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Re: [A-DX] Kleine Utopien


  • Subject: Re: [A-DX] Kleine Utopien
  • From: Willi Passmann <wpassmann@xxxxxx>
  • Date: Mon, 25 Aug 2008 01:55:07 +0200

Jens-Michael Schuh schrieb:
Genau das hatte ich hier schon vor Monaten hier angedacht. Eine Batterie von Perseiden zeichnet über Antennen an günstigen Orten alles bis 30 MHz auf und stellt es im Internet (meinetwegen sogar per Download bereit). Ob jetzt direkt am Receiver aufgezeichnet wird oder beim
Download zuhause ist auch eigentlich egal. ...
Möglich wäre beides, egal ist es nicht. Um einen Download als "DXen" bezeichnen zu können, fehlt es an einem Kriterium, nämlich der eigenhändigen Bedienung des Empfängers zum Zeitpunkt des Empfangs. Was Du beschreibst, ist das Abhören einer Aufzeichnung, die ein anderer erstellt hat.
...QSL-Karten sind natürlich rein digital natürlich. 1 auf N-Empfänger.
Aus dem oben gesagten ergibt sich, dass eine solche QSL einen Empfang bestätigt, den jemand anderes getätigt hat.
Schöne neue Welt. Das ist genau der Grund, warum ich Empfang mit dem Computer ala Perseus und Co. ablehne, nicht nur, weil ich eh den ganzen Tag am Computer und im Internet verbringe.
Das ist Dein gutes Recht. Auch ich verbringe bereits ohne DXen so viel Zeit am Computer, dass es mir manchmal zu viel wird. Andererseits entschädigen mich die Möglichkeiten des Perseus so sehr, dass ich den Kauf noch keine Sekunde bereut habe. Ich höre deutlich öfter als die Jahre zuvor.
Weil wir genau dort landen werden, wo wir nicht mehr mit Stolz sagen können:
Hey schau mal, was ich da empfangen habe.
Das trifft doch eher für Webstream - "QSLs" zu: Von mir aus kann jeder sammeln was er will - Briefmarken, Bierdeckel oder halt Korrespondenz mit Provider-Kunden. Solange nicht durch Verwendung der Kürzel "QSL" oder "DX" der irreführende Eindruck erweckt wird, so etwas wie eine funktechnische Leistung vollbracht zu haben, ist doch alles im grünen Bereich. Eine Stream-Bestätigung hat mit Funk / Leistung so viel zu tun wie das Abhören dieses über Telefonleitung übermittelten Signals mit DXen. Denn "Entfernung" ist bei dieser Übermittlung irrelevant, "unbekannter Herkunft" kann ein auf dem Bildschirm angezeigter Stream nicht sein, so dass beide Kriterien o.g. Abkürzung systembedingt nicht greifen können.

Anders sieht es aus, wenn nur das Ergebnis meines Funkempfangs mich über Internet erreicht: Einen Empfänger in Übersee selber ferngesteuert einzustellen, darüber ein aus Europa kommendes Signal zu hören, warum sollte dies weniger DX sein als der herkömmliche Weg? Solange weder die Station noch Hobbykollegen über den Empfangsort getäuscht werden, würde allenfalls die Vergleichbarkeit der eigenen QSL Statistik leiden.
Na dann mal viel Spaß mit den Digitalen-Computer-Empfängern. Sie sind die Zukunft!
Das sind sie allerdings, Jens. Das Hobby hat schon einige technische Veränderungen nicht nur überlebt, sondern konnte von diesen profitieren. Deine Grenzziehung zwischen guten und bösen Empfängern verstellt den Blick auf die Frage, was den Kern unseres Hobbys ausmacht. Ich habe sehr viel Spaß beim Abhören von Files, die von anderen OM jenseits des Atlantik aufgenommen wurden. Genauso kann ich auch mit Freude eine fremde QSL Sammlung anschauen. Doch können solche Tätigkeiten allenfalls eine Folge, aber nicht eigentlicher Inhalt des DX Hobbys sein.

vy 73,
Willi

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