499FF/Doc~E49359336705543
>> 4FBF476DDC2DE82B36~ATpl~Ecommon~Scontent.html), und wenigstens da war die
>> Gefahr ja offenbar nicht so groß. Oder meint man in Mainz, bin Laden &
> Cie.
>> läsen die F.A.Z. nicht?
>> Jedenfalls find ich es gut, dass Rechtsanwalt Michael Riedel der Behörde
>> einmal mehr gezeigt hat, wo der Hammer hängt.
>> 
>> 
>> Am 21.09.08 13:39 schrieb "Tom DF5JL" unter <df5jl@xxxxxx>:
>> 
>>> Hallo Nils,
>>> 
>>> die Sache wird z.B. in der Schweiz anders gesehen. Dort haben Studenten
>>> der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ein System
>>> entwickelt, dass aufgrund der Transponderdaten ziviler Flugzeuge es
>>> jedermann erlaubt, an seinem Heimcomputer den Flugverkehr über der
>>> Schweiz zu verfolgen (Visualisierung der "MODE S"-Transponder-Daten
>>> mittels Mashup):
>>> 
>>> http://radar.zhaw.ch/radar.html
>>> 
>>> Die Flugzeuge und ihre Flugspur werden dabei in eine Google-Maps-Karte
>>> angezeigt. Wenn man die Flugzeuge anklickt, erscheinen weitere
>>> Informationen wie Flugzeugtyp, woher das Flugzeug kommt, wohin es
>>> fliegt, welche Flughöhe und Richtung es hat etc., zzgl. einem Bild des
>>> Flugzeugtyps.
>>> 
>>> Aber: Auf ausdrücklichen Wunsch des Schweizer Bundesamts für
>>> Zivilluftfahrt (BAZL) kommen die Daten mit rund 15 Minuten Verzögerung.
>>>   Begründung des BAZL: Eine direkte Gefahr für die Luftfahrt ginge von
>>> dieser Internetseite zwar nicht aus, allerdings wolle man sicherstellen,
>>> dass kriminelle Kreise keine Informationen von dieser Webseite
>>> missbrauchen könnten, um beispielsweise Anschläge durchzuführen. Deshalb
>>> hatte das BAZL verlangt, dass eine zeitliche Verzögerung eingeschaltet
> wird.
>>> 
>>> Wir können sicherlich davon ausgehen, dass das Vorgehen der BNetzA kein
>>> Alleingang war und weitere Schritte folgen werden.
>>> 
>>> 
>>> Tom DF5JL
>>> 
>>> 
>>> 
>>> Nils Schiffhauer schrieb:
>>>> ... alles andere wäre ja auch höchst verwunderlich gewesen ...
>>>> Dass allerdings jene Gesichter der BNetzA, die eigentlich in die Hose
>>>> gehörten, bei Auswertung des Flugfunks nun schon den Untergang des
>>>> Abendlandes (den sie: Kampf gegen den Terrorismus nennen) ins Feld
> führen,
>>>> ist eine hübsche Volte. Bei meinem Verfahren führte die Postjuristin
> noch
>>>> ins Feld, wenn ich nicht endlich mal wegen Scanner-Abhörens verurteilt
>>>> würde, wäre das in allen Zeitungen zu lesen. Wenigstens da lag die Dame
> mal
>>>> halbwegs richtig.
>>>> Es ist schon erstaunlich, mit was die sich in Mainz die Zeit auf unsere
>>>> Kosten vertreiben. Wobei sie ja durchaus nicht lernfähig sind.
>>>> 73 Nils
>>>> 
>>>> 
>>>> Am 20.09.08 12:45 schrieb "HKu-DX@xxxxxx" unter <HKu-DX@xxxxxx>:
>>>> 
>>>>> mensch lese dort:
>>>>> 
>>>>> http://www.funkmagazin.de/190908.htm
>>>> 
>>>> 
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