Re: [A-DX] Frage zur Mittelwellenausbreitung

[Name gelöscht <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>]

Am 05.08.2008 um 11:34 schrieb Hendrik Leuker:

> Ansonsten klappte es nie. Tagsüber nicht (Bodenwelle).

Bodenwellenempfang eines 1 kW-Senders auf 1,6 MHz im Hochsommer?  
Geschätzte 30-40 km Reichweite mit Deinem ATS909, wenn der Empfangsweg  
über Land verläuft. Im niederfrequenten Bereich um oder unter 600 kHz  
wär es dann etwa dreimal mehr.

> Abends war Radio Vitoria die dominierende Station (Raumwelle).

Auch normal. Obwohl nur 2 kW auf 1602 kHz zulässig sind, braten die  
mit 10 kW. Dazu kommt die Seestrecke.

> Warum klappte es für ca. eine halbe Stunde am frühen Morgen gegen 5  
> h UTC?

Weil das die beste Zeit dafür ist. Die Sonne ist aufgegangen, die D- 
Schicht baut sich auf, dämpft aber noch nicht so, daß nichts mehr  
ginge. Eventuell störende Stationen aus dem Osten kommen nur noch ganz  
schwach. Generell gilt, insbesonders beim DX auf diesen zigfach  
belegten "graveyard channels", daß es zum fade-in oder fade-out am  
besten geht. Eine rumänische Lokalstation auf 1602 geht hier zum fade- 
in um 1400 oder 1430 UTC im Herbst sehr viel besser als zwei Stunden  
später, wenn alles durcheinanderblubbert. Du hast das Gegenstück fade- 
out erlebt.

Was meinst Du, wann MW-DXer in Deutschland die lokalen britischen  
Stationen hören? Oktober, November, morgens und am Vormittag. Nicht  
abends oder in der Nacht, wenn die Frequenzen aus ganz Europa  
zugeballert werden.

Und wenn Du im Winter an der Nordseeküste bist, dann brauchst Du Dir  
nicht die Nacht um die Ohren zu schlagen, um Kanadier oder US- 
Stationen zu hören. Das macht man zu zivilen Zeiten von 0630 bis 1000  
Uhr UTC. Da sind die Signale stärker und es gibt weniger Interferenzen  
als nachts. Sehr angenehm!

> P.S.: Falls Radio Waddenzee meinen RR bestätigen sollte, erfahrt Ihr  
> es
> noch...

Ich will Dich ja nicht entmutigen, aber große Hoffnungen würde ich mir  
keine machen.

--
Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/


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