Re: [A-DX] Re: [A-DX] Webradio: hr-Streams laufen ohne zeitliche Beschränkung

[Tom DF5JL <df5jl@xxxxxx>]

Hallo Jürgen,

auch wenn ich die Verträge mit Streamdiensteanbietern detailliert nicht
kenne, entstehen den Rdf.-Anstalten tatsächlich mit jedem Webradio-Hörer
zusätzliche Streamingkosten. Aber nicht nur den Anstalten: So laufen die
britischen Internetprovider Sturm gegen den neuen BBC-Player: 
http://tinyurl.com/5lyvty bzw. http://tinyurl.com/5ee49a. 

In der Diskussion um Streamingkosten ist öfters zu vernehmen, dass eine
gewisse Limitierung der Streamingkosten auch dadurch entstanden sei,
dass ARD, ZDF und Deutschlandradio sich ja im Jahre 2004 in
Selbstbindungserklärungen verpflichtet hätten, für ihre Online-Angebote
in den Jahren 2005-2008 nicht mehr als 0,75 % ihres Gesamtaufwands zu
verausgaben (siehe Anlagen zum Achten Rundfunkänderungsstaatsvertrag;
15. KEF-Bericht, Band 1, Anlage 2). Doch dem ist nicht so: So weist z.
B. die ARD darauf hin, dass die Online-Ausgaben bei Ihrer
Gebührenbedarfsanmeldung ohne IP-Verbreitungskosten ausgewiesen werden.
Dies wird damit begründet, dass bei Abgabe der Selbstbindungserklärung
in 2004 nicht absehbar war, dass sich aufgrund technischer Entwicklungen
der Abruf von Hörfunk- und Fernsehsendungen (live oder on demand) und
damit die daraus für die Anstalten entstehenden Verbreitungskosten in
dem heute festzustellenden Ausmaß ausweiten würden. Die Selbstbindungen
hätten zum Ziel gehabt, den klassischen, programmbegleitenden
Online-Auftritt der Anstalten zu begrenzen. Die Kosten einer neuen
Möglichkeit zur Verbreitung der Programme über das Internet seien hier
nicht mit einbezogen gewesen
(http://www.kef-online.de/inhalte/bericht16/elftes.html ; dort werden
die Kosten "IP-Verbreitungskosten Eigenbetrieb" allein für die ARD mit
23,2 Mio. Euro beziffert - es handelt sich hier um Kosten für Web-Server
und Betriebs- und Wartungskosten). 

Tom DF5JL



Am Samstag, den 24.05.2008, 12:02 +0200 schrieb Juergen Fenn: 
> 
> Tom DF5JL schrieb:
> 
> > beobachte dies auch beim WDR: Früher wurdest Du nach einer gewissen Zeit
> > rausgekickt, jetzt kann ich mit meinem Internetradio stundenlang z.B.
> > WDR 2 durchlaufen lassen... 
> 
> Vielleicht ist es billiger geworden? Hier wurde ja vor ein paar Wochen 
> über die Kosten der Livestreams diskutiert. In 
> <http://de.wikipedia.org/wiki/Webradio> heißt es: "Je mehr Leute 
> zuhören, desto teurer wird es für den Sender. Klassische 
> Rundfunkanstalten, die ihre über UKW verbreiteten Sendungen übers 
> Internet zweitverwerten ("simulcasten"), haben dazu Pauschalverträge mit 
> ihren Streaming-Anbietern abgeschlossen."
> 
> Bei hr2 ist der Hinweis auf das 45-Minuten-Limit unter 
> <http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=23746> 
> jedenfalls verschwunden. Sowas habe ich nur noch beim SR auf 
> <http://www.sr-online.de/sr2/351/> gefunden: "Anders als bei Radio und 
> Fernsehen entstehen dem Saarländischen Rundfunk im Internet bei jedem 
> einzelnen abgerufenen Stream zusätzliche Transferkosten. Als 
> öffentlich-rechtlicher Sender müssen wir darauf achten, sorgsam und 
> sparsam mit unseren Gebührengeldern hauszuhalten. Deshalb haben wir 
> unser Streaming auf ein Zeitintervall von zwei Stunden begrenzt. Wir 
> hoffen auf Ihr Verständnis. Sie können den Stream aber jederzeit wieder 
> neu starten."
> 
> Jürgen.
> 
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