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Re: [A-DX] Eindeutschen-Amateurfunk



Herbert - nun doch ein kurzes Wort dazu: da ich sowohl die Morse-, als auch
die Segelprüfung bestanden und immer ein Auto gefahren habe, das wie von
selbst Oldtimer wurde, gleichfalls aber eine Neigung auch zur
Röhrenempfängern pflege, geht es mir gewiss nicht um "neumodisch mit aller
Kraft"!
Was ich jedoch beobachte, ist: wie wenig der Vereinsfunk seinen eigenen
Ansprüchen gerecht wird. Nach draußen hin vermittelt er das Bild von
Gestrigen, die gerade den Wechsel von Löschfunkensendern in die Röhrenzeit
einigermaßen heil überstanden haben. Ob Transistoren, Packet Radio, PCs -
der Vereinsfunk war zunächst immer jahrelang dagegen und vermittelte einen
gewissen Eindruck von Vernageltheit. Das wäre ja nicht weiter schlimm , wenn
seine Signatur das Brett vorm Kopf wäre, nicht aber die nach außen hin
eifrig gepredigte Auffassung, ein anspruchsvolles
technisch-wissenschaftliches Hobby zu betreiben.
Hegewald, Schriftleiter des "Funkamateur", hat ja in seinen vergangenen von
ihm so genannter "Editorials" deutlich auf dieses Dilemma hingewiesen (wohl:
weil die Alten die Taste aus der Hand legen, ohne sie vorher an die nächste
Generation übergeben haben zu können und also der Geschäftsidee die
Grundlage auszugehen droht).
Um wieder in positives Fahrwasser zu kommen wäre die Frage: Wie interessiert
man "die (im Kopf) Alten" am Neuen? Das wäre eine spannende Sache, bei der
sich die ganze Liebhaberfunkerei produktiv entwickeln könnte. Nur - deshalb:
Sonde -, es kömmt mir so vor, als nähme "die Presse" ihre auch
pädagogisch-antizipatorische Rolle nicht wahr. Und der "Funkamateur" ist die
einzige am Kiosk öffentlich greifbare Stimme für unsere Spielerei. Da ist
die Meinung von dessen Schriftleiter nicht eine von Vielen (wie meine, hier
geäußerte), sondern die Visitenkarte des Ganzen.
Nun aber wieder am Übersetzungsbuch "Fachdeutsch/Nationaldeutsch" gearbeitet
... 73 Nils, DK8OK 


Am 28.05.08 11:39 schrieb "Herbert Barfuß" unter <Long_Distance@xxxxxx>:

> Zitat:
> ...der "Funkamateur" als einziges kioskgängiges Blatt die öffentliche
> Wahrnehmung dieser Freizeittäter definiert: vorgestrig, streng national. Nur
> schade, dass die Haselnuß nicht schwarzrotgold ist ...
> 
> Also, da breche ich jetzt eine Lanze für den Amateurfunk. Auf in´s Turnier!
> 
> Wenn da jemand glaubt, dass nur das Kaufen eines SDR (der Aktuellste ist ja
> auch von einem "ewiggestrigen" Amateurfunker konstruiert, oder?) aus dem
> Kurzwellenhören ein modernes Hobby macht---- Pruuust!
> 
> Da ich natürlich niemandem Opportunismus unterstellen will, ist also jetzt:
> 
> Morsen: vorgestrig
> Segelboot fahren: vorgestrig
> Sprechfunk: vorgestrig
> Analoges Kurzwellenhören: vorgestrig
> Keinen SDR haben: vorgestrig
> Einen Oldtimer pflegen: vorgestrig
> Antiquitäten sammeln: vorgestrig
> Alte Schallplatten haben: vorgestrig
> Fahrrad fahren: vorgestrig
> Undsoweiterundsofort...
> 
> Oder aber:
> WIR (also die Kurzwellenhörer und die Amateurfunker) pflegen hobbymässig eine
> alte Technik, die ob ihrer Vorteile und Möglichkeiten nicht in Vergessenheit
> geraten soll / darf oder die einfach nur lustig und / oder schön ist. Voila!
> 
> Und ob hier jetzt jemand in einer Zeitschrift "herumspinntisiert" ist doch
> piepwurst, weil auch nur eine Meinung von vielen.
> 
> Mein Motto: Ich kann mich nicht über alles ärgern! Und das fällt unter
> "alles".
> 
> 
> Herzliebst,
> Herbert, OE5BFM.
>  



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