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Re: [A-DX] Verrottungsfestigkeit von Koaxkabeln


  • Subject: Re: [A-DX] Verrottungsfestigkeit von Koaxkabeln
  • From: "Karsten Simon" <karstenpg.simon@xxxxxx>
  • Date: Tue, 4 Mar 2008 23:04:52 +0100

Also, ich will hier keine Grundsatzdiskussion über erzielbare Schirmmaße,
Symmetrien usw. vom Zaun brechen. Dem bin ich nicht gewachsen. Allerdings
habe ich mit der beschriebenen Anordnung mein Problem gelöst, das hier s.Z.
auch über die Liste ging: ich bekam Störungen durch meinen PC mit der
vorhandenen RG 58 Installation einfach nicht weg. Schließlich habe ich es
nach dem Vorschlag von Christof Proft versucht und damit den totalen Erfolg
erzielt. Installationsmäßig wurden dabei lediglich die ca. 20 m RG 58 durch
die symmetrische Leitung ersetzt.
Freilich sind Datenkabel keine ausgewiesenen HF Leitungen. Dabei gibt es
jedoch Unterschiede in Aufbau, Dämpfung usw. Hier geht es nur um
die Top-of-the-Line Variante CAT 7. Dieser Typ  transportiert HF im >100 MHz
Bereich, sonst wäre er ja für seinen eigentlichen Zweck nicht geeignet.
Eine vielleicht noch vorhandene Störempfindlichkeit durch verbleibende
Unsymmetrien oder was auch immer wird - jedenfalls bei meiner Installation -
offenbar durch die auch hier zusätzlich vorhandene Abschirmung jedes
einzelnen Leiterpaares und die gemeinsame Abschirmung des gesamten
Leiterbündels auf einen nicht mehr nachweisbaren Pegel reduziert.
Das Thema verbleibende Unsymmetrie mag für Sendebetrieb Bedeutung haben, für
Empfangsbetrieb von 100 kHz bis 30 MHz (in diesem Bereich habe ich getestet)
konnte ich für das CAT 7 Kabel keinen negativen Einfluß feststellen, weder
bei der Störeinstrahlung noch bei der Einfügungsdämpfung.
Dagegen waren auch mit dickem dämpfungsarmem und doppelt geschirmtem 75 Ohm
SAT Kabel immer noch Störungen da, allerdings gegenüber RG 58 stark
reduziert. Mit dem symmetrischen Aufbau sind sie endlich weg.

Koaxialkabel verrotten tatsächlich. Im Reparaturbericht für meine schon
betagte DX One empfahl mir RF Systems, vorbeugend das Speisekabel
auszuwechseln. Das
habe ich gemacht. Das Stück RG 58 von der Antenne bis zur Relais-Umschaltbox
ist
nur ca. 5 m lang. Später habe ich daraus ein empfängernahes
Antennenanschlußkabel angefertigt und hatte plötzlich im Bereich oberhalb
ca. 5
MHz ein taubes Radio mit nur noch 8 ... 10 dB SNR, wo es vorher 22 dB waren.
Nie hätte ich dem Kabel die Schuld gegeben und so hatte es lange gedauert,
bis ich dahinter kam. Ich habe es dann aufgeschnitten und gesehen, daß der
Schirm mit Grünspan angelaufen war. Diesen Effekt gibt es nicht nur durch
Feuchtigkeitseinwirkung von außen, m.E. war die auch bei mir nicht die
Ursache. Der eigentliche Übeltäter ist oft der aus der Innenleiterisolierung
austretende Weichmacher.

Gruß in die Runde,
Karsten

-----Ursprüngliche Nachricht----- 
Von: "Ulli Grunow" <ON5KQ@xxxxxxxx>
An: <liste@xxxxxxx>
Gesendet: Dienstag, 4. März 2008 19:18
Betreff: RE: [A-DX] Verrottungsfestigkeit von Koaxkabeln


Vorsicht ! Datenkabel sind keine HF-leitungen

Ich bezweifele sehr, daß ein solches Datenkabel mit der dazugehörenden
Beschaltung wirklich 100% symmetrisch ist in der Praxis !!!
Das beste sind noch immer Coaxkabel !
Cellflex hat sich bestens bewährt und wird ja auch draußen von allen GSM
operatoren eingesetzt...
Tatsache ist, dass eine symmetrische Leitung nur dann nicht strahlt (oder
als Antennendraht arbeitet), wenn Sie auch 100% symmetrisch abgeschlossen
wird. Das ist bei Antennen praktisch NIE der Fall ! Es bleibt meistens eine
kleine Restunsymmetrie...Hierdurch wird die Schirmung extrem herabgesetzt
auf unakzeptabele Werte !

Koaxialkabel verrotten ?!?
Das ist völliger Unsinn !
Was Probleme verursachen kann, sind schlechte oder schlecht montierte
Stecker... Hier gibt es inzwischen sehr ordentliche Qualität zu kaufen.

