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AW: AW: [A-DX] BNetzA schreibt Kurzwellenfrequenzen aus(seit wann?)


  • Subject: AW: AW: [A-DX] BNetzA schreibt Kurzwellenfrequenzen aus(seit wann?)
  • From: "Stephan Schaa" <schaa@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 11 Jul 2008 09:30:37 +0200

 
> Sag mal, was rauchst Du eigentlich so? Kann ich da auch was von abhaben?

Nichts, rein gar nichts. Aber bist Du nicht auch so ein Verwaltungsfuzzy, der sich solche Sachen ausdenkt?!? Dem Wortlaut nach wäre das alles möglich. Verwaltungsdeutsch = Verklausulierter Unfug, bei deren Anwendung sich die zuständigen Beamten das Hirn abschalten müssen, um nicht verrückt zu werden. 

Viel interessanter jedoch ist an diesem Beispiel, dass die unterschiedlichen Kosten offenlegen, dass es sich hier um reine Fantasiebeträge handelt, die erhoben werden: 1500 € für eine analoge Kurzwellenfrequenz, wenn deutscher Anbieter nach Deutschland oder in die Welt. Nur 750 €, wenn er digital senden will (bei eigentlich doppelter benötigter Bandbreite?!), und 450, wenn ein Ausländer ins Ausland senden möchte. Ganz ungeachtet der Tatsache, das sich die Wellen nur schwerlich an deutsche Grenzen halten werden...


>Das hat man wohl nach so grandiosen finanziellen Erfolgen mit Megaradio, Powerradio 612, 
>Talkradio, Truck Radio gelernt, auch mal auf die Solvenz des künftigen Mieters zu schauen.

Genau das ist es, was man zu erreichen gedenkt und was NICHT erreicht wird. Wer sowas sagt, hat die Idee des Marktes nicht verstanden! Nicht das mitgebrachte Geld macht den Erfolg! 

Ein weiser Mensch hat mal gesagt: Es ist nicht entscheidend, ob der Markt eine Lücke hat, sondern ob in der Lücke ein Markt ist". 

Aus diesem Grund ist es essenziell, Risiken einzugehen und Dinge auszuprobieren. Und wenn dann die eine oder andere Idee baden geht, weiß man zumindest, dass es so nicht ging und kann einen neuen Anlauf machen. 

Folge dieser Verwaltungstechnik jedoch ist, das tendenziell nur immer wieder die gleichen Radiotypen von großen Konzernen (Medienhäuser und ARD) zugelassen werden (wie Jürgen schrieb); und sie werden geradezu dazu gedrängt, sich den Markt aufzuteilen (man wäre ja schön blöd, es nicht zu machen, wenn man bevorzugt behandelt wird) und dann aufgrund fehlender Konkurrenz das billigst mögliche Programm zu senden. (Power 612 habe ich übrigens hier im Oldenburger Raum auf MW häufig im Auto gehört unterwegs. War gar nicht so schlecht das Programm. Nur Werbung haben sie nicht so richtig verkaufen können leider.)

Und auf der technischen Seite werden die Kosten in die Höhe getrieben, da es keinen Wettbewerb gibt und und tendenziell die "alteingesessenen" Dienstleister bevorzugt werden bzw. neue innovative Firmen mit schlankem Personalrahmen vom Markt ferngehalten werden.

Und das alles, obwohl die Ressourcen auf den neuen Verbreitungsmöglichkeiten (DAB+) ja noch nicht einmal knapp sind in D (und erst recht auf KW analog & digital). 
Im Gegenteil: Man wünscht sich doch eigentlich, dass es mehr Wettbewerb und mehr Vielfalt gibt und man hat Mühe, die drei DVB+ Layer überhaupt zu füllen (es sei denn, die ARD kriegt die Genehmigung noch mehr Spartenprogramme auf Kosten der Gebührenzahler zu starten. Würden sie sicher gerne machen...)

Hier fängt die Netzagentur an, gegesätzlich zur eigentlich gewünschten Politik (und zum Markt) zu arbeiten. Und die Eingaben von M&B, der ARD und erste Klagen zeigen, dass das wohl etwas zu weit geht.


Zurück zu den Frequenzen aus dem FA: Abgesehen davon denke ich, dass auch in der Meldung ein Fehler ist: Kann es nicht vielmehr sein, dass hier keine Ausschreibung erfolgt ist, sondern eine reine Veröffentlichung? 

"Künftig erfolgt jedoch die Eröffnung von Frequenzvergabeverfahren zunächst nach den Regelungen der „Verwaltungsvorschrift für Frequenzzuteilungen
für den Rundfunkdienst“. Zeigt sich nach dieser Veröffentlichung eine Antragskonkurrenz, wird ein Ausschreibungsverfahren nach den hier veröffentlichten Eckpunkten durchgeführt"

Ich denke, dass die gesamte Frequenzreihe eher einfach veröffentlicht wurde und NICHT ausgeschrieben. Nur wenn sich andere Bewerber auf diese Frequenzen melden würden, würde daraus eine Ausschreibung werden. Ist das vielleicht eher der Fall? 

Dann würde zumindest bei der KW in 99.99% aller Fälle (oder eher 100%, weil man ja problemlos ausweichen kann) dieser ganze Wust von Verwaltungsvorschriften gar nicht anlaufen?? Ha, dann wäre in all den überflüssigen Vorschriften versteckt der gesunde Menschenverstand ja doch die Entscheidung treffen?! Aber zumindest hat dann das "Referat 222" für ein Jahr gut zu tun gehabt bei der Ausformulierung...


Stephan




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