Cellflex ist in der dünnsten 1/4" Qualität überall für ca 50Cent/Meter zu
haben (gebraucht) - ist elektrisch normalerweise wie neu !
Hat einen Massiven Kupfermantel ... die Schirmungsqualität is jenseits von
gut und böse und die Dämpfungswerte erstklassig!
(viel besser als Ecoflex oder gar Aircell)
Für die Amateurfunker auch Powerfest (bis ca 6kW Dauerstrich auf Kurzwelle)
Professionelle Stecker (N-Norm oder 7/16 Norm) werden hier in Belgien
meistens mitgeliefert - Die Stecker sind absolut wasserdicht (kann ich hier
3 Wochen in meinen Teich legen... da passiert absolut nix !

Also: Hände weg von den UTP/FTP/STP Kabeln...das sind keine HF-leitungen !
Als 2drahtleitungen völlig ungeeignet - im besten Fall verlagert man das
Problem vom Kabel auf die Eingangs-/Ausgangsbaluns... Man wird die Symmetrie
breitbandig wohl nie so hinkriegen, dass das Gesamtschirmungsmass von
Steckern + Leitungen zusammen einen wert von mehr als 100dB übersteigt. Mit
Koaxkabels ist dass aber Standard und kein Problem !

Gute Koaxkabel verrotten nicht !!!
Auch kein Aircell 7 - allerdings ist Aircell (mechanisch) empfindlich -
nicht drauftreten.... Bei Cellflex darf man ohne weiteres mit de Auto
drüberfahren...

Ulli, ON5KQ


-----Oorspronkelijk bericht-----
Van: owner-liste@xxxxxxx [mailto:owner-liste@xxxxxxx] Namens Karsten Simon
Verzonden: dinsdag 4 maart 2008 17:02
Aan: liste@xxxxxxx
Onderwerp: Re: [A-DX] Verrottungsfestigkeit von Koaxkabeln

Hallo Thomas,
aufgrund der sehr guten (das Wort perfekt stimmt zwar in diesem
Zusammenhang, gilt aber zu Recht unter Technikern als anrüchig)
Schirmwirkung gegen Einstrahlungen würde ich Dir anstelle von Koaxkabel
einen Aufbau mit symmetrischer Leitung empfehlen. Ich habe dazu Draka Comteq
UC900 Super Screen 23 Category 7 S/FTP PE 4P IEC 61156-5 Kabel verwendet.
Das ist speziell für Außenverlegung und hat einen dicken, UV resistenten
schwarzen Kunststoffmantel.
Ich hatte dazu am 25.02.2008 gepostet:

" 2. (aufwendiger): Antennenzuleitung mit symmetrischem Kabel. Ich habe dazu
CAT 7 Datenkabel verwendet. Das hat 4 verdrillte und einzeln abgeschirmte
Leiterpaare mit je 100 Ohm Wellenwiderstand. 2 Paare parallel ergeben 50
Ohm. Dann braucht man noch an jedem Ende einen Balun aus z.B.16 Wdg. Koax RG
178 auf einem Amidon Ringkern FT82-75 (Reichelt). Der gemeinsame Schirm und
die Einzelschirme werden hinter dem Balun, also auf der unsymmetrischen
Seite, wieder mit dem RG 178 Schirm verbunden. Mit der symmetrischen Leitung
werden ALLE Störungen eliminiert, die sonst in die nicht HF dichte
Koaxleitung eingekoppelt werden. Weiterhin hat man dann in diesem Kabel noch
4 Adern frei, z.B. zur Ansteuerung eines Antennenrotors oder auch für eine
zweite derartige Antennenzuleitung. Dieser Aufbau ist außerordentlich
wirkungsvoll und auch um Klassen besser als z.B. die Verwendung von SAT
Koaxkabel. Die Idee zur symmetrischen Leitung stammt von Christof Proft."

Der Aufbau hat einen weiteren Vorteil: es gibt keine galvanische Verbindung
zwischen den Leitern. Damit kann die Anordnung ohne weiteres wie ein
gewöhnliches Koaxkabel auch zur Fernspeisung einer Aktivantenne verwendet
werden.

Gruß, Karsten


-----Ursprüngliche Nachricht----- 
Von: "Thomas Moeller" <moeller.oker@xxxxxxxxxxxx>
An: <liste@xxxxxxx>
Gesendet: Dienstag, 4. März 2008 15:53
Betreff: [A-DX] Verrottungsfestigkeit von Koaxkabeln


Hallo Liste,
ich muss bei mir zu Hause das zur Antenne führende Koaxkabel ( ca. 50
Meter )
aus tauschen. Die vielen Jahre, draußen im Garten, haben Spuren am
RG58 hinterlassen.
Ferner soll auch das neue Kabel besser abgeschirmt sein und eine bessere
Dämpfung auf weisen.

Welches Koaxkabel ist verrottungsfester und UV-beständiger.
Gibt es diesbezüglich Erfahrungen oder Messergebnisse von z.B. :
aircell 7
aircom plus
ecoflex
usw.

Danke für die Hinweise und Ratschläge
Gruss aus dem Harz
73
Thomas

